Weimarer Fürstengruft
Grabstätte des großherzoglichen Hauses von Sachsen-Weimar-Eisenach Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Weimarer Fürstengruft ist die Grabstätte einiger Mitglieder der Häuser Sachsen-Weimar und Sachsen-Weimar-Eisenach auf dem Historischen Friedhof in Weimar. Auch Johann Wolfgang von Goethe und vermeintlich Friedrich Schiller wurden in ihr beigesetzt. Die Gruft ist in Besitz der Klassik Stiftung Weimar.
Sie gehört seit 1998 zusammen mit dem Historischen Friedhof als Teil des Ensembles Klassisches Weimar zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Großherzog Carl August plante seit 1823 den Bau einer Fürstengruft auf dem neuen Weimarer Friedhof, der im Jahr 1818 eröffnet worden war. Ursprüngliche Begräbnisstätte Weimars war der Jacobsfriedhof, der aber zu klein wurde. Die Fürstengruft wurde zwischen 1823 und 1828 von Clemens Wenzeslaus Coudray errichtet. Bereits im Sommer 1824 war das untere Gewölbe weitgehend fertiggestellt, so dass die im Stadtschloss eingelagerten 27 Särge der Weimarer Fürstenfamilie in die Gruft überführt werden konnten. Die Fürstengruft in Weimar dient als Grabstätte des großherzoglichen Hauses von Sachsen-Weimar-Eisenach.
Am 16. Dezember 1827 wurden vermeintlich von Friedrich Schiller stammende Gebeine in die Fürstengruft überführt; dieser war ursprünglich 1805 im Kassengewölbe auf dem Jacobsfriedhof Weimar beigesetzt worden. Ein 2008 durchgeführter Gentest ergab jedoch, dass es sich nicht um die Gebeine von Schiller handelt; sie wurden daraufhin auf den benachbarten Friedhof in ein anonymes Grab umgebettet. Schillers Sarg ist seitdem leer[1].
Carl August selbst starb am 14. Juni 1828 und wurde am 9. Juli in der Fürstengruft beigesetzt.
Johann Wolfgang von Goethe wurde am 26. März 1832, vier Tage nach seinem Tod, ebenfalls in der Fürstengruft beigesetzt — Auf eigenen Wunsch hin neben Schiller, dem er sich durch ihre langjährige Freundschaft verbunden fühlte.
Die Entwürfe für den Metallsarg Carl Augusts und die Eichensärge von Goethe und Schiller stammen ebenfalls von Coudray.
Später wurde eine Russisch-Orthodoxe Kapelle als Grabkapelle für die russische Großfürstin Maria Pawlowna an die Rückwand gesetzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Särge von Goethe und Schiller in einen Jenaer Sanitätsbunker ausgelagert. Während der letzten Kriegstage erteilte das Jenaer Polizeipräsidium dem Bunkerleiter Werner Knye die Anordnung, beide Särge zur Zerstörung durch Sprengung und Verbrennung bereitzustellen, um sie gemäß der nationalsozialistischen Überzeugung nicht als Trophäen in die Hände der heranrückenden US-Amerikaner fallen zu lassen. Dank einer Initiative Werner Knyes blieben beide Särge vor der Zerstörung bewahrt: Er verbarg sie hinter Bergen aus Verbandsmaterial. Bereits am 12. Mai 1945 konnten sie von den US-Amerikanern in die Fürstengruft zurückgebracht werden.[2]
Nach der Enteignung der Fürsten wurde die Gruft im Dezember 1948 Eigentum des Landes Thüringen. Im Jahre 1952 wurde die Fürstengruft auf Beschluss des Goethe-Nationalmuseums in „Goethe-und-Schiller-Gruft“ umbenannt. 1992 erhielt diese Begräbnisstätte wieder ihren alten Namen zurück.
Es sind 33 Särge in der Fürstengruft ausgestellt. Von den ursprünglich 42 Särgen der Angehörigen der Häuser Sachsen-Weimar und Sachsen-Weimar-Eisenach wurde einer (Nr. 26) entfernt und zehn aus konservatorischen Gründen ausgelagert. Dazu kommen die Särge Goethes und Schillers.[3]
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