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in der Schweiz tätige Klassische und Provinzialrömische Archäologin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Emilie Riha (* 5. Mai 1921 in Prag; † 27. Oktober 2005) war eine Archäologin, die als Mitarbeiterin des Römermuseums Augst wesentliche Studien und Materialkataloge zu römischen Metallfunden veröffentlichte. Riha stammte aus der Tschechoslowakei und lebte ab 1968 in der Schweiz.
Emilie Riha studierte an der Universität Prag Kunstgeschichte und Klassische Archäologie und arbeitete anschließend am Tschechischen Nationalmuseum in Prag sowie als wissenschaftliche Reiseleiterin. Infolge der Unruhen des Prager Frühlings wanderte sie aus der Tschechoslowakei aus und fand noch 1968 eine Stelle am Römermuseum Augst als wissenschaftliche Assistentin. Diese Stelle konnte eigens für sie eingerichtet werden, weil in der Schweiz eine starke Solidarisierung mit den Flüchtlingen aus dem Osten herrschte. Riha war in ihren 13½ Jahren im Römermuseum zuständig für die Inventarisierung der zahlreichen Neufunde aus den laufenden Grabungen in der Römerstadt Augusta Raurica (während ihrer Tätigkeit insgesamt 300.000 Objekte), für die Betreuung der bestehenden Funddepots und die Verwaltung der Museumsbibliothek. Gemeinsam mit ihrem langjährigen Vorgesetzten Max Martin (Museumsleiter 1972–1983) sorgte sie für eine grundlegende Umstrukturierung und Erschließung des Depots sowie für eine Verbesserung der Lagerungsbedingungen für die einzelnen Fundgattungen. Neben diesen laufenden Tätigkeiten befasste sie sich speziell mit den Bronzefunden des Museums und hier schwerpunktmäßig mit den Fibeln. Dies führte zu der Publikation zweier Monographien, die sich mit den Fibel- (1979) und den Löffelfunden aus Metall und Knochen (1982) von Augusta Raurica befassten. Besonders für ihre Untersuchungen zu den Metalllöffeln arbeitete sie mit dem Geochemiker und Archäometriker Willem B. Stern zusammen.
1981 bat Riha einige Jahre vor Erreichen der Altersgrenze um ihre Pensionierung und trat im Folgejahr ihre Stelle an Alex R. Furger ab. Die folgenden 23 Jahre ihres Ruhestandes war sie weiterhin wissenschaftlich tätig und befasste sich kontinuierlich mit der Aufarbeitung und Publikation der Metallfunde von Augusta Raurica. 1986 veröffentlichte sie ihre Aufarbeitung und Analyse sämtlicher Hygiene- und Medizingeräte aus Augusta Raurica, 1990 die dort gefundenen römischen Schmuckobjekte und 1994 die seit 1975 neu hinzugekommenen Fibelfunde des Römermuseums. Ihre letzte fertiggestellte Monographie von 2001 widmet sich dem bis dahin in der Forschung wenig beachteten Thema der antiken Möbel. Dafür untersuchte Riha alle aus Augusta Raurica vorliegenden metallenen Beschläge antiker Kästchen, Truhen und Tische, da deren hölzerne Körper sich nicht erhalten haben. Anschließend begann sie mit der Aufarbeitung der römischen Siegelkapseln Augusta Rauricas, die sie durch ihren Tod im Jahr 2005 jedoch nicht ganz fertigstellen konnte. Die Publikation wurde von Alex Furger und Maya Wartmann vervollständigt und erschien 2009.
Emilie Riha war mit Zdeněk Riha verheiratet und lebte nach ihrer Pensionierung im Kanton Tessin. Alle ihre Monographien wurden seit dem Erscheinen zu Standardwerken der Provinzialrömischen Archäologie und sind grundlegende Hilfsmittel bei der Untersuchung der entsprechenden Fundgruppen auch in den anderen Teilen des Römischen Reiches.
Personendaten | |
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NAME | Riha, Emilie |
KURZBESCHREIBUNG | Archäologin mit Schwerpunkt auf römischen Metallfunden |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1921 |
GEBURTSORT | Prag, Tschechoslowakei |
STERBEDATUM | 27. Oktober 2005 |
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