Elz (Neckar)
Nebenfluss des Neckars Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Elz, am Oberlauf auch Elzbach genannt, ist ein rechter Nebenfluss des Neckars im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg von gut 39 km Länge. Sie durchfließt von Nord nach Süd den südöstlichen Odenwald. Die Mündung liegt 407 m tiefer als die Quelle.
Elz Oberlauf bis nach Dallau auch: Elzbach | ||
Elz in Dallau | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23892 | |
Lage | Sandstein-Odenwald
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Neckar → Rhein → Nordsee | |
Quelle | bei Oberscheidental 49° 30′ 49″ N, 9° 8′ 24″ O | |
Quellhöhe | 540 m ü. NN[3] | |
Mündung | bei Mosbach-Neckarelz in den Neckar 49° 20′ 44″ N, 9° 6′ 2″ O | |
Mündungshöhe | ca. 135 m ü. NN | |
Höhenunterschied | ca. 405 m | |
Sohlgefälle | ca. 10 ‰ | |
Länge | 39,7 km[LUBW 1] | |
Einzugsgebiet | 159,894 km²[LUBW 2] | |
Abfluss am Pegel (Mündung)[4] AEo: 159,3 km² an der Mündung |
MQ Mq |
2,074 m³/s 13 l/(s km²) |
Mittelstädte | Mosbach | |
Der mit 568 m ü. NHN topographisch höchste Punkt des Einzugsgebiets liegt ca. 900 m südwestlich der Elzquelle nahe dem Wasserreservoir auf dem Reisenberg.
Die römische Auxiliareinheit „Numerus Brittonum Elantiensium“ beinhaltet die erste belegte Nennung des Namens Elz. Die erste urkundliche Erwähnung des Flusses fand 1416 als Ellentz statt. Der Ort Neckarelz hingegen wird schon 773 als Alantia schriftlich genannt.
Der Name setzt sich wohl zusammen aus dem keltischen Verb *al- für 'nähren, aufziehen' und dem Suffix -ant-.[5]
Die Elz entspringt im südöstlichen Odenwald nordwestlich von Mudau-Oberscheidental am Dickbuckel auf einer Höhe von 540 m ü. NN. Sie fließt zunächst durch Felder und Wiesen in Richtung Südosten auf Oberscheidental zu, passiert den alten Dorfkern der Ortschaft in dessen Südwesten und schlägt dann einen Bogen nach Nordosten, in dem sie den Ort Unterscheidental durchquert. Schon in der neuen Richtung wird sie von dem von links aus Waldauerbach kommenden Eisengraben gespeist, einen Kilometer weiter von diesem parallel laufenden Wasserrausch. Dann erreicht sie den Mudauer Ortsteil Ober-Langenelz und geht nunmehr in einen weiteren Bogen, in dessen Verlauf sie noch Mittel-Langenelz durchquert und Unter-Langenelz passiert, worauf sie recht lange ungefähr nach Süden läuft.
An der Einbacher Mühle, dem nächsten Siedlungsplatz im Tal, ist sie schon über 70 m gegenüber dem Gipfel des Kandelackers zu ihrer Rechten eingetieft. An der ihr gleich folgenden Laudenberger Schneidmühle fließt ihr der von Nordosten aus der gleichnamigen Buchener Ortschaft kommende Einbach zu, unterhalb des über dem bewaldeten rechten Talhang liegenden Limbacher Ortsteils Laudenberg selbst fällt ihr in einer rechten Schlinge ein durch die Ortschaft fließender Bach zu, der oberhalb des Dorfes in der steilen Maisenklinge entsteht.
In der folgenden Südostschlinge ihres Tales grenzt erstmals wieder mit dem südlichen Ortsteil von Limbach-Scheringen eine größere Siedlung ans rechte Ufer; hier läuft ihr auch von Osten der Landgraben zu. Im weiteren Südlauf durch ihr hier enges, waldbestandenes Tal ist dessen nächster Siedlungsplatz wieder nur ein Einzelanwesen, nämlich die Limbacher Mühle etwa einen Kilometer südöstlich des namengebenden und talfernen Hauptorts der Gemeinde. Weiter talab zwischen den Salztrögen im Osten und dem südlichen Herrenwald im Westen hat ihr weiterhin südwärtiges Tal einen kurzen Westversatz; hier wird ihre Wasserführung von der Lautzenklinge aus dem Nordosten gestärkt. Ab der gleich folgenden Heidersbacher Mühle zwängt sie sich zwischen den Hangwäldern der Sauheide und des Dicken Schlags durch und erreicht nun in einer auffälligen Talweitung Elztal-Rittersbach, das erste Taldorf seit Langenelz, an dessen Nordrand der Guckenbach sie von links erreicht. Im Ort steigt die B 27 aus dem Norden ins Tal ab, hält sich darin aber ob seiner Enge noch lange an den mittleren Hang.
Nach Rittersbach strebt sie forthin stets nach Südwesten, zunächst links am Weichselwald vorbei. Danach speist der Muckbach sie von dessen Seite. In beständiger Richtung fließt sie am Herrmannsberg im Südosten vorbei, nimmt von gegenüber die Hardsteigeklinge auf, dann wieder von Osten den aus dem gleichnamigen Dorf kommenden Auerbach. Hier tritt auch die Bahnstrecke Osterburken-Neckarelz ins Tal und schneidet dann gleich mit einem Tunnel unter dem Erstwald eine enge Nordwestschlinge des Tales ab. Nach dieser breitet sich übers Tal und den linken Hang dessen bisher größter Ort Elztal-Dallau, dessen alter Ortskern an der Talmündung des von Osten kommenden Lutenbaches liegt. Vor der südwestlichen Siedlungsgrenze Dallaus mündet noch aus einer kleinen Seitentalmulde von links her der Danterquellgraben, ehe unterhalb der letzten Industriebauten in der Talaue der bedeutendere Trienzbach sie von Norden her stärkt. Ab nun bleibt das Tal weiter und der Wald reicht kaum je wieder bis in die Talaue herunter. In Neckarburken, wo die Limeslinie das Tal quert, fließen ihr die Bücheldornklinge und von Norden der Klingengraben zu.
Jenseits der Mosbacher Stadtgrenze folgt noch in gleicher Mündungsrichtung der Hasbach, vor der oben auf dem rechten Talhügel stehenden Trabantensiedlung Waldstadt der Wolfgraben, danach von der Gegenseite der Bach durch die Bonschelklinge, in deren Auslaufbereich die Mosbacher Johannes-Diakonie liegt. Von links läuft am Nordrand des Mosbacher Zentrums die Mittelklinge zu, dann in weit hinauf bis an die beginnende Knopfklinge besiedeltem Seitental der beide durchlaufende Bach. Der größte Zufluss im engeren Stadtbereich ist jedoch der Nüstenbach am Freibad, der aus dem nördlichen gelegenen gleichnamigen Stadtteil herfließt. Im Westen des mit dem Stadtzentrum zusammengebauten Neckarelz mündet die Elz schließlich auf einer Höhe von 133 m ü. NN von rechts in den Neckar.[6]
Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Auswahl, in der Regel ohne Mühlkanäle. Gewässerlänge[LUBW 1], Seefläche[LUBW 3], Einzugsgebiet[LUBW 4] und Höhe[LUBW 5] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Ursprung des Elzbachs oder der Elz auf etwa 540 m ü. NHN ca. 1,0 km westnordwestlich von Oberscheidental in der Flurbucht Grünwaldsbaumweide im Wald.
Mündung der Elz von rechts und zuletzt etwa Osten auf ca. 135 m ü. NHN in Neckarelz in den unteren Neckar. Der kleine Fluss ist 39,7 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 159,9 km².[LUBW 2]
Der Abfluss der Elz schwankt jahreszeitlich stark. So wurden bei Mosbach bei Niedrigwasser am 31. Oktober 1985 0,38 m³/s im Tagesmittel und bei Hochwasser am 1. Februar 1985 23,83 m³/s im Tagesmittel gemessen.
In Naturschutzgebieten bei Mosbach kann man vor auf den nährstoffarmen Böden den Kalkmagerrasen und in nährstoffreicheren Zonen die Glatthaferwiesen antreffen. Auch die Wacholderheide kommt vor. Während man in den Heidengebiet dornige Pflanzen wie den Wacholder, die Schlehe, die Kratzdistel und den bitteren Fransen-Enzian antreffen kann, findet man in den Magerwiesen Orchideenarten wie die Hummel-Ragwurz. Weiterhin kommen in den Naturschutzgebieten der Liguster, der Hartriegel, der Weißdorn, die Berberitze, sowie verschiedenen Rosensträuchern vor. Auch den Blutstorchschnabel, die Kalkaster und die Ästige Graslilie sind zu finden.[7]
In der Elz kommen u. a. die folgenden Fischarten vor: Groppe, Elritze, Schmerle, Bach- und Regenbogenforelle, Döbel, Hasel, Aal, Gründling und Ukelei.[8] Im Uferbereich der Elz kann man die Wasseramsel, die Bachstelze und den Eisvogel antreffen. In den Naturschutzgebieten bei Mosbach lebt der Wendehals und der Gartenrotschwanz. Auch der Rosenkäfer, das Widderchen, das Weißbindige Wiesenvögelchen, der Mauerfuchs, der Heidegrashüpfer, die Blauflügelige Ödlandschrecke, sowie die Kreuzspringspinne kommen dort vor.[7]
2015/2016 siedelte sich der unter Artenschutz stehende Biber, vermutlich über den Neckar kommend, an der Elz an.[9]
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