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Hörtöne sind Signaltöne, die im Telefonhörer oder über den Lautsprecher eines Endgerätes zu hören sind. In Taktung, Tonabfolge und/oder Tonhöhe unterschiedliche Hörtöne signalisieren Teilnehmern den aktuellen Zustand eines Telefonanschlusses bei Fernsprechnetzen (Telefonnetz, Mobilfunknetz) und Telefonanlagen.
Ein weiterer Ton, der aber nicht wie die anderen im Hörer zu hören ist, ist der Rufton oder Klingelton (englisch: ring tone). Als Rufton wird im Allgemeinen das Klingeln des Telefons beim Angerufenen bezeichnet. Bei analogen Telefonen wird ein ankommender Anruf durch die Rufspannung signalisiert, die traditionell gleichzeitig die Energie zur Erzeugung des Ruftons/Klingelns (z. B. durch eine Telefonklingel) liefert. Bei bspw. ISDN-Geräten, IP-Telefonen und im Mobilfunk jedoch erfolgt die Signalisierung getrennt von der Erzeugung des Ruftones.
Folgende Hörtöne gibt es spätestens seit 1999 in ganz Deutschland, sowohl im Fest- als auch im Mobilfunknetz:
Ton | Frequenz [Hz] | Takt: Tonlänge [ms] – Pausenlänge [ms] |
---|---|---|
Wählton nach 1 TR 110-1, Kap. 8.1 | 425 | Dauerton |
Sonderwählton nach 1 TR 110-1, Kap. 8.2 | 425 + 400 | Dauerton |
Freiton nach 1 TR 110-1, Kap. 8.3 | 425 | 1000 – 4000 |
Teilnehmerbesetztton nach 1 TR 110-1, Kap. 8.4 | 425 | 480 – 480 |
Gassenbesetztton nach 1 TR 110-1, Kap. 8.5 | 425 | 240 – 240 |
Aufschalteton nach 1 TR 110-1, Kap. 8.6 | 425 | 240 – 240 – 240 – 1280 |
Anklopfton nach 1 TR 110-1, Kap. 8.7 | 425 | 1. Takt 200 – 200 – 200 – 1000, ab 2. Takt: 200 – 200 – 200 – 5000 |
Hinweiston nach 1 TR 110-1, Kap. 8.8 (Beispielsound deutlich lauter!) | 950/1400/1800 | ohne Ansage: 330 – 330 – 330 – 1000;
mit Ansage: 330 – 330 – 330 – 1600 |
Ton | Frequenz [Hz] | Länge |
---|---|---|
Suchton 1 nach 1 TR 110-1, Kap. 8.9 | 800 | Dauerton |
Suchton 2 nach 1 TR 110-1, Kap. 8.9 | 1100 + 1200 | Dauerton |
Disabling-Ton nach 1 TR 110-1, Kap. 10.6 | 2100 | 4000 ms (Phasensprung um 180° alle 450 ms) |
Die genaue Spezifikation der im Bereich der Deutschen Telekom verwendeten Hörtöne findet man in der Technischen Beschreibung der analogen Wählanschlüsse am T-Net/ISDN der T-Com (1TR110-1).[5]
Bei elektromechanischen Vermittlungsstellen wurden die Hörtöne mit Ruf- und Signalmaschinen erzeugt, die ebenfalls elektromechanische Bauteile sind. Diese analoge Vermittlungstechnik wurde schrittweise durch digitale Systeme ausgewechselt, bei denen die Hörtöne elektronisch generiert werden.
Bis Ende 1998 waren in der Bundesrepublik Deutschland vorwiegend EMD-Vermittlungsstellen im Einsatz, in der DDR meist noch deren Vorgänger mit Hebdrehwählern. Deren Ruf- und Signalmaschinen (RSM) erzeugten charakteristische und gut hörbare Töne.
Der Grundton dieser Hörtöne bestand aus zwei sich überlagernden Sinustönen mit einer Frequenz von etwa 440 bis 480 Hz, der entsprechend der jeweiligen Bedeutung getaktet wurde.
Folgende Tabelle beinhaltet die Töne, die bis zu dem Zeitpunkt der technischen Umstellung in den 1990er Jahren zu hören waren.
Der Wählton allerdings wurde in der Bundesrepublik bereits 1979 geändert. Der unterbrochene Wählton (Amtston), das Morsezeichen für den Buchstaben „A“ (Amt), wurde am 27. September 1979 von dem ungetakteten Grundton abgelöst.[6] In der DDR hingegen war das Morse-A noch bis weit nach der Wiedervereinigung zu hören und wurde erst nach und nach mit der Digitalisierung der Fernmeldeämter abgeschafft. Im BASA-Fernsprechnetz der deutschen Eisenbahnunternehmen wurde das Amt nicht mit dem Morse-A, sondern mit dem entsprechenden Ortsnamen der Vermittlungsstelle als Morsezeichen oder Sprachansage kenntlich gemacht.
Ton | Frequenz [Hz] | Takt: Tonlänge [ms] – Pausenlänge [ms] | Schema |
---|---|---|---|
Wählton bis 1979 | ~ 475 | 200 – 300 – 700 – 800 (Morse-A) | |
Wählton ab 1979 | ~ 475 | Dauerton | |
Freiton | ~ 475 | 1000 – 4000 | |
Besetztton | ~ 475 | 125 – 475 |
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