Remove ads
deutscher Künstler und Kunstprofessor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Günter Haese (* 18. Februar 1924 in Kiel; † 30. November 2016 in der Nähe von Hannover) war ein deutscher Bildhauer mit dem Schwerpunkt Kinetische Kunst und ein Kunstprofessor.
Nach seiner Kriegszeit fing Günter Haese 1945 als Autodidakt an zu zeichnen und zu malen. Er besuchte 1949 zunächst eine private Kunstschule in Plön und begann 1950 zusammen mit seiner Frau, der Malerin Ulla Haese (geb. Schwinge)[1], ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er bei Bruno Goller und Ewald Mataré studierte. 1956 wurde er Meisterschüler in der Bildhauerklasse von Ewald Mataré, an dessen Arbeiten am Kölner Dom er beteiligt war. Ab 1958 war er als freischaffender Künstler in Düsseldorf tätig. 1962 entdeckte er Messingdraht und Bestandteile zerlegter Uhren wie Spiralfedern und Rädchen als Bauelemente für räumliche Objekte und erhielt 1964 seine erste Einzelausstellung dieser Metallobjekte im Ulmer Museum. Die Ulmer Ausstellung fand so großen Anklang, dass Haese noch im gleichen Jahr eine Einzelausstellung im Museum of Modern Art in New York erhielt. 1967 beteiligte er sich am Deutschen Pavillon der Weltausstellung in Montreal, der Expo 67. Haese wurde rasch bekannt und empfing viele prominente Besucher in seinem Düsseldorfer Atelier, z. B. Henry Moore (1965) und die niederländische Kronprinzessin Beatrix (spätere Königin der Niederlande) mit ihrem Mann Klaus von Amberg (1975). 2006 entschloss sich der Künstler zum ersten Mal eine Monumentalplastik zu bauen: Optimus II wurde 2007 fertiggestellt und in der Skulpturensammlung Viersen aufgestellt.
Haeses Kunstobjekte sind kleine transparente Körper aus Messing und Phosphorbronze. Kugeln, Spiralen oder andere filigrane Teile sind in einem verlöteten Drahtgeflecht aufgereiht und bilden so kinetische Kunstwerke einzigartiger Körperlichkeit. Im Gegensatz zu Vertretern der ZERO-Gruppe wie Heinz Mack oder Günther Uecker verwendete Haese keinen elektrischen Strom für seine kinetischen Skulpturen. Schon ein leichter Luftzug genügt, ihre zarten Strukturen in Schwingungen zu versetzen. Die Malerin und Schriftstellerin Eri Krippner, die nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Ulla 1973 seine Lebensgefährtin wurde, beschrieb die Arbeit und Philosophie Haeses 2005 in der Dokumentation mit dem für den Künstler programmatischen Titel „Kinetik ohne Steckdose“.[2][3]
Günter Haese war Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg. 1994 wurde er „in Anerkennung und in Würdigung seines in Jahrzehnten geschaffenen künstlerischen Lebenswerkes“ mit der Ehrenprofessur des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.[4]
Günter Haese war Mitglied im Deutschen Künstlerbund[5]. Der Nachlass des Künstlers wird von der Galerie Thomas, München verwaltet.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.