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Französische Kolonien
von Frankreich regierte Territorien außerhalb des Mutterlands Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Zeit des Kolonialismus begann für Frankreich mit dem Erwerb der ersten Kolonien Mitte des 16. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert wurde Frankreich zur zweitgrößten Kolonialmacht der Welt. Nach 1945 zerfiel das französische Kolonialreich rasch. Der Auflösungsprozess beschleunigte sich in den 1950er Jahren (→ Dekolonisation). Allein im „Afrikanischen Jahr“ 1960 wurden 14 französische Kolonien unabhängig.
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Epochen
Zusammenfassung
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Zu Beginn, im 17. Jahrhundert, war für Frankreich speziell Amerika das Hauptziel der Kolonialisierung. In Nordamerika beanspruchte es die östliche Hälfte des heutigen Kanada, das komplette Zentralgebiet der heutigen USA sowie einige karibische Inseln, ferner einen Teil des Indischen Subkontinents. Durch den Pariser Frieden (1763) am Ende des Siebenjährigen Krieges musste Frankreich den größten Teil seiner amerikanischen und indischen Besitzungen an Großbritannien abtreten; Westlouisiana hatte es zuvor bereits an das verbündete Spanien übergeben, um es nicht in britische Hände fallen zu lassen.
Daher wird die Geschichte der französischen Kolonien in ein in der Karte grün gekennzeichnetes erstes Kolonialreich, das bis auf einige Küstenstationen im Senegal 1763 verloren wurde, und ein in der Karte dunkelblaues zweites Kolonialreich, das 1830 mit der Besetzung Algiers seinen Anfang nahm, gegliedert. Zwischen beiden Phasen liegt die in der Karte nicht dargestellte Zeit des Britisch-Französischen Kolonialkonflikts mit der französischen Herrschaft über Ägypten (1798–1801), die Restauration der französischen Herrschaft in Louisiana (1800–1803) sowie die kurzzeitige Ausdehnung Französisch-Guayanas bis an den Amazonas (Äquatorialfrankreich, 1801–1808). Zur Zeit des napoleonischen Kaiserreichs kamen bis 1812 kurzzeitig noch weitere Kolonien zu Frankreich (siehe Karte von 1812).
Ab 1830 konzentrierte sich Frankreich auf Afrika, beginnend an der Gegenküste des Maghreb, und eroberte zwischen 1845 und 1897 große Gebiete der Sahara, den größten Teil West- und Zentralafrikas. Da ein Großteil der Bevölkerung in den eroberten Gebieten Muslime waren, bemühte sich Frankreich ab den 1890er Jahren, eine puissance musulmane zu werden, das heißt, eine imperiale Macht, die ihre muslimischen Untertanen unter Kontrolle hatte.[1]
1898 traf bei Faschoda am Nil eine französische Truppe auf die Briten, ließ sich allerdings auf keinen Konflikt ein und zog sich zurück. Seit dem Zweiten Kaiserreich griff der französische Kolonialismus auf Südostasien über; Indochina galt als Glanzstück des Kolonialreichs. Daneben gab es kleinere Besitzungen in Indien und China.
Nebenbei beherrschte Frankreich große Teile der Inselwelt des Indischen Ozeans und Ozeaniens. 1960 wurden 18 französische Kolonien in Afrika in die Unabhängigkeit entlassen. Viele der ehemaligen französischen Kolonien gelten noch heute als Entwicklungsländer. In einigen dieser Länder finanzierte Frankreich noch Ende des 20. Jahrhunderts bis zu 50 Prozent der Staatshaushalte.
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Besitzungen, Kolonien, Protektorate
Die in der Liste gelb unterlegten Gebiete sind noch heute Teil Frankreichs bzw. mit Frankreich verbunden. Diesen verbliebenen Gebieten bzw. deren Hoheitsgewässern verdankt Frankreich heute die (nach den USA) zweitgrößte Meeresfläche der Welt (11 Mio. km²).[2] Eine Übersichtskarte über die verbliebenen Gebiete siehe hier: Französische Überseegebiete

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Europäische Territorien
Zusammenfassung
Kontext
Hier werden Gebiete in Europa beschrieben, die zeitweise unter französischer Herrschaft bzw. Verwaltung standen, diese sind jedoch nicht mit den überseeischen Kolonien und Besitzungen gleichzusetzen, da sie einen grundlegend anderen Rechtsstatus aufwiesen.
- Siehe auch: Tochterrepubliken
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Siehe auch
- Imperialismus
- Union française
- Communauté française
- CFA-Franc-Zone
- Francophonie
- Assimilation (Kolonialismus)
- Islam in Frankreich
- Römisch-katholische Kirche in Frankreich – im 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche Ordensgemeinschaften für Krankenpflege, Schule und Mission. Sie rekrutierten ihre Mitglieder vor allem aus der Landbevölkerung, wo die Volksfrömmigkeit und das Bevölkerungswachstum stark waren
- Jacques Foccart
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Literatur
- Tom Burgis: Der Fluch des Reichtums – Warlords, Konzerne, Schmuggler und die Plünderung Afrikas, Westend, Frankfurt 2016, ISBN 978-3-86489-148-9, S. 172 und ff.
- Günther Fuchs, Hans Henseke: Das französische Kolonialreich. Verlag „Das europäische Buch“, Berlin [West] 1988. ISBN 3-88436-188-0 (Lizenz des „Deutschen Verlags der Wissenschaft“, Berlin [Ost] 1987. ISBN 3-326-00209-2).
- Udo Scholze, Detlev Zimmermann, Günther Fuchs: Unter Lilienbanner und Trikolore. Zur Geschichte des französischen Kolonialreiches. Darstellung und Dokumente. In: Kursus. Leipziger Universitäts-Verlag, Leipzig 2001, ISBN 3-934565-96-4.
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Weblinks
Commons: Französischer Kolonialismus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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