Schrift von Karl Marx Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Thesen über Feuerbach von Karl Marx stellen neben der zusammen mit Friedrich Engels verfassten Deutschen Ideologie (1845) die erste Formulierung seiner materialistischen Geschichtsauffassung dar.
Die Thesen sind in zwei Fassungen überliefert:
Marx kritisiert Feuerbach auf der Basis der hegelschen Dialektik. In seiner elften These, „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretirt, es kömmt drauf an sie zu verändern“,[2] fasst er seine Haupteinwände gegen Feuerbach zusammen. Feuerbach verbleibe bei einem anschauenden Materialismus und könne daher die Gesellschaft nicht als materielle Wirklichkeit begreifen, die aus dem Handeln der Menschen erwachse, und vergesse, dass die Umstände von den Menschen verändert und der Erzieher selbst erzogen werden muss.
Marx betont die dialektische Spannung zwischen abstraktem Individuum und Gesellschaft. Das Individuum kann materialistisch nur als Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse verstanden werden. Die gesellschaftlichen Verhältnisse selbst sind wiederum Ergebnis des Handelns menschlicher Individuen. Als Ausweg, der die anschauende Reproduktion der bürgerlichen Gesellschaft überwindet und zu einer menschlichen Gesellschaft oder vergesellschafteten Menschheit führt, bleibt nur ein revolutionärer Prozess der Praxis.
in der Fassung von Friedrich Engels 1888
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