Familie der Ordnung Landlungenschnecken (Stylommatophora) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Schnirkelschnecken (Helicidae)[Anmerkung 1] sind eine Familie aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Die Familie ist sehr artenreich und in Europa weit verbreitet. Das Zentrum der Diversität liegt in Südeuropa.
Schnirkelschnecken | ||||||||||||
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Weinbergschnecke (Helix pomatia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Helicidae | ||||||||||||
Rafinesque, 1815 |
Die Gehäuse sind mäßig klein bis groß. Form, Ornamentierung und Farbe variieren in weiten Grenzen. Oft ist auch eine hohe innerartliche Variabilität vorhanden. Der Umbilikus ist offen oder geschlossen. Die Mündung ist ebenfalls vielgestaltig, häufig ist auch ein umgeschlagener Mündungsrand. Selten jedoch sind Zähne vorhanden, die in die Mündung ragen. Im Geschlechtsapparat ist ursprünglich ein Diverticulum und ein einziger Liebespfeilsack vorhanden. Letzterer ist mit zwei röhrenförmigen Schleimdrüsen verbunden, die an der Basis des Pfeilsackes ansetzen. Der Liebespfeil hat zwei bis vier Schneiden.
Die Arten der Familie lebten ursprünglich in ganz Europa sowie in Nordafrika, Kleinasien, dem Kaukasusgebiet und der Arabischen Halbinsel sowie auf einigen Mittelatlantischen Inseln (Madeira Archipel, Ilhas Selvagens, Kanarische Inseln, Kapverdische Inseln). Inzwischen sind eine ganze Reihe von Arten nahezu weltweit verschleppt worden. Die Schnirkelschnecken bewohnen die vielfältigsten Lebensräume, von ausgesprochen feuchten und kühlen Standorten bis zu ariden und heißen Standorten. Sie kommen von der Küste bis in große Höhen in den Gebirgen vor. Die Arten der Familie ernähren sich überwiegend von meist abgestorbenen Pflanzen, ausgesprochen karnivore Formen sind nicht darunter.
Die Schnirkelschnecken werden derzeit in der Literatur weitgehend übereinstimmend in zwei Unterfamilien Helicinae und Ariantinae gegliedert. Schileyko (2006) untergliedert die Ariantinae weiter in fünf Tribus. Dieser weitgehenden Aufgliederung wird aufgrund der noch unsicheren systematischen Stellung vieler Gattungen nicht gefolgt, zumal drei der Tribus monotypisch sind. Durch molekulargenetische Untersuchungen ändert sich die Systematik der Schnirkelschnecken noch ständig, auch der Umfang der Gattungen (vgl. auch die Systematik in Fauna Europaea[1]). Die hier benutzte Systematik folgt der MolluscaBase:[2]
Die Stellung der Helicidae innerhalb der Helicoidea ist bisher noch nicht abschließend geklärt. Nach dem Kladogramm von Steinke, Albrecht & Pfenninger (2004) sind die Helicidae das Schwestertaxon der Helicodontidae.
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Nach Koene & Schulenburg (2005) sind die Helicidae dagegen die Schwestergruppe der Helminthoglyptidae, die Bradybaenidae die Schwestergruppe eines Monophylums bestehend aus Helicidae und Helminthoglyptidae. Die Hygromiidae bilden hier die Außengruppe von Bradybaenidae, Helicidae und Helminthoglyptidae.
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