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deutscher evangelischer Theologe und Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Georg Jakob Schwindel (auch: Theophilus Sincerus; * 7. Februar 1684 in Nürnberg; † 14. August 1752 in Wöhrd) war ein deutscher evangelischer Theologe und Historiker.
Der Sohn des Nürnberger Schneiders und Ratmanns Georg Schwindel und dessen Frau Esther (geb. Taubenmerk) wurde von seinen Eltern für das Amt eines Theologen vorgesehen. 1698 besuchte er die Heiligengeistschule seiner Heimatstadt und setzte am Aegidianum seine Ausbildung fort. 1703 bezog er die Universität Altdorf, wo Magnus Daniel Omeis, Daniel Wilhelm Moller und Gustav Georg Zeltner seine Lehrer waren und er 1707 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb. 1708 wechselte er an die Universität Jena, wo er neben seinen theologischen Studien auch Privatvorlesungen besuchte.
Nach einer Bildungsreise, die ihn an die Universitäten von Leipzig, Halle und Wittenberg, nach Berlin und Stargard sowie weitere deutsche Orte führte, wurde er 1712 als Kandidat des Predigtamtes im Nürnberger Seminar aufgenommen. 1714 wurde er Diakon an der Heiligengeist Kirche im Spital in Nürnberg und erhielt 1723 die Inspektion der Armenschule des Spitals. 1730 wurde er Mittagsprediger an der St. Katharinenkirche und 1732 Senior des dortigen Kollegiums.
Jedoch 1739 geriet er durch Verleumdung in eine kritische Phase. Man hatte ihm Ehebruch, Häresie, Gotteslästerung, Zauberei und Umgang mit dem Teufel unterstellt. Daraufhin wurde er verhaftet und aus seinem Amtsverhältnis entlassen. Nachdem er seine Unschuld nachgewiesen hatte, begab er sich nach Wien, um die Rechtslage zu klären. Dabei erkrankte er, kehrte nach Nürnberg zurück, betätigte sich noch einige Zeit als Forscher der Kirchengeschichte und verstarb.
Schwindel besaß sehr gründliche Kenntnisse in verschiedenen Zweigen des theologischen Wissens, besonders aber in der Kirchen- und Literaturgeschichte. Unter seinen Arbeiten ragen seine biographischen und bibliographischen Arbeiten heraus, die jedoch leider nicht alle im Druck erschienen. So hatte er eine biographische Sammlung in 15 Folianten angelegt, die das Material zu den Lebensbeschreibungen berühmter Theologen in alphabetischer Ordnung enthielt. Dieses Manuskript war ohne Zweifel zum Druck bestimmt, wie der bereits vorgedruckte Titel erkennen lässt, der folgenden Wortlaut hat: „M. Ge. Jac. Scotomii, Nurinb. Pandectae Theologico-Literariae; oder allgemeines gelehrtes Priesterlexikon, darinnen fast eines jeden Theologi Vita et Scripta, ingleichen viele von ihnen gesammlete memorabilia, elogia, judicia, deren icones u. a. m. nach alphabetischer Ordnung zu finden sind. Mit unglaublicher Mühe und vielen Kosten zusammengetragen. Nebst einem akkurat verfertigten copiosen Indice Rerum, welcher alsobald anzeiget, was für Auctores von dieser oder jener theologischen Materie etwas geschrieben und an das Licht gegeben haben. 1728.“
Jedoch war es mehr als ein Priesterlexikon, da es nicht nur Lebensbeschreibungen der Theologen, sondern auch anderer Gelehrten enthielt. Besonders hatte Schwindel hier von gelehrten Nürnbergern und guten Nürnberger Familien Nachrichten zusammengetragen. Ferner gab er heraus: „Kurze Nachricht von den Scriptoribus Lutheri uitam illustrantibus“ und schrieb „Historische Nachrichten von den Scriptoribus Aug. Confessionis sammt einem Vorbericht von den Nürnbergisch-Schwabachischen und Torgauischen Artikeln“, die schon 1730 herauskommen sollten, aber nicht gedruckt wurden.
Personendaten | |
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NAME | Schwindel, Georg Jakob |
ALTERNATIVNAMEN | Theophilus Sincerus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe und Historiker |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1684 |
GEBURTSORT | Nürnberg |
STERBEDATUM | 14. August 1752 |
STERBEORT | Wöhrd |
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