Gattung der Familie Ruderfrösche (Rhacophoridae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Gattung Eigentliche Ruderfrösche (Rhacophorus) gehört zur Familie der Ruderfrösche (Rhacophoridae) innerhalb der Ordnung der Froschlurche. Einige Arten, die auch als Flugfrösche bezeichnet werden (z. B. Wallace-Flugfrosch, Java-Flugfrosch), können mit Hilfe ihrer riesigen Schwimmhäute zwischen den Zehen und Fingern, die sie wie Gleitschirme nutzen, bis zu 15 Meter weit durch die Luft gleiten.
Eigentliche Ruderfrösche | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rhacophorus | ||||||||||||
Kuhl & Hasselt, 1822 |
Die Arten der Echten Ruderfrösche ähneln morphologisch denen der Gattung Polypedates, mit denen sie nahe verwandt sind.
Die Larvenformen der Echten Ruderfrösche zeigen deutliche Unterschiede zu denen der Gattung Polypedates. Der Körper ist flach, die Larven haben eine kleine Einbuchtung auf der Schnauze, die man im Profil am besten erkennen kann, bei manchen Arten ist ein weißer Punkt an der Schnauzenspitze zu erkennen. Die Augen liegen nicht seitlich, sondern nahezu auf der Oberseite der Larven. Die Larven von Polypedates haben als Verlängerung des Schwanzes an dessen Spitze ein langes, feines „Flagellum“.[1]
Die Arten der Gattung kommen in Asien von Indien und Sri Lanka, bis in den Osten Chinas und bis nach Japan und zu den Philippinen vor.[2] Ein Hauptverbreitungsgebiet ist Südostasien, wo rund die Hälfte der Flugfrösche beheimatet sind.[3]
Die Arten leben in dichten Wäldern bis in Höhen von über 2000 Metern.
Bei der Paarung der meisten Arten wird eine vom Weibchen abgesonderte Schleimmasse zu Schaum geschlagen, der dann, zwischen Blätter über einer Wasserfläche geklebt, als „Nest“ für den Laich dient. Nach dem Schlüpfen entwickeln sich die Larven der meisten Arten als Kaulquappen im Wasser weiter.[1]
Molekulargenetische Untersuchungen haben eine teilweise schon früher verwendete Unterteilung in Untergattungen erhärtet. Die Untergattung Leptomantis umfasst Arten aus Malaysia, Indonesien und von den Philippinen. Die Untergattung Rhacophorus setzt sich aus in Indien, Südchina und Indochina vorkommenden Arten zusammen. Eine weitere Gruppe kommt in Ostasien, hauptsächlich in Teilen Chinas und Japans vor[4] und wurde 2019 als Gattung Zhangixalus beschrieben. Die Aufteilung der monophyletischen Gattung Rhacophorus in drei vollwertige Gattungen ist umstritten.
Im Jahr 2019 wurde die Gattung der Eigentlichen Ruderfrösche in drei Gruppen aufgeteilt. Dazu wurde neben der Gattung Rhacophorus die Gattung Leptomantis wiedererrichtet und die Gattung Zhangixalus neu beschrieben.[5] 2021 wurde von Dubois, Ohler und Pyron die monotypische Gattung Tamixalus hinzugefügt.
Die Gattung der Eigentlichen Ruderfrösche reduzierte sich von 92 Arten, die bis 2019 in dieser Gruppe beschrieben worden waren, auf 42 Arten.[6] Seither kamen vier neue Arten hinzu, zwei andere wurden in eigene Gattungen gestellt und eine Art wurde mit einer anderen zusammengelegt, somit waren im Jahr 2023 43 Arten in der Gattung Rhacophorus beschrieben. 2024 wurden zwei neue Arten beschrieben und Vampyrius vampyrus wurde als Rhacophorus vampyrus zurück in die Gattung Rhacophorus gestellt. Das ergibt 46 Arten:
Stand: 5. Juli 2024
Rhacophorus calcadensis Ahl, 1927 wurde 2021 als Tamixalus calcadensis als einzige Art in die neu errichtete Gattung Tamixalus gestellt. Im Jahr 2021 wurde neben der Gattung Tamixalus von Dubois, Ohler & Pyron auch die Gattung Vampyrius Dubois, Ohler & Pyron, 2021 neu errichtet mit der einzigen Art: Vampyrius vampyrus (Rowley, Le, Thi, Stuart & Hoang, 2010). Diese taxonomische Änderung wurde 2024 wieder rückgängig gemacht.[10]
Rhacophorus verrucopus Huang, 1983 wurde 2023 mit Rhacophorus tuberculatus (Anderson, 1871) synonymisiert.
Die wiedererrichtete Gattung Leptomantis Peters, 1867 umfasste seit 2019 14 Arten,[5] Leptomantis orlovi (Ziegler & Köhler, 2001) wurde in die Gattung Rhacophorus gestellt, dadurch blieben 13 Arten in der Gattung.[11]
Stand: 5. Juli 2024
Im Jahr 2021 wurde die Gattung Tamixalus Dubois, Ohler & Pyron, 2021 neu errichtet. Sie ist monotypisch mit der Art:
Die neu errichtete Gattung Zhangixalus[5] umfasste bei ihrer Ausgliederung aus den Eigentlichen Ruderfröschen im Jahr 2019 38 Arten, im Jahr 2020 sind zwei Arten hinzugekommen, nämlich Zhangixalus jodiae Nguyen, Ninh, Orlov, Nguyen & Ziegler, 2020[12] und Zhangixalus franki Ninh, Nguyen, Orlov, Nguyen & Ziegler, 2020[13]. Im Jahr 2023 wurde mit Zhangixalus melanoleucus Brakels, Nguyen, Pawangkhanant, Idiiatullina, Lorphengsy, Suwannapoom & Poyarkov, 2023[14] eine weitere Art erstbeschrieben. Im Jahr 2024 kamen mit Zhangixalus thaoae Nguyen, Nguyen, Ninh, Le, Bui, Orlov, Hoang & Ziegler, 2024[15] und Zhangixalus yunnanensis Pan, Hou, Yu & Liu, 2024[16] zwei neue Arten hinzu, das sind insgesamt 43 Arten.
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