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GFD Gesellschaft für Flugzieldarstellung

deutsche Fluggesellschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

GFD Gesellschaft für Flugzieldarstellung
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Die GFD GmbH (ehemals GFD Gesellschaft für Flugzieldarstellung mbH) ist eine deutsche Fluggesellschaft mit Sitz in Hohn und Basis auf dem Fliegerhorst Hohn. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Airbus Defence and Space und übernimmt vor allem Übungsaufgaben für die Bundeswehr.

Schnelle Fakten
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Geschichte

Am 1. Oktober 1966 erhielt mit der Lufthansa-Tochter Condor erstmals ein privates Unternehmen den Auftrag, mit düsengetriebenen Flugzeugen Luftziele zu simulieren. Dazu wurden sechs Canadair Sabre Mk. 6 eingesetzt, die mit Schleppzielen aus Pappe, Textil oder Kunststoff vom Flughafen Sylt starteten. Im Jahr 1974 wurden die Maschinen durch 24 Fiat G.91 ersetzt und 1976 zogen die Maschinen auf den Fliegerhorst Hohn um.

Am 24. Mai 1989 wurde die GFD als Tochter der Condor und des Aero-Dienstes Nürnberg gegründet, um mit einem wirtschaftlicheren zivilen Muster Zieldarstellung zu fliegen. Nach der Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrages wurden zunächst vier Learjet 35 und 36 angeschafft, welche zwei statt einem Schleppziel aufnehmen konnten. Im Jahr 1997 unterzeichnete die Firma einen langfristigen Vertrag mit dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, durch den eine Aufstockung des Bestandes auf sieben Learjets möglich wurde.

Im Jahr 2002 übernahm die EADS das Unternehmen.[1]

Im Jahr 2011 wurden 4.928 Zieldarstellung-Flugstunden der Learjets sowie 1.513 Simulatorstunden mit den ASTA-Ausbildungssimulatoren des Waffensystems Eurofighter geleistet.

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Dienstleistungen

GFD führt hauptsächlich Flugzieldarstellungen mit und ohne Schleppziele sowie EloKa-Trainingsflüge für die Bundeswehr durch.

Zudem übernimmt sie Einsätze für Forschungseinrichtungen wie den Deutschen Wetterdienst und einige Universitäten, für die Rüstungsindustrie, Dienststellen der Öffentlichen Hand sowie ausländische Streitkräfte.[2]

Flotte

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Learjet 36A (2013)

Mit Stand Mai 2023 besteht die Flotte der GFD aus 14 Flugzeugen:[3]

Weitere Informationen Flugzeugtyp, Anzahl ...

Zwischenfälle

  • Am 23. Juni 2014 kam es bei der Ortschaft Elpe im Sauerland zum Absturz eines bei einem Manöver beteiligten Learjet 35 der GFD, welcher sich nach einem Zusammenstoß im Luftraum mit einem Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ ereignete. Dabei verunglückten die beiden Insassen tödlich.[4] Der Eurofighter hingegen konnte sicher landen.[5][6][7] Siehe: Absturz eines Learjet 35 im Sauerland
  • Am 15. Mai 2023 kam es beim Start vom Fliegerhorst Hohn zum Absturz eines Learjet 35 (mit dem Kennzeichen D-CGFQ) der GFD. Der Flug war geplant von Hohn zum Fliegerhorst Wunstorf und sollte einerseits als Training der Fluglotsen der deutschen Luftwaffe in Norddeutschland dienen und andererseits dem einen Piloten zur Verlängerung seiner Muster- und Instrumentenflugberechtigung für den Learjet. Um 12:47:34 Uhr hob die Maschine ab und ging in einen Steigflug über. Gemäß dem Stimmenrekorder gab der überwachende Pilot um 12:47:39 die Anweisung „Vorab verlierst du simuliert das rechte Triebwerk“, was von dem steuerführenden Piloten quittiert wurde mit „Copy, gear up“. Danach reduzierte sich die Leistung des rechten Triebwerks, während das linke konstant weiterlief. Die Geschwindigkeit betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 160 kt. Die nächste Anweisung erfolgte um 12:47:44 („Damper on“), die mit „Jawohl“ quittiert wurde, und fast zeitgleich war der steuerführende Pilot mit „Oh shit“ hörbar, gefolgt von weiterem Fluchen. Die letzte Aufzeichnung erfolgte um 12:47:55 von der Learjet selber: „Too low“. Augenzeugen beschrieben, wie der Learjet nach dem Steigflug in eine Art gerissene Rolle überging und am Ende der Piste steil abstürzte. Bei dem Absturz verunglückten die beiden Insassen tödlich. Der im Sommer 2023 veröffentlichte Zwischenbericht war eine Beschreibung der Abläufe des Unglückfluges und konnte die Ursache noch nicht ermitteln.[8][9]
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Siehe auch

Commons: GFD GmbH – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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