Göttingen (Lahntal)

Ortsteil der Gemeinde Lahntal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Göttingen (Lahntal)map

Göttingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Lahntal im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Schnelle Fakten Gemeinde Lahntal ...
Göttingen
Gemeinde Lahntal
Koordinaten: 50° 52′ N,  46′ O
Höhe: 196 (193–214) m ü. NHN
Fläche: 1,34 km²[1]
Einwohner: 278 (30. Juni 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 207 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35094
Vorwahl: 06423
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Göttingen in der Wetschaft-Senke. Ansicht von Süden. Im Vordergrund die Wetschaft, im Hintergrund Berge des Burgwalds
Göttingen in der Wetschaft-Senke. Ansicht von Süden. Im Vordergrund die Wetschaft, im Hintergrund Berge des Burgwalds
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Geographie

Der Ort liegt am östlichen Ende des Gemeindegebietes an der Wetschaft, die knapp einen Kilometer südlich in die Lahn mündet. Im Dorf treffen sich die Bundesstraße 62 und die Bundesstraße 252. Am südlichen Ortsrand verläuft die Obere Lahntalbahn.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Göttingen erfolgte unter dem Namen Gytthingen im Jahr 1300.[3] Schon im Mittelalter war Göttingen ein Verkehrsknotenpunkt. Durch den Ort führte die Handelsstraße von Bremen nach Frankfurt am Main. Die ehemalige Schule ist ein altes Fachwerkhaus.

Zum 1. Juli 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Göttingen im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Lahntal eingegliedert.[4][5] Für Göttingen wurde, wie für die übrigen ehemals eigenständigen Gemeinden von Lahntal, ein Ortsbezirk gebildet.[6]

Im Juli 2010 wurde der näher an Göttingen als am namensgebenden Ort Sarnau gelegene Bahnhof Sarnau zum Betriebsbahnhof umgewidmet. Dabei verschlechterte sich die Erschließung per Bahn erheblich, da sich der neue Haltepunkt Lahntal-Sarnau nicht mehr in Fußreichweite befindet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Göttingen angehört(e):[3][7]

Gerichte seit 1821

Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. In Marburg wurde der Kreis Marburg für die Verwaltung eingerichtet und das Justizamt Wetter war als Gericht in erster Instanz für Göttingen zuständig.[12] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Wetter.[13][14] Auch mit dem in Kraft treten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen. Am 15. Juni 1943 wurde das Amtsgericht Wetter zur Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg herabgestuft. Am 1. Juli 1946 wurde auch die Zweigstelle geschlossen. Der Bezirk des Amtsgerichts Wetter ging im Bezirk des Amtsgerichts Marburg auf.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Göttingen 252 Einwohner. Darunter waren 6 (2,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 99 zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 42 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 111 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 81 Haushaltungen lebten keine Senioren.[15]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
 1502:4 Männer
 1577:8 Hausgesesse
 1630:keine Erhebung wegen der Pest
 1681:6 hausgesessene Mannschaften
 1747:9 Haushalte
 1838:Familien: 10 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 6 Beisassen
Göttingen: Einwohnerzahlen von 1784 bis 2022
Jahr  Einwohner
1784
 
74
1800
 
?
1834
 
96
1840
 
104
1846
 
113
1852
 
121
1858
 
104
1864
 
107
1871
 
109
1875
 
114
1885
 
116
1895
 
132
1905
 
109
1910
 
121
1925
 
114
1939
 
129
1946
 
201
1950
 
209
1956
 
189
1961
 
183
1967
 
186
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
252
2014
 
237
2022
 
278
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[3]; Zensus 2011[15]; Gemeinde Lahntal: 2014[16], 2022[1]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
 1861:100 evangelisch-lutherische, 2 römisch-katholische Einwohner
 1885:116 evangelische (= 100,00 %) Einwohner
 1961:153 evangelische (= 83,61 %), 28 katholische (= 15,30 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
 1784:Erwerbspersonen: ein Müller, ein Schmied, ein Schneider, zwei Wagner, ein Leineweber, ein Wirt, ein Schäfer, ein Tagelöhner
 1838:Familien: 10 Ackerbau, 3 Gewerbe, 3 Tagelöhner.
 1961:Erwerbspersonen: 28 Land- und Forstwirtschaft, 26 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 19 Dienstleistungen und Sonstiges.

Politik

Für Göttingen besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat für den Ortsbezirk Göttingen besteht aus drei Mitgliedern. Die Wahlbeteiligung zur Wahl des Ortsbeirats bei der Kommunalwahl 2021 52,07 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Bürgerlist“ an.[17] Der Ortsbeirat wählte Holger Briel zum Ortsvorsteher.[18]

Commons: Göttingen (Lahntal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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