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deutscher Wissenschaftler und Sachbuchautor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz Kössler (* 29. Dezember 1931 in Ketzelsdorf, heute Koclirov; † 29. September 2020 in Berlin[1]) war ein deutscher Wissenschaftler und Autor. Von 1958 bis zu seinem Ruhestand 1996 war Kössler im Zentralinstitut für Arbeitsmedizin der DDR und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Berlin-Lichtenberg als Forschungsgruppenleiter tätig.
Franz Kössler wurde 1945 nach Ende des Zweiten Weltkrieges aus seinem Geburtsort im Sudetenland vertrieben. Auf der Flucht im Güterwaggon und zu Fuß verlor er seine Mutter und kam zusammen mit drei noch jüngeren Geschwistern im Fläming bei Berlin an. Dort arbeitete er zunächst als Knecht in der Landwirtschaft. Später konnte er in der DDR die Landwirtschaftsschule besuchen und an der Arbeiter- und Bauernfakultät sein Abitur absolvieren. Anschließend studierte er in Berlin und Potsdam Biologie und erhielt sein Diplom bei Professor Wolfgang Müller-Stoll. Seine Diplomarbeit schrieb er über den Einfluss ätherischer Öle auf den Wasserhaushalt von Pflanzen.
1958 wurde er Forschungsgruppenleiter der biomedizinischen Forschung am Zentralinstitut für Arbeitsmedizin. Seine Promotion über Strahlenbiologie schloss er 1963 ab. Sechs Jahre später habilitierte er sich mit einer Arbeit über Leuchtbakterien und erhielt die facultas docendi. Für seine Arbeiten erhielt er gemeinsam mit Gustav Caffier den Johannes-Müller-Preis der Gesellschaft für Experimentelle Medizin der DDR.
Kössler hielt Vorlesungen an der Humboldt-Universität zu Berlin zur Umweltbiophysik und brachte dazu 1984 ein viel beachtetes Lehrbuch heraus, das viele Jahre Standardwerk in der Ausbildung von Biophysikern war. Kössler hielt etwa 135 wissenschaftliche Vorträge in 19 Staaten und 51 Städten.
Nach der Wende war er ab 1990 Arbeitsgruppenleiter an der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Sein neues Arbeitsgebiet wurden Muskel-Skeletterkrankungen.
1996 ging er in Ruhestand und war seitdem als Gutachter tätig. Kössler veröffentlichte im Ruhestand eine Reihe historischer Bücher, darunter Lebensbilder, ein umfangreiches Kompendium von Persönlichkeiten aus ehemals deutschsprachigen Gebieten.
Dem Botaniker Franz Kössler zu Ehren wurde eine Pflanze der Gattung Suessenguthia Acanthaceae Suessenguthia koessleri benannt.[2]
Franz Kössler war ab 1956 verheiratet und hatte drei Kinder.
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