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Tragödie von August Strindberg aus dem Jahr 1888 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Fräulein Julie [schwedisch Fröken Julie) ist ein naturalistisches Trauerspiel von August Strindberg von 1888. Es ist sein meistgespieltes Theaterstück. Das Vorwort bildet eine theoretische Grundlage des modernen naturalistischen Theaters.
] (Daten | |
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Titel: | Fräulein Julie |
Originaltitel: | Fröken Julie |
Gattung: | Tragödie |
Originalsprache: | Schwedisch |
Autor: | August Strindberg |
Erscheinungsjahr: | 1888 |
Uraufführung: | 14. März 1889 |
Ort der Uraufführung: | Kopenhagen |
Personen | |
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Das Kammerspiel handelt von der jungen adeligen Julie und ihrem Diener Jean und ihrem Verhältnis zueinander. Es behandelt Klassenunterschiede, den Geschlechterkampf sowie Liebe und Lust.
Julie versucht, ihrem durch gesellschaftliche Normen geprägten Dasein zu entfliehen und etwas Spaß zu haben. Auf dem jährlichen Mittsommerfest tanzt sie mit der Dienerschaft und setzt sich damit über gültige Standesregeln hinweg. Sie fühlt sich zu dem älteren Diener Jean hingezogen, der in der Welt herumgekommen ist und sowohl gut erzogen als auch gebildet ist. Während der Nacht entwickelt sich aus dem Flirt zwischen Julie und Jean eine vollendete Liebesbeziehung.
Danach unterhalten sich beide in der Küche des Herrensitzes von Julies Vater. Jeans Verlobte, die Köchin Kristin, hält sich teilweise auch dort auf. Während Julies standesgemäßer Platz im Adel sie zunächst über Jean erhebt, übt Jean durch seine Bildung und seine Männlichkeit Macht über sie aus und wird im Laufe der Zeit zum stärkeren Part in der Zweier-Beziehung, und als der Machtausübende benutzt er Julie für seine persönlichen Ziele. Er treibt sie letztendlich in den Selbstmord.
Es gibt drei handelnde Personen
August Strindberg hatte 1883 Schweden verlassen müssen, da die Vorwürfe gegen ihn wegen seiner letzten beiden Romane zu stark geworden waren. 1888 ließ die Familie sich in Kopenhagen in Dänemark nieder, im Sommer lebten sie im Herrensitz Skovlyst bei Kopenhagen. Dort verfasste Strindberg vom 22. Juli bis 10. August innerhalb von 20 Tagen Fröken Julie. Noch vor Ende des Jahres erschien das Werk im Druck, allerdings in einer vom Verleger Josef Seligmann gekürzten Fassung.[1][2]
Das Drama sollte das Eröffnungsstück für Strindbergs neues avantgardistisches Skandinavisk Forsøgsteater in Kopenhagen werden. Am Abend vor der geplanten Premiere erschien die Polizei und erklärte es für verboten. Am 9. März 1889 konnte dann nur noch der zweite geplante Einakter Gläubiger gezeigt werden. Strindberg gelang es, am 14. März eine Vorstellung im Studentenverein (Studentersamfundet) der Universität Kopenhagen aufführen zu lassen, allerdings nur als geschlossene Veranstaltung für geladene Gäste.[3] Die Hauptrolle spielte seine Frau Siri von Essen.
1892 gab es eine erste Aufführung in einem ordentlichen Theater durch die Freie Bühne in Berlin, allerdings auch hier formal als geschlossene Veranstaltung. 1893 folgte eine Inszenierung des Théâtre Libre in Paris (das Strindbergs Vorbild für sein eigenes Theater in Kopenhagen gewesen war), als erste Aufführung eines zeitgenössischen ausländischen Autors in Paris. Erst 1904 gab es die erste Aufführung in Schweden. Auch in den folgenden Jahren wurde das Stück wegen seiner Anstößigkeit nur selten gespielt.
1951 führte Alf Sjöberg in Stockholm erstmals eine vollständigere Fassung auf, die auch drastische Formulierungen enthielt, die der Verleger 1888 gestrichen hatte. Erst 1964 gelang eine vollständige Rekonstruktion des ursprünglichen Textes.[4]
Inzwischen ist Fräulein Julie das am häufigsten aufgeführte Theaterstück Strindbergs. Das Vorwort dazu gilt heute als eine der wichtigsten theoretischen Grundlagen für modernes naturalistisches Theater um die Jahrhundertwende.
Fräulein Julie ist das am häufigsten aufgeführte Theaterstück Strindbergs. (Die Aufführungen bis 1907 sind verhältnismäßig vollständig.)[5][6]
(Auswahl)
Die einzigige deutschsprachige Hörspielfassung gab es 1963 vom Süddeutschen Rundfunk, Regie Kraft-Alexander, mit Sibylle Dochtermann, in der Übersetzung von Peter Weiss.[7]
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