Lüders war langjährige Sekretärin des 1888 gegründeten Vereins Frauenwohl Berlin und seiner Vorsitzenden, der Frauenrechtlerin Minna Cauer.[2] Der Verein Frauenwohl gehörte zum so genannten radikalen Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung und war ab 1899 im Verband Fortschrittlicher Frauenvereine organisiert. 1907 trat der Verband dem Bund Deutscher Frauenvereine bei, der sich 1933 auflöste, um einer Unterstellung unter die NSDAP zu entgehen. 1927 war Else Lüders Regierungsrat in der Reichsarbeitsverwaltung; 1928 wurde sie Oberregierungsrat und trat 1933 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. Nach 1945 wurde sie Mitglied des Berlin-Schöneberger Kreisverbandes der CDU und war von 1945 bis 1947 im Zentralen Frauenausschuß. 1947 gehörte sie zu den Mitbegründerinnen des DFD und hatte von 1947 bis 1948 die Funktion der stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Demokratischen Frauenbund Deutschlands inne.
Bei dem Verleger Johann Daniel Sander handelt es sich um ihren Urgroßvater, dem sie sich 1940 in dem Buch Die Sanders widmete.
Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 496 (Kurzbiographie).
Demokratischer Frauenbund Deutschlands (Hrsg.): Geschichte des DFD. Verlag für die Frau, Leipzig 1989, ISBN 3-7304-0223-4, S. 68.
Barbara Greven-Aschoff: Die bürgerliche Frauenbewegung in Deutschland 1884-1933. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1981, ISBN 3-525-35704-4. Digitalisat
Grit Bühler: Eigenmächtig, frauenbewegt, ausgebremst. Der Demokratische Frauenbund Deutschlands und seine Gründerinnen (1945–1949). Dissertation. Campus, Frankfurt am Main / New York 2022, ISBN 978-3-593-51602-8.
Lebenslauf von Else Lüders auf den Seiten der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Reichsarbeitsministeriums 1933–1945