Nagy wurde als Tochter von Domokos Nagy, Direktor einer regionalen Konsumkooperative, und Piroska Kovács, Lehrerin, in Siebenbürgen geboren. 1938 begann sie ein zweijähriges Studium an der Zeichen- und Malakademie in Kolozsvár unter István Toth und Sándor Szopos.
1943 heiratete sie Béla Piskolti, von dem sie einen Sohn hat. Béla, der als Offizier an der nahe verlaufenden Front seinen Dienst tat, wurde im September 1944 von den heranrückenden sowjetischen Truppen gefangen genommen. In den Herbst- und Wintermonaten 1944/45 befand sich Nagy – mit ihrem Säugling – monatelang auf der Flucht vor den heranrückenden Truppen der Roten Armee. In späteren Werken Nagys finden sich Spuren dieser traumatischen Erfahrung. In den Jahren 1949 und 1950 studierte sie wieder Zeichnen und Malen an der Hochschule für bildende Kunst in Kolozsvár. Im September 1950, nach der Entlassung ihres Ehemannes aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft und seiner Repatriierung nach Ungarn, wanderte sie mit ihrem Sohn zwecks Familienzusammenführung nach Ungarn aus. In Budapest studierte sie von 1950 bis 1954 an der Akademie der bildenden Künste unter Bertalan Pór. 1954 diplomierte sie. Im Frühjahr 1952 war die Ehe Nagys mit Béla Piskolti geschieden worden und 1953 heiratete sie Károly Somogyi, mit dem sie bis 1956 verheiratet war. Nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes im Herbst 1956 flüchtete Nagy mit ihrem Sohn im Januar 1957 nach Österreich.
Eva Nagy - Bilder.1959–1988, Karlsruhe 1988, mit Beiträgen u.a. von Tibor Hanák, Gy. Klamár, Karl Herrmann und Kirsten Voigt
Eva Nagy 1921–2003 (Szabolcs Etele Piskolti, Hg.) Budapest 2006, mit einem Beitrag von Frau Mag.E.Voggeneder „Das ruhende Labyrinth –Das Werk Eva Nagys: Vom Realismus zur Abstraktion“
Eva Nagy 1921–2003 Eine mitteleuropäische Malerin, Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar 2007 (Szabolcs E. Piskolti Hg.)
Zeitungsartikel
Anon: Ungarns junge Malergarde in Gumpendorf, in: Die Presse, No. 3010, 2. August 1958, S. 9.
Kovách, Aladár: Begegnungen, in: Magyar Hirado, 15.Jahrgang, No. 8, 1. August 1971, o. S.
Anon: Ausstellung einer visionären Künstlerin, in: Donaubote, 15. Jahrgang, No. 8, September 1971, o. S.
Anon: Eine Fuchsentdeckung für unseren Kohlezug, in: Wiener Kurier, 2. Dezember 1971, o. S.
Sümegi, György: Eva Nagy, eine Flüchtlingsmalerin, in: Korunk (Unsere Zeit), 12/2004, S. 77–92.
Ebli, Gábor: Nagyenyed, Budapest, Bécs (Wien)-Die Neuentdeckung von Eva Nagy’s Lebenswerk, in: Uj Müvészet (Neue Kunst), Budapest, Oktober 2007, Jahrgang 18, No. 10, S.50.
Zwei beinahe vergessene Wiener Künstlerinnen im Leopold Museum, in: Der Standard, März 2008, o. S.
Brigitte Borchhardt: Zu Unrecht vergessene Künstlerinnen, in: Wiener Zeitung, 21. März 2008, o. S.
Wagner, István: Ki volt Nagy Éva?`(Wer war Eva Nagy?), in: on-line Artportal.hu, 30. April 2008