Fränkisches Freilandmuseum Fladungen
Museum in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen ist ein Freilichtmuseum für ländliche Baukultur sowie dörfliches Wohnen und Wirtschaften im unterfränkischen Fladungen. Es bewahrt alte Bau- und Wohnformen und dokumentiert das Leben der Landbevölkerung in früheren Zeiten mit seinen historischen und sozialen Hintergründen.
Daten | |
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Ort | Fladungen |
Art | |
Eröffnung | 30. September 1990 |
Leitung |
Niklas Hertwig[1]
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Website | |
ISIL | DE-MUS-258115 |
Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen wurde am 30. September 1990 eröffnet.[2] Es wird von einem bereits 1983 gegründeten Zweckverband getragen, dem der Bezirk Unterfranken (66 %), der Landkreis Rhön-Grabfeld (32 %) und die Stadt Fladungen (2 %) angehören.[3] Der Vorsitz des Zweckverbands wechselt im Zweijahresrhythmus zwischen dem Bezirkstagspräsidenten und dem Landrat von Rhön-Grabfeld.
Das Museum liegt am Fladunger Bahnhof, dessen historisches Gebäudeensemble selbst Teil davon ist. Auf dem eigentlichen Museumsgelände wurden bisher über 20 Gebäude sowie Nebengebäude und Kleindenkmäler wiederaufgebaut. Sie stammen hauptsächlich aus dem Grabfeld, den Haßbergen, dem Spessart und der Rhön.
Die ins Museum übertragenen Hofstellen repräsentieren, vom Tagelöhner bis zum adeligen Grundherrn, die einst im Dorf vertretenen Schichten. Dazu kommen handwerklich und gewerblich genutzte Anwesen wie Mühlen oder eine Büttnerei und dörfliche Gemeinschaftsbauten wie Kirche, Schule, Brauhaus oder Schäferei. Diese Gebäude wurden in anderen Ortschaften des nördlichen Unterfrankens und den angrenzenden Gebieten Thüringens und Hessens abgebaut und nach Fladungen transloziert.
Der dem Museum angegliederte Bauernladen bietet Lebensmittel sowie Andenken zum Verkauf an. Das Museumswirtshaus „Zum Schwarzen Adler“ mit Gaststuben, Tanzsaal und Biergarten ist derzeit (2024) geschlossen. Das Gasthaus ist im Stil des frühen 20. Jahrhunderts eingerichtet, was besonders am Jugendstil-Tanzsaal auffällt. Erbaut wurde es im Jahr 1606 in Alsleben und ist das älteste Gebäude des Museums. Das jüngste ausgestellte Gebäude ist ein gelbes Fernsprechhäuschen (Typ FeH78) aus Oerlenbach (bei Bad Kissingen),[4] so dass sich im Museum 350 Jahre ländlichen Bauens und Wohnens in Unterfranken widerspiegeln.
Eine Besonderheit ist der Dreiseithof aus Leutershausen, der als museumspädagogisches Zentrum genutzt wird. Dessen Scheune wurde zu einem modernen Seminar- und Kursraum umgestaltet. Im „Haus zum Anfassen“ dürfen Museumsgäste auf eine Zeitreise in die Zeit um 1900 gehen und Elemente aus dem bäuerlichen Alltag dieser Zeit ausprobieren. Hier finden außerdem regelmäßig Kochprogramme und andere museumspädagogische Aktionen statt.
Seit 1996 ist das Museum mit dem „Rhön-Zügle“ erreichbar. Es ist an ausgewählten Tagen auf der Museumsbahnstrecke durch das Streutal von Mellrichstadt über Ostheim vor der Rhön nach Fladungen unterwegs. Die Museumstour verbindet als Extratour des Wanderwegs Hochrhöner das Museum mit dem Schwarzen Moor.
Während der Saison wird dort ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten. Dazu gehören Sonderausstellungen, Themenführungen, Praxisseminare und Veranstaltungen wie Brautag, Deutscher Mühlentag, Freilichtkino und ein Herbstfest. Zwei Mal im Monat ist das Backhäuschen aus Oberbernhards (Gemeinde Hilders) in Betrieb.
Neben den Gebäuden und deren Ausstattung zeichnet sich das Freilandmuseum durch die Haltung gefährdeter Nutztierrassen (z. B. Gelbvieh, Rhönschaf, Bayerische Landgans etc.), sowie den Anbau alter Pflanzensorten aus. Sowohl die Tierhaltung, als auch die Nutzung von Gärten und anderen Flächen der Kulturlandschaft spielten bis vor wenigen Jahrzehnten noch eine größere Rolle auf dem Land.
Mit einem Pilotprojekt wurde die Büttnerei aus Sulzthal 2017 barrierefrei umgestaltet, so dass das Gebäude mit dem Rollstuhl befahren werden kann und über Angebote für Blinde, Sehbehinderte und Gehörlose verfügt sowie Darstellungen in leichter Sprache aufweist. Dafür wurde das Museum 2019 mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ ausgezeichnet.[38] 2020 wurde der Kräutergarten des Museums für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich gemacht und um Angebote für Blinde und Sehbehinderte erweitert.[39]
Das Museum diente als Drehort für die Märchenfilme Rotkäppchen (2012),[40] Siebenschön (2014)[41] und Der Räuber Hotzenplotz (2022).[42]
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