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Güterumgehungsbahn im Raum St. Pölten, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Güterzugumfahrung St. Pölten (kurz GZU) ist eine zweigleisige Hochleistungsstrecke in Niederösterreich zwischen den Knoten Wagram (Östlich von St. Pölten) und Rohr (östlich von Loosdorf), die das Zentrum von St. Pölten südlich umfährt.
Knoten Wagram–Knoten Rohr | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (ÖBB): | 101 02[1][2] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 24,7 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | D4[3] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 8[4] ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zugbeeinflussung: | ETCS Level 2 ohne Signale | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | durchgehend | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Ziel dieser Güterumgehungsbahn war die Entlastung und das Freiwerden von Kapazitäten für den Personenverkehr auf der Westbahn.[5]
Die mit Übertragungsverordnung von Verkehrsminister Rudolf Streicher zunächst für Wien – St. Pölten[6] und mit Übertragungsverordnung von Verkehrsminister Viktor Klima für St. Pölten – Wels[7] beauftragte Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG (HL-AG) begann 1991 mit den Planungen für die Güterzugumfahrung St. Pölten.
Die Strecke durchlief als erstes Eisenbahnprojekt in Österreich eine Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem UVP-Gesetz, die 1997 abgeschlossen wurde.[8] Bei den Planungen wurde zudem eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Nachdem Bundesminister Rudolf Scholten die Bauübertragung an die HL-AG per Verordnung[9] erlassen hat, beantragte die HL-AG die Baugenehmigung und erhielt 1999 den eisenbahnrechtlichen Baugenehmigungsbescheid.[10]
Nach erteilter Genehmigung begann die HL-AG im Dezember 1999 mit dem Bau. Dabei wurden zuerst die Brückenbauwerke im Raum St. Pölten errichtet. Aufgrund einer Einschränkung der ursprünglichen Bauübertragung durch eine neue Verordnung von Verkehrsministerin Monika Forstinger[11] wurde das Projekt zunächst auf die beiden Knotenbauwerke eingeschränkt und die Fortsetzung zeitlich zurückgestellt.[10]
Durch ein nach der Weltfinanzkrise im Oktober 2008 von der Bundesregierung beschlossenes Konjunkturpaket wurden im November 2009 die Bauarbeiten von der ÖBB-Infrastruktur Bau AG, in welche die HL-AG zwischenzeitig verschmolzen wurde,[12] wieder aufgenommen.[10]
Im Frühjahr 2015 wurde die Rohbauphase abgeschlossen und daraufhin von Osten nach Westen mit der Herstellung des Oberbaus, der Oberleitung und der Leit- und Sicherungstechnik begonnen.[13]
Anfang Mai 2017 war die Güterzugumfahrung fertiggestellt.[14] Am 1. Dezember wurde die Strecke feierlich eröffnet und mit Beginn des Fahrplanjahres 2018 am 10. Dezember 2017 in Betrieb genommen. Der viergleisige Ausbau der Westbahn im Abschnitt zwischen Wien und Linz Kleinmünchen wurde durch diesen Lückenschluss vollendet.[15][16]
Die Kosten betrugen insgesamt 731 Millionen Euro.[17]
Die Güterzugumfahrung St. Pölten verläuft in vom Knoten Wagram im Osten von St. Pölten auf einer Länge von 24,7 Kilometern[10] südlich an der Stadt und dem Hauptbahnhof vorbei bis zum Knoten Rohr westlich von St. Pölten. Die Strecke ist überwiegen oberirdisch in Verkehrswegebündelung neben Bundesstraßen trassiert[18] und für eine maximale Geschwindigkeit von 120 km/h ausgelegt.[19]
Vom Knoten Wagram geht es zunächst gebündelt mit der Kremser Schnellstraße (S33) im weiten Traisental bis etwa zum Knoten St. Pölten, wo man westwärts, nunmehr gebündelt mit der West Autobahn, das Traisental quert und seinen westlichen Talhang Richtung Schwadorf erklimmt. Anschließend werden das Pielachtal und der Geländerücken zum Sierningtal westwärts gequert, sodass man schließlich nach einem kurzen Stück entlang der Sierning den Knoten Rohr erreicht.
Die Strecke ist als erste Strecke in Österreich mit ETCS Level 2 ohne Signale ausgestattet.[20][21]
Die Strecke umfasst den 3485 Meter langen Pummersdorfer Tunnel,[22] den 858 Meter langen Bründlkapellentunnel, den 390 Meter langen Radlleitentunnel und den 170 Meter langen Wagramer S33-Tunnel sowie 23 Brückenbauwerke.[23][10]
2019 befuhren im Güterverkehr mit etwa 100 Zügen pro Tag über die Hälfte des Durchgangsverkehrs der Relation Wien–Linz die Güterzugumfahrung St. Pölten, während auf dem Laufweg durch St. Pölten Hauptbahnhof die Güterzüge, deren Lokomotiven nicht mit dem für die Güterzugumfahrung obligatorischen ETCS ausgestattet sind, sowie der Ziel- und Quellverkehr nach St. Pölten und in St. Pölten auf die Tullnerfelder Bahn abzweigende Züge verblieben.[24]
Die durch die Güterzugumfahrung zwischen Knoten Wagram und Knoten Rohr auf der Bestandsstrecke freigewordenen Kapazitäten wurden durch den Personenverkehr ausgenutzt.[24]
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