irrtümlicher Beschuss eigener oder verbündeter Streitkräfte Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eigenbeschuss (oft auch englisch friendly fire[1] oder unter NATO-Soldaten blue on blue) ist der irrtümliche Beschuss eigener oder verbündeter Streitkräfte in einer kriegerischen Auseinandersetzung.
Ein absichtlicher Angriff auf Angehörige der eigenen Truppe, speziell auf Vorgesetzte, wird in den USA als Fragging bezeichnet.
Ursachen für Eigenbeschuss sind oft eine unzureichende Identifizierung des Ziels durch schlechte Sichtbedingungen (wie Dunkelheit oder Witterungseinflüsse), Kommunikationsprobleme (wie falsche Parole), den Nebel des Krieges, technisches oder menschliches Versagen. Auch die ballistische Streuung spielte früher eine Rolle: Wenn die Kanoniere z. B. etwas weniger Pulver einfüllten, flog das Geschoss weniger weit, nicht bis zum Feind, sondern nur bis zur eigenen Frontlinie anstatt darüber hinweg. Auch im Ersten Weltkrieg hatten Soldaten Angst vor sogenannten „Kurzgängern“.[2] Die Verwendung von Beutewaffen, insbesondere Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge, kann ebenfalls zum Eigenbeschuss führen. Bei Bürgerkriegen haben beide Seiten zu Beginn die gleiche Ausrüstung.
Die Wirkung dieses fehlgeleiteten Beschusses wird auch als Begleitschaden oder „Kollateralschaden“ bezeichnet.
Im Gefecht der verbundenen Waffen kam und kommt es vor, dass bei der Fernunterstützung von eigenen, in unmittelbarer Feindberührung stehenden Einheiten mittels Artillerie oder Kampfflugzeugen auch eigene Kräfte in Mitleidenschaft gezogen werden. Man kann versuchen abzuwägen, ob die Verluste der eigenen Verbände ohne diese Luft- oder Artillerieunterstützung nicht noch größer wären.
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