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bezeichnet die ersten Jahrhunderte der christlichen Kirchengeschichte Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Ausdruck alte Kirche, auch frühe Kirche und Frühchristentum, bezeichnet die ersten Jahrhunderte der Kirchengeschichte bis ungefähr 500; mit dieser Epochenabgrenzung ist die Abgrenzung der Gegenstandsbereiche der Lehrstühle für Alte Kirchengeschichte und Mittlere und Neuere Kirchengeschichte verbunden. Dabei ist die Verwendung des Begriffs „Kirche“ insofern kritisch zu sehen, als es sich bei den frühen Christen um eine noch sehr heterogene Bewegung handelte, in der es erst in der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. zur Etablierung entsprechender Organisationsformen kam.[1]
Für die zeitliche Begrenzung des als alte Kirche bezeichneten historischen Zeitraums existieren unterschiedliche Vorschläge. Zumeist versteht man darunter jedenfalls die Epoche vor der Abspaltung der altorientalischen Kirchen, also auch vor der theologischen Auseinanderentwicklung der orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche. Die theologischen Entwicklungen, die ökumenischen Konzile, die Heiligen und Kirchenväter dieser Zeit werden mithin in allen großen Konfessionen anerkannt.
Generell zur Epoche der alten Kirche gerechnet werden die Zeit des Urchristentums, die Zeit der apostolischen Väter, der Apologeten, der frühchristlichen Märtyrer, der Kirchenväter, die spätantike Reichskirche nach der konstantinischen Wende und die ersten vier ökumenischen Konzile bis zum Konzil von Chalcedon 451.
Für die westliche Kirche wird die Epoche der alten Kirche oft bis zum Untergang des Weströmischen Reichs gerechnet, nach manchen Autoren auch bis zu Gregor dem Großen (540–604), dem letzten Kirchenvater des Westens, der auch in der Ostkirche anerkannt wird.
Für die Kirchengeschichte in der Zeit der alten Kirche gibt es verschiedene Bezeichnungen, die sich teilweise überschneiden:
In die Zeit der alten Kirche fällt die Entwicklung vom Urchristentum zur Bischofskirche und dann zu den fünf Patriarchaten: Alexandrien, Antiochien, Jerusalem, Konstantinopel und des Abendlandes. Bis zum Anfang des 4. Jahrhunderts tauschten sich die Bischöfe vor allem brieflich aus. Nach der konstantinischen Wende „entwickelte sich ein reger Synodalbetrieb“, zumal die Bischöfe nun den Cursus publicus, die kaiserliche Post, nutzen konnten.[2]
Ebenfalls in die Zeit der alten Kirche fallen die Anfänge des Mönchtums, die Entstehung der ersten Klöster in Ägypten, die Ordensregeln der hll. Basilius und Benedikt.
In der Zeit der alten Kirche entstanden der Kanon des Neuen Testaments und die allgemein anerkannten Glaubensbekenntnisse. Theologisch und philosophisch entspricht die Zeit der Patristik. Wesentliche Konflikte dieser Zeit gibt es mit der Gnosis, dem Marcionismus, mit dem „Hellenismus“ (Apologeten), bezüglich der Christologie (arianischer Streit, nestorianischer Streit) und bezüglich der Ekklesiologie (Donatismus).
Für Mack (1995)[3] ist zwischen dem Christuskult und den Jesusbewegungen zu unterscheiden. Erstere konzentrierten sich auf die Bedeutung des Todes und des Schicksals Jesu, insbesondere der Wiederauferstehung. Sobald der Tod Jesus Christus in das Zentrum rückte, richtete sich die Aufmerksamkeit weniger auf seine Lehren (Liste der Gleichnisse Jesu, Logienquelle Q, Thomasevangelium) und darauf, Teil einer Schule innerhalb der Jesusbewegung zu sein. So setzte im Frühchristentum die zunehmend komplexer werdende Auseinandersetzung mit Vorstellungen von Martyrium, Auferstehung und der Wandlung Jesus in eine göttliche, geistige Präsenz ein. Bei Paulus von Tarsus wurde der Christuskult dadurch geformt, dass Gott oder ein göttliches Wesen die Inkarnation in einem gewöhnlichen Menschen wählte (Röm 3,3 EU), dessen gottgewollte Hinrichtung in Form der Kreuzigung die Welt mit Gott aussöhnen würde, indem sie mit dem sterblichen, das göttliche Wesen beherbergenden Leib zugleich die Sünde der Menschen tilgt und damit den Weg zur persönlichen Erlösung aller Menschen bereithielte.[4]
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