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französischer Maler und Bildhauer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Félix Thomas (* 29. September 1815 in Nantes; † 5. April 1875 ebenda) war ein französischer Maler, Architekt, Bildhauer und Kupferstecher.
Thomas wurde 1815 als Sohn des Händlers Édouard Thomas († 1854) und der Aimée-Marie Baudot in Nantes im Hause seines Großvaters geboren. Nach dem Besuch der École polytechnique in seiner Heimatstadt ging er 1838 zum Studium an die École des beaux-arts in Paris, wo er Schüler des Architekten und Kunsthistorikers Louis-Hippolyte Lebas wurde. 1845 erhielt er für seinen Entwurf einer hauptstädtischen Kathedralkirche den Premier Grand Prix de Rome in der Klasse Architektur. Dieser Preis war verbunden mit einem mehrjährigen Forschungsstipendium in der Villa Medici in Rom, dortigem Sitz der Académie de France. Nach ausgedehnten Reisen durch Italien besuchte er 1850 auch Griechenland und die kleinasiatische Ägäisküste, bevor er schließlich im April 1851 nach Frankreich zurückkehrte.
Bereits wenige Monate später, im September 1851, wurde er von der französischen Regierung beauftragt, als Architekt und Zeichner an der Grabungsexpedition des französischen Diplomaten und Orientalisten Fulgence Fresnel nach Mesopotamien teilzunehmen. Im Juli 1852 erreichte die Expedition Babylon, wo sie mit ersten Ausgrabungen im Palastbereich (Kasr) begann. Nachdem Thomas bereits Ende 1852 aus gesundheitlichen Gründen die Expedition verlassen musste[1], reiste er nach Mossul, wo er Anfang 1853 vom französischen Konsul und Archäologen Victor Place für einige Monate engagiert wurde, um mit ihm die 1843 von Paul-Émile Botta begonnenen Ausgrabungen im Palast des assyrischen Königs Sargon in Chorsabad, dem alten Dur Šarrukin im heutigen Irak fortzusetzen. In diesem Rahmen schuf er Geländeaufnahmen, Vermessungen, Skizzen und Zeichnungen, vor allem aber zeichnerische Rekonstruktionen der ergrabenen Architekturreste, die einen wichtigen Beitrag zu den großen zeitgenössischen archäologischen Publikationen zu Ninive, Assyrien und Babylonien und zur bildlichen Vorstellung dieser Kulturen in der Öffentlichkeit darstellen.
Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wandte er sich verstärkt der Malerei zu und wurde Schüler des in Paris lebenden Schweizer Malers Charles Gleyre, der ebenso wie Thomas den Orient bereist hatte und in seinem Werk verarbeitet. In dieser Phase schuf Thomas seine durch seine Reisen und Tätigkeiten inspirierten Gemälde orientalischer Motive. Seine späteren Jahre verbrachte er zurückgezogen hauptsächlich in seinem Atelier in Nantes und in seinem Ferienhaus in Pornic, ca. 50 km westlich von Nantes an der bretonischen Atlantikküste. Seine Bilder zeigen jetzt vor allem italienische und bretonische Landschaften. Der Baron de Girardot charakterisiert ihn in einer Lebensbeschreibung als: „Modeste jusqu'à l'excès, retiré, solitaire, il peignait pour lui, pour satisfaire un besoin de sa nature.“[2]
Thomas blieb unverheiratet und starb in seinem Haus in Nantes am 5. April 1875.
Sein Neffe Gaston Serpette, Sohn seiner Schwester Amélie Marie-Aimée (* 1823), gewann 1871 den Grand Prix de Rome in der Klasse Musik.
Die Bedeutung von Félix Thomas als Architekt liegt weniger auf baulichem als vielmehr auf zeichnerischen Gebiet, vor allem in seinen auf Grundlage der Grabungsbefunde geschaffenen Rekonstruktionen altorientalischer Bauwerke. Werke des Malers Félix Thomas befinden sich heute u. a. im Pariser Louvre und im Musée des Beaux-Arts in Nantes. Ein ausführliches Verzeichnis seiner Werke gibt der Baron de Girardot.[3]
Gedruckte Werke:
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