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deutsche Bibliothekarin, Literaturwissenschaftlerin und Psychotherapeutin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Elke Liebs, geborene Elke Schroeder (* 29. Januar 1942 in Berlin), ist eine deutsche Bibliothekarin, Literaturwissenschaftlerin und Psychotherapeutin.
Elke Schroeder wurde nach drei Brüdern als viertes Kind ihrer jüdischstämmigen Mutter Ingrid Schroeder, geb. Doering, und ihres Vaters Wilm Schroeder, Hauptschriftleiter, geboren. Die Familie lebte in Berlin. Als der Vater 1944 im Krieg starb, zog die Familie zu Verwandten nach Karlsruhe. Nach dem humanistischen Abitur am Bismarck-Gymnasium Karlsruhe begann sie ein Studium der Germanistik und Anglistik in Tübingen (zugl. am Leibniz-Kolleg 1962–63), danach setzte sie von 1963 bis 1964 das Studium in Heidelberg in den Fächern Germanistik, Anglistik und Theologie fort. 1962 wurde ihre Tochter geboren, 1965 ihr Sohn. 1964 heiratete sie Eckart Liebs. Von 1965 bis 1968 absolvierte sie in Stuttgart das Studium der Bibliothekswissenschaft, das sie mit dem Diplom abschloss. Danach Weiterstudium der Germanistik, Psychologie, Anglistik an der Universität Stuttgart. 1975 wurde sie an der Universität Stuttgart mit einer kulturgeschichtlichen Abhandlung über Daniel Defoes Robinson Crusoe und seine Sozialisierungsmuster in deutschen Jugendbearbeitungen durch 250 Jahre promoviert. Zwischen 1972 und 1975 erhielt sie ein Promotionsstipendium.
In den Jahren von 1976 bis 1984 war sie als Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Münster tätig. Gleichzeitig absolvierte Elke Liebs eine dreijährige Zusatzausbildung als Gesprächspsychotherapeutin. Neben ihrer universitären Tätigkeit war sie freie Mitarbeiterin in einer psychologischen Praxis und schloss die Habilitation in Germanistik mit einer kulturwissenschaftlich-komparatistischen Arbeit über 'Kindheit und Tod' durch 700 Jahre 1984 ab. Bis 1989 war sie als Privatdozentin an der Universität Münster beschäftigt.
Im Anschluss erhielt sie eine Berufung als Head of Department an die University of Oregon. 1994 kehrte sie zurück nach Deutschland an das Institut für Germanistik der Universität Potsdam. Dort wurde Liebs Ordentliche Professorin, Institutsdirektorin und Prodekanin, zugleich Vorstandsmitglied im Autonomen Frauenzentrum Potsdam, in dem es nach 2000 auch drei Jahre lang einen von ihr geführten „Literarischen Salon“ gab. 2007 wurde sie emeritiert. Sie war in zweiter Ehe verheiratet mit dem russischen Literaturwissenschaftler und Dissidenten Efim Etkind.
Mit Unterbrechungen, aber fortlaufend bis heute (Stand: 2015) geht sie ihrer psychotherapeutischen Arbeit nach. Organisation und Teilnahme an zahlreichen internationalen Konferenzen im In- und Ausland mit entsprechender Vortragstätigkeit. Elke Liebs hatte Gastprofessuren in Frankfurt a. M., Florida, Chicago und Teheran inne.
Nach anfänglichem Akzent ihrer Lehr- und Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur sowie einer Kulturgeschichte der Kindheit konzentrierte sich Elke Liebs zunehmend auf Gender Studies, die weibliche Sozialisation und Rollenbilder in der Gesellschaft und die Inszenierungen von Weiblichkeit im Spiegel der Literatur vornehmlich des 19. und 20. Jahrhunderts. Dabei bezog sie zunehmend das Instrumentarium der Psychoanalyse und die Welt des Theaters beziehungsweise der Oper in ihre interdisziplinären und komparatistischen Untersuchungen mit ein. Zahlreiche Arbeiten widmen sich einer interkulturellen Stoff- und Motivgeschichte durch die Jahrhunderte. Seit 30 Jahren ist Elke Liebs den kreativen Schreibprozessen in allen Sparten und Altersgruppen der Gesellschaft auf der Spur. Ihre letzten Publikationen befassen sich vor allem mit dem Zusammenhang von Text und Musik, mit Opernstoffen und Libretti, deren Protagonisten, meist Frauen oder auch halbe Kinder, in ihrem Scheitern Brennpunkte gesellschaftlicher Widersprüche aufdecken.
Bücher
Aufsätze (Auswahl)
Personendaten | |
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NAME | Liebs, Elke |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bibliothekarin, Literaturwissenschaftlerin und Psychotherapeutin |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1942 |
GEBURTSORT | Berlin |
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