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deutscher Historiker, Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ernst Heinrich Ferdinand Schulze (* 31. Oktober 1842 in Gotha; † 18. August 1911 in Homburg vor der Höhe) war ein deutscher Historiker, Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor.
Ernst Schulze stammte aus einer thüringischen Gelehrtenfamilie. Sein Großvater Christian Ferdinand Schulze (1774–1850) und sein Vater Adolf Moritz Schulze (1808–1881) waren Lehrer gewesen; sein Vater leitete seit Januar 1842 als Rektor die Gothaer Stadtschule und lebte ab 1860 als Pfarrer und Superintendent in Ohrdruf.
Ernst Schulze besuchte zunächst die Stadtschule in Gotha und ging dann an das Gothaer Gymnasium illustre, das ab 1859 den Namen Ernestinum trug, und studierte nach der Reifeprüfung (1862) Klassische Philologie, Archäologie und Geschichte an den Universitäten zu Jena und Bonn (ab dem Wintersemester 1863), wo ihn besonders Otto Jahn und Friedrich Ritschl prägten. Schulze schloss das Studium mit der Promotion zum Dr. phil. (10. März 1866) und dem Lehramtsexamen (6. Juni und 29. Dezember 1866) ab, mit dem er die Lehrberechtigung in den Fächern Latein, Griechisch, Alte Geschichte und Deutsch für alle Klassen, in Mittlerer und Neuerer Geschichte bis zur Mittelstufe erwarb.
Zum 1. Oktober 1866 trat Schulze an seiner heimischen Schule, dem Gymnasium Ernestinum, das Probejahr an; aber noch vor dessen Ablauf wurde er am 7. Mai 1867 zum Oberlehrer ernannt. Seine wissenschaftlichen Studien setzte er in dieser Zeit fort, beispielsweise mit einer Broschüre über die Vasensammlung des Freiherrn Ferdinand von Leesen (1871). 1872 erhielt Schulze einen Ruf zum Direktor der Reformierten Kirchenschule in Sankt Petersburg, die 1818 von den drei reformierten Gemeinden der Stadt gegründet worden war und seit 1864 eine Gymnasialabteilung hatte. Schulze leitete die Schule ab dem 21. Oktober 1872 16 Jahre lang und erhielt mehrere staatliche Auszeichnungen: den Orden der Heiligen Anna 2. Klasse (22. Dezember 1878) und den Orden des Heiligen Wladimir 4. Klasse (15. Mai 1883) und den Sankt-Stanislaus-Orden 2. Klasse (31. Januar 1890).
Als Direktor der Reformierten Kirchenschule hatte Schulze jedoch mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Lehrer und Schüler stammten aus drei verschiedensprachigen reformierten Gemeinden in Sankt Petersburg (deutsch, niederländisch und französisch), und infolge der Russifizierungsbestrebungen unter Zar Alexander III. steigerten sich die Anforderungen an die Kenntnis der russischen Sprache, Literatur und Geschichte. Da auch Schulzes Gesundheit unter der fortwährenden Belastung litt, bewarb er sich im Mai 1888 auf eine Direktorenstelle in Deutschland, am Realgymnasium in Homburg vor der Höhe. Er erhielt die Stelle und trat sein neues Amt am 2. Juni 1888 an. In seine Amtszeit fielen mehrere Reformen des Realgymnasiums: die Integration eines Progymnasiums (bis 1890) und einer lateinlosen Realschule (ab 1891), sowie der Ausbau zu einem vollwertigen Gymnasium mit angegliederter Realschule, der vom Magistrat 1896 beschlossen und bis 1899 durchgeführt wurde. Am 21. Februar 1900 wurde das Gymnasium als Kaiserin-Friedrich-Gymnasium eingeweiht. Die Umgestaltung der Schulform wurde durch Neubauprojekte begleitet, die Schulze energisch vorantrieb. 1898 setzte er einen Erweiterungsbau mit zusätzlichen Unterrichtsräumen durch, der sich allerdings in den folgenden Jahren ebenfalls als unzureichend erwies.
Im Juni 1911 suchte Schulze um seine Pensionierung nach, erlebte sie jedoch nicht mehr: Er starb am 18. August 1911 im Alter von 68 Jahren.
Personendaten | |
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NAME | Schulze, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Schulze, Ernst Heinrich Ferdinand (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker, Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1842 |
GEBURTSORT | Gotha |
STERBEDATUM | 18. August 1911 |
STERBEORT | Homburg vor der Höhe |
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