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verfahrenstechnischer Apparat mit Waschflüssigkeit für Gasströme Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Gaswäscher (englisch scrubber), Nassabscheider oder Absorber ist ein verfahrenstechnischer Apparat, in dem ein Gasstrom mit einem Flüssigkeitsstrom in Kontakt gebracht wird, um Bestandteile des Gasstroms in der Flüssigkeit aufzunehmen. Bei den übergehenden Bestandteilen des Gasstromes kann es sich um feste, flüssige oder gasförmige Stoffe handeln. Als Waschflüssigkeit (chemisch das Absorbent) können reine Lösungsmittel wie Wasser, aber auch Suspensionen wie Kalkmilch (Rauchgasentschwefelung), eingesetzt werden. Gaswäscher können zeitgleich zur Entstaubung und zur Abscheidung von Schadgasen verwendet werden. In der Regel muss ihnen noch ein Tropfenabscheider nachgeschaltet werden.[1]
In vielen Bauformen gliedert sich der Gaswäscher in sechs Bereiche. Von unten nach oben haben sie folgende Aufgabe:
Gaswäscher lassen sich nach verschiedenen Kriterien unterscheiden. Unterscheidungsmerkmale sind unter anderem
Zu den bekanntesten Bauformen der Gaswäscher zählen:
Daneben gibt es Sonderformen, die häufig Abwandlungen der oben genannten Bauformen sind oder mit anderen Verfahren kombiniert werden. Dazu zählen sogenannte Kondensations- und Ionisationswäscher.[6]
Der Wäscherbetrieb zielt darauf ab, für einen möglichst guten Stoffübergang eine möglichst große Flüssigkeitsoberfläche zu erzeugen. Dies kann durch das Erzeugen von Blasen oder Tropfen oder durch das Berieseln von festen Oberflächen erfolgen.[3] Zur Erzeugung einer vergrößerten Flüssigkeitsoberfläche ist der Einsatz von Energie notwendig. Diese kann in Form von Druckverlust des strömenden Gases, wie beispielsweise beim Venturiwäscher, in Form von kinetischer Energie der Waschflüssigkeit (Strahlwäscher) oder über bewegliche Einbauten (Rotationswäscher) eingebracht werden.
Werden Tropfen erzeugt, so nehmen diese vergleichsweise schnell die Geschwindigkeit des sie umgebenden Gases an.[7]
Zur theoretischen Beschreibung der Absorptionsvorgänge kann auf die Ansätze von Raoult und Henry zurückgegriffen werden.[8] Der Gaswäscher funktioniert ähnlich wie die Rektifikationskolonne durch wiederholte Misch- und Trennvorgänge der flüssigen und gasförmigen Phase mit Bildung von Phasengleichgewichten. Flüssig- und Gasphase können im Absorber im Gleich-, Kreuz- oder Gegenstrom geführt werden.[9]
Die Effizienz der Gaswäscher wird bestimmt durch
Die Effizienz kann daher gesteigert werden durch
Bei der Absorption von Gasen ist mit der Freisetzung von Wärme zu rechnen.[11] Bei höheren Schadgaskonzentrationen ist dieser Umstand bei der Auslegung des Wäschers zu berücksichtigen. Chemische Reaktionen der Gasbestandteile mit der Waschflüssigkeit können zu Verkrustungen an Oberflächen und Einbauten führen. Beim Einsatz von Düsen, wie z. B. beim Sprühwäscher, ist mit deren Verstopfung zu rechnen. Zur Vermeidung zusätzlicher Emissionen sollte die Waschflüssigkeit einen niedrigen Dampfdruck aufweisen.[9]
Nassabscheider zur Abscheidung von Partikeln entstanden aus der Weiterentwicklung von Massenkraftabscheidern.[7] So sind bei Wäschern, die mit Tropfenerzeugung arbeiten, die erzeugten Tropfen in der Regel deutlich größer als die abzuscheidenden Partikel und lassen sich am Apparateausgang vergleichsweise einfach mittels Tropfenabscheider abscheiden.
Die Staubabscheideleistung hängt im Wesentlichen von der eingesetzten Energie ab. Venturiwäscher weisen einen hohen Druckverlust auf, sind aber in der Lage, auch Partikel mit einem Durchmesser von 0,5 µm zu über 99 % abzuscheiden. Nachteilig ist bei der Staubabscheidung die Entstehung von Schlämmen, die aber aufbereitet werden können.[2] Eine weitere die Staubabscheideleistung beeinflussende Größe ist die eingesetzte Menge Waschflüssigkeit. Diese lässt sich nicht beliebig verringern, da sonst ihre Eigenschaft als Newtonsches Fluid verloren geht und die Gaswäscher nicht mehr stabil arbeiten können.[12]
Anwendungsgebiete von Gaswäschern sind unter anderem:
Gaswäscher weisen eine hohe Betriebssicherheit auf. Sie sind besonders geeignet, wenn Funkenflug, Feuer- und Explosionsgefahr zu befürchten sind.[2] Nachteilig kann eine Aerosolbildung durch die Waschflüssigkeit sein.[5]
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