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Schutz gegen Feuer und Rettungsdienst in Düsseldorf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Feuerwehr Düsseldorf ist für den Brandschutz, die technische Hilfe, den Bevölkerungsschutz und den Rettungsdienst in der Landeshauptstadt Düsseldorf zuständig.[j 1] Sie besteht aus einer Berufsfeuerwehr und zehn Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr.
Feuerwehr Düsseldorf | |
---|---|
Amt der Stadt Düsseldorf | |
Berufsfeuerwehr | |
Gründungsjahr: | 1872 |
Standorte: | 9 + 1 Feuerlöschbootstation |
Mitarbeiter: | 796 |
Freiwillige Feuerwehr | |
Gründungsjahr: | 1872 |
Abteilungen: | 10 |
Aktive Mitglieder: | 367 |
Jugendfeuerwehr | |
Gruppen: | 10 |
Mitglieder: | 145 |
www.duesseldorf.de/feuerwehr.html |
Die Berufsfeuerwehr ist auf acht Feuer- und Rettungswachen verteilt, dazu eine Wache für Sonderaufgaben und den Gefahrguteinsatz sowie eine Feuerlöschbootstation.[1][2] Es gibt sieben Rettungswachen.[j 1]:2 Die Freiwillige Feuerwehr hat sieben eigene Standorte. Zudem existieren im Stadtgebiet einige Werkfeuerwehren.
Die Berufsfeuerwehr hatte im Jahr 2020 eine Personalstärke von 790 Männern und 6 Frauen. In der Verwaltung waren 87 Personen beschäftigt und es gab 118 Auszubildende. Die Freiwillige Feuerwehr wies eine Stärke von 37 weiblichen und 330 männlichen Aktiven auf. In der Jugendfeuerwehr waren 145 Jugendfeuerwehrleute aktiv.[j 1]:3 Die Aus- und Fortbildung wird an einer eigenen Feuerwehrschule und Rettungsdienstschule durchgeführt.[j 1]:2
Der Jahreshaushalt 2020 hatte einen Umfang von über 96 Millionen Euro, von denen 84,6 Millionen auf Personalausgaben entfielen.[j 1]:3
Die Leitung des Amts 37 – Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz – bei der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf übt seit 2018 Branddirektor David von der Lieth aus.[3] Ihm unterstehen die fünf Abteilungen Verwaltung, Aus- und Fortbildung, Technik, Einsatz sowie Prävention.[4]:8–9
Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Düsseldorf ist Stadtbrandinspektor Felix Heidemeyer.
Feuer- und Rettungswache 1
Die Feuer- und Rettungswache 1 in Friedrichstadt, Hüttenstraße 68 ⊙ , ist die größte von drei Zugwachen im Stadtgebiet. Hier sitzen die Leitstelle, die Branddirektion und die Tauchergruppe. Die Wache befindet sich an einem traditionsreichen Standort in beengter Innenstadtlage.[5]
Feuer- und Rettungswache 2
Oberkassel, Quirinstraße 49 ⊙
Feuer- und Rettungswache 3
Die Feuer- und Rettungswache 3 in Derendorf, Münsterstraße 15 ⊙ , ist die zweitgrößte Zugwache im Stadtgebiet. Hier sitzt die Höhenrettungsgruppe.
Feuer- und Rettungswache 4
Feuer- und Rettungswache 5
Im Jahr 2010 wurde in Lohausen, an der Flughafenstraße 65 ⊙ , die neueste Feuerwache 5 als Gruppenwache mit Ausbaumöglichkeit zur Zugwache in Dienst genommen. Diese nördlichste Wache wurde zum Preis von 9,4 Millionen Euro neben dem Flughafengelände gebaut, um die Abdeckung des Nordens der Stadt zu verbessern, was eine Konsequenz aus dem Flughafenbrand war.[5]:71[125j 1][w 1]
Feuer- und Rettungswache 6
Die Wache 6 in Garath, Frankfurter Straße 245 ⊙ , wurde 1981 als südlichster Standort der Feuerwehr in Betrieb genommen. Dort sitzen auch die Löschgruppe 16 der Freiwilligen Feuerwehr und die Feuerwehrschule mit ihrer 2016 eröffneten Atemschutzübungsanlage.[5]:68ff.
Feuer- und Rettungswache 7
Die Feuer- und Rettungswache 7 in Wersten, Werstener Feld 30 ⊙ , wurde 1961 eröffnet. Sie ist seit 2001 eine der drei Zugwachen im Stadtgebiet, so dass seitdem mehr Personal stationiert ist, als baulich vorgesehen war. Manche der Gebäude stammen aus den 1930er Jahren.[5]:66
Im Jahr 2021 beschloss die Stadt einen Neubau der Feuer- und Rettungswache 7 zusammen mit einem Betriebshof des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes in der Werstener Friedhofstraße 70–72, der im Jahr 2023 beginnen soll.[6]
Feuer- und Rettungswache 8
Gerresheim, Gräulinger Straße 27 ⊙
Feuerwehrschule 9
Frankfurter Straße 245 ⊙
Feuerwache 10
Umweltschutz und Technische Dienste, Posener Straße 171–173 (Sitz der Rettungsdienst- & Fahrschule) ⊙
Feuerlöschbootstation
Wache | Fahrzeuge |
---|---|
1 | ELW 1, 2 HLF 20/16, DLK 23/12, GW-W, 2 Rettungsboote, KEF[w 2] |
2 | HLF 20/16, DLA-K 23/12, TLF 20/40-SL, MTF, Gabelstapler, Anhänger[w 3] |
3 | ELW 1, 2 HLF 20/16, DLK 23/12, KEF, GW-H[w 4] |
4 | ELW 1, HLF 20/16, DLA-K 23/12, PTLF 4000/48[w 5] |
5 | HLF 20/16, DLK 23/12, KEF[w 1] |
6 | HLF 20/16, DLK 23/12, PTLF, KEF, RW 2[w 6] |
7 | ELW 1, HLF 20/16, DLA-K 23/12, KEF, GW-N[w 7] |
8 | HLF 20, DLK, PTLF[w 8] |
9 | KdoW, 4 MTF, PTLF 4000, 2 DLK 23/12, 3 LF 24, HLF 20/16, 7 LF 16/12 WLF, 2 Lkw[w 9] |
10 | 10 Wechselladerfahrzeuge mit 30 Abrollbehältern, Feuerwehrkran, Radlader, Teleskoplader Manitou, weitere Sonderfahrzeuge[w 10] |
Feuerlöschbootstation | Löschboot, Rettungsboot[w 11] |
Wache | Fahrzeuge |
---|---|
1 | NEF, 3 RTW[w 2] |
2 | 3 RTW (zwei vom ASB)[w 3] |
3 | NEF, 3 RTW (einer von der JUH)[w 4] |
4 | NEF, 3 RTW (zwei von der JUH)[w 5] |
5 | 2 NEF (eins vom DRK), 3 RTW (zwei vom DRK), Sonder-Rettungsfahrzeug[w 1] |
6 | 2 NEF (eins vom MHD), 4 RTW (zwei von Falck, einer von der JUH), GKTW[w 6] |
7 | NEF, 3 RTW, I-RTW[w 7] |
8 | NEF, 2 RTW (einer vom ASB)[w 8] |
9 | 2 NEF, RTW, MZF, MTF[w 12] |
Wache | Fahrzeuge |
---|---|
11 | HLF 20, LF 20/6-TS, TLF 20/30-W, SW 2000, MZF[w 13] |
12 | HLF 20, LF 20-Kats, TLF 16/24-Tr, MZF[w 14] |
13 | HLF 20, MTF[w 15] Reserve HLF 20 für die FF |
14 | HLF 20, LF 20/10-TS, TLF 16/24-Tr, SW 2000, RTB, TSA[w 16] |
15 | HLF 20, LF 20-KatS, RW 1, GW-L (Löschwasserrückhaltung), MTF[w 17] |
16 | HLF 20, LF 20/6-TS, LF 20-Kats, SW 2000, MTF[w 18] |
17 | HLF 20, LF 20/6-TS, RW, MTF, MZB, FWA-Jugendfeuerwehr[w 19] |
18 | HLF 20, TLF 16/24-Tr, RW, MTF[w 20] |
Wache | Fahrzeuge |
---|---|
19 | 2 Dekontaminationsfahrzeuge, 2 CBRN-Erkundungsfahrzeuge, GW-Öl, 2 LF 20-Kats, ELW 1, MTF[w 21] |
20 | 2 ELW 1, 1 ELW 2, 1 AB Einsatzleitung, 2 LF 20/10-TS, MTF, MZF, WLF, GW-Licht, 2 LKW, 4 Anh. Lichtmast, GW-L2, FwA-Notstrom[w 22] |
Um im Schadensfall bereits bei der ersten Alarmierung ausreichend Personal und Gerät an der Einsatzstelle zur Verfügung zu haben, hat die Feuerwehr Düsseldorf ein strategisches Konzept entwickelt, um die Grundeinheiten (zuständiger Löschzug) je nach Lage mit Sonderzügen bzw. Sondereinheiten zu ergänzen.
Als Sonderzüge gibt es:
Es existieren die Sondereinheiten:
Des Weiteren zählt die Feuerwehr die Seelsorge-Gruppe OPEN-Team (Organisierte Personalunterstützung für Extremeinsätze und Nachsorge) zu den Sondergruppen.[7][j 2]:4[j 3]:3
Die größten und wichtigsten Werkfeuerwehren in Düsseldorf sind:
Im Jahr 2011 hatte die Berufsfeuerwehr Düsseldorf 995 Personalstellen, darunter 842 Feuerwehrbeamte: 1 Brandreferendar, 38 Auszubildende (in der 2-Jahresfrist), 7 Brandinspektor-Anwärter, 24 Brandmeisteranwärter, 22 Verwaltungsbeamte, 53 tariflich Beschäftigte, 8 Arbeitnehmer-Azubis.[j 4]:S. 16 Es wurden im Jahr 2011 3.003 Brände bekämpft; 4.241 Mal wurde technische Hilfe geleistet. Im Rettungsdienst wurden 109.107 Einsätze abgearbeitet, davon 46.548 Krankentransporte und 62.559 Notfalleinsätze (15.524 mit Notarzt).[j 4]:S. 22
Die Freiwillige Feuerwehr umfasste 2011 290 aktive Feuerwehrleute (davon 22 Frauen) und 123 Jugendfeuerwehrangehörige. Diese hatten 221 Brandeinsätze und 60 Mal technische Hilfe zu leisten.[j 5]:31
Anfang 2017 arbeiteten rund 900 Personen bei der Feuerwehr, davon 800 im Einsatzdienst. Es gab mehr als 130.000 Einsätze pro Jahr.[8]
Düsseldorf hat eine eigene Feuerwehrschule, zu Aus- und Fortbildungszwecken sowohl der Freiwilligen als auch der Berufsfeuerwehr. Ihr Standort ist an der Feuerwache Garath. Um in Großschadenslagen die Berufsfeuerwehr unterstützen zu können, bekommt die Freiwillige Feuerwehr die gleiche Ausbildung wie die Berufsfeuerwehr. Nur erfolgt diese meistens in ihrer Freizeit z. B. am Wochenende. Außerdem haben die Freiwilligen Feuerwehren mindestens zweimal im Monat Übungsdienste, wo sie sich mit theoretischen und praktischen Übungen fit halten.
Das Düsseldorfer Schloss brannte im endenden 15. bzw. beginnenden 16. Jahrhundert zweimal völlig aus. Das Feuerwehrwesen wurde erst mit der Allgemeinen Polizeiverordnung von 1554 organisiert. Die erste für Düsseldorf gültige Feuerordnung ging auf Herzog Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg im Jahr 1608 zurück. Diese Feuerordnung befasste sich nicht nur mit dem Löschwesen, sondern beinhaltete bereits Vorgaben zum Vorbeugenden Brandschutz.[125j 2] Sie blieb bis ins 18. Jahrhundert in Kraft.
Nach mehreren schweren Bränden 1634 und 1669 wurde im Jahr 1706 unter Kurfürst Jan Wellem eine neue Brandordnung erlassen. 1728 wurde diese Ordnung wesentlich überarbeitet. In der überarbeiteten Fassung wurde bereits das Alarm- und Meldewesen geregelt. Auch wurde bereits eine allgemeine Verpflichtung der Bürger zum Dienst in der Feuerwehr angenommen.[125j 3]
Im Jahr 1781 erließ Kurfürst Carl Theodor eine 18 Paragraphen umfassende Brandordnung, die eine Pflichtfeuerwehr Düsseldorf offiziell regelte.[125j 4]
Die Regierung Joachim Murats erließ 1807 eine 65 Paragraphen umfassende Feuerwehrordnung für das Großherzogtum Berg. 1814 wurde die Düsseldorfer Feuerwehr in sechs Abteilungen gegliedert.[125j 5]
Unter der folgenden preußischen Herrschaft wurde das Feuerwehrwesen abermals umorganisiert. 1817 bestand das Brand-Corps aus 162 Mann, die sich in drei Abteilungen gliederten. Eine weitere Brandordnung wurde 1822 erlassen und 1825 ergänzt.[125j 6]
Die nächste Feuerlöschordnung aus dem Jahr 1844 enthielt erstmals die Anstellung 20 hauptamtlicher Feuerwehrkräfte neben dem Pflichtfeuerwehrwesen. 1870 gab es bereits 116 besoldete Feuerwehrleute in Düsseldorf.[125j 7] Die nächste Feuerwehrordnung entstammte dem Jahr 1871.
Der Brand des Stadtschlosses im Jahr 1872 gab den Ausschlag zur Gründung der Berufsfeuerwehr Düsseldorf.[125j 8][9]
Die Berufsfeuerwehr bezog 1889 das Gelände an der Hüttenstraße, wo sich auch heute noch die Leitstelle und die Feuerwache 1 befinden. Dort wurde Wohnraum für die Feuerwehrleute und ihre Familien, eine Werkstatt und das Feuerwehrhaus errichtet. Bereits 1889 fand die zweite Erweiterung des Komplexes statt. 1902 wurde eine zweite Feuerwache in Golzheim auf dem Gelände der Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf gebaut und bezogen.
Durch zahlreiche Eingemeindungen wuchsen das Stadtgebiet, seine Bevölkerung und Industrie 1908 deutlich an. Deshalb wurde ab diesem Jahr mit dem Bau weiterer Feuerwachen in den Stadtteilen Eller, Gerresheim, Heerdt, Oberkassel und Wersten begonnen. Wersten hatte zudem eine Freiwillige Feuerwehr von 20 Mann, die in die Düsseldorfer Feuerwehr eingegliedert wurde. Eine besonders große Feuerwache wurde ab 1907 an der Münsterstraße (Feuerwache 3) errichtet und im Dezember 1911 eröffnet.[125j 9][10][11] 1912 wurde die Feuerwache an der Behrenstraße in Flingern bezogen.[125j 10]
In den 1990er Jahren setzte die Stadt Düsseldorf Sparmaßnahmen bei der Feuerwehr um. Personal wurde abgebaut und die technische Modernisierung verlangsamt.[4]:6
Die Brandkatastrophe am Düsseldorfer Flughafen 1996 am 11. April 1996 bedeutete einen Einschnitt und führte zu einem Umbruch. Hatte die Stadt bereits kurz zuvor die Sparmaßnahmen beendet, erhöhte sie nach dem Brand die Mittel für die Feuerwehr und schuf rund 100 zusätzliche Stellen.[8][4]:6
Im Jahr 2010 wurde im Norden von Düsseldorf die neueste Feuerwache, die Wache 5 in Lohausen, in Dienst genommen.[125j 11][w 1]
Anfang 2017 arbeiteten rund 900 Personen bei der Feuerwehr, davon 800 im Einsatzdienst. Es gab mehr als 130.000 Einsätze pro Jahr.[8]
Mit dem Projekt „Feuerwehr 2020“ wurde zum zweiten Mal seit dem Flughafenbrand 1996 die Entwicklung der Feuerwehr überprüft.[4]:11 Im Rahmen des von Bürgermeister Geisel ab 2016 vorangetriebenen Projekts „Verwaltung 2020“ standen Veränderungen bei der Feuerwehr auf dem Plan. Ziel war es, bei der Feuerwehr das finanzielle Ergebnis um mindestens 10 % bezogen auf das Jahresbudget zu verbessern.[12] Bis zu 200 Stellen wurden überprüft.[8]
Eine Ende 2017 vorgestellte Organisationsuntersuchung durch eine Unternehmensberatung ergab verschiedene Einsparmöglichkeiten. Maßgeblich sollte das Schutzziel gemäß Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren bleiben. Sowohl die Vorhaltung von nicht schutzzielrelevanten Fahrzeugen sollte um 10 % reduziert als auch der Preis von Neufahrzeugen um 10 % gesenkt werden. Die Überprüfung eines Vertrags mit einem externen Dienstleiter ergab, dass die Schlauchwäsche günstiger durch die Feuerwehr selbst erbracht werden kann. Es wurde als effizienter bewertet, die Feuerwehr den kompletten Rettungsdienst allein durchführen zu lassen, anstatt ihn teilweise an Dritte zu vergeben.[12]
Luftfahrt
Öffentliche Verkehrsmittel
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