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Kernel auf Basis des Mikrokernels Mach Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
GNU Hurd ist ein in Assembler und C geschriebener Kernel (Betriebssystemkern) mit einem Mikrokernel als Basis.[2] Dieser implementiert Dateisysteme, Netzwerkprotokolle, Datei-Zugriffskontrollen und andere Eigenschaften. Die Entwicklung des Kernels begann bereits 1990. Die zur Entwicklung geschaffene GNU Compiler Collection (gcc) hat große Verbreitung gefunden.
GNU Hurd | |
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HURD-Live-CD-Login | |
Entwickler | Thomas Bushnell, Roland McGrath, Marcus Brinkmann, Neal Walfield |
Lizenz(en) | GNU GPL |
Akt. Version | 0.9[1] (18. Dezember 2016) |
Kernel | Mikrokernel |
Abstammung | Unix ↳ GNU Hurd |
Architektur(en) | IA-32 |
Sprache(n) | multilingual |
Sonstiges | In Entwicklung |
www.gnu.org/software/hurd/ |
Hurd verwendet GNU Mach, eine Weiterentwicklung des Mach-Mikrokernels der letzten Version 4 von 1996.[3] 2002 wurde versucht, Hurd auf den L4-Mikrokernel zu portieren, dieses Vorhaben wurde jedoch 2005 wieder aufgegeben.[4]
Nach der Portierung von Java auf GNU Hurd im Rahmen des Google Summer of Code (2011) wurde diskutiert, den Systemkernel in Debian Wheezy aufzunehmen. Die Idee wurde jedoch später verworfen.[5][6]
Die Betriebssystem-Komponenten von Hurd laufen als eigene Prozesse (englisch server genannt). Durch das Design von GNU Hurd benötigen die meisten Betriebssystem-Aktionen keinerlei Privilegien mehr. Das wird erreicht, indem Gerätetreiber, Dateisysteme, Netzwerkprotokolle und Ähnliches aus dem privilegierten Adressraum des Systemkernels herausgenommen werden und als normale Benutzerprozesse laufen, sodass sie (theoretisch) keinen Schaden am Gesamtsystem anrichten können.
Ein Prozess kann allerdings besondere Privilegien erhalten, um besondere Betriebssystem-Funktionen durchführen zu können. Dieses Konzept bietet eine Reihe von Vorteilen:
Sogenannte Übersetzer beantworten Zugriffsanfragen auf einen Einhängepunkt. Dieser kann eine einzelne Datei oder eine ganze Verzeichnis-Hierarchie im Dateisystem sein. Dadurch können Programme auch ohne spezielle Anpassungen mit den üblichen Dateioperationen von den Möglichkeiten von Hurd profitieren. Sinnvoll ist das beispielsweise für Low-Level-Implementierungen virtueller Dateisysteme: Der Übersetzer FTPFS stellt zur Laufzeit auf der zugewiesenen Datei ein Verzeichnis dar (der Unterschied zwischen Dateien und Verzeichnissen ist in Hurd sehr gering), auf das wie auf ein normales Verzeichnis zugegriffen werden kann; allerdings übersetzt ftpfs die Dateioperationen in FTP-Operationen, die zu einem Server geschickt werden. Das entspricht im Wesentlichen der Funktionalität graphisch orientierter FTP-Clients, in denen entfernte Verzeichnisse wie lokale aussehen, ftpfs von Hurd ermöglicht es jedoch, mit normalen Programmen wie ls oder cat auf dem entfernten Server zu agieren.
Bei dem Namensteil Hurd (früher auch HURD) von GNU Hurd handelt es sich um ein komplexes rekursives Akronym, nämlich ein (zweistufig) indirektes, das in der ersten Auflösung HIRD of Unix-Replacing Daemons (deutsch: „Herde Unix-ersetzender Dienste“) lautet. HIRD wird wiederum zu HURD of Interfaces Representing Depth (deutsch: „Herde Tiefe-darstellender Schnittstellen“) aufgelöst. Obige Übersetzung ist keine exakte, sondern gibt die Bedeutung der beiden Kunstworte assoziativ bzw. auf einer lautmalerischen Ebene wieder, denn sie basiert nur auf dem gleich (hier: nicht generell ununterscheidbar) ausgesprochenen engl. Wort herd (deutsch: Herde). Durch die Akronyme und die lautmalerische Verfremdung werden zwei unter Hackern übliche Traditionen gleichzeitig genutzt.
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