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deutsche Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Elisabeth von Ulmann (verheiratete Meyer-Runge, geborene Erichsen, * 21. April 1929 in Kiel; † 1. April 2005 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin.
Elisabeth von Ulmann besuchte die Volksschulen in Rickling, Neumünster und Kiel und ab 1939 die Realschule in Kiel. Darauf legte sie in der Städtischen Höheren Handelslehranstalt Kiel ihre Fachhochschulreife ab. Von 1948 bis 1956 war sie als Handlungsbevollmächtigte beim Chemisch-pharmazeutischen Handelskontor in Kiel und von 1958 bis 1960 als Buchhändlerin tätig. Außerdem engagierte sie sich ehrenamtlich im sozialen Bereich (Kindergarten).
Sie war mit dem Maler Jürgen Runge verheiratet; in zweiter Ehe mit dem Kapitän Erich Meyer. In letzter Ehe war Elisabeth Meyer-Runge verheiratet mit dem Komponisten, Dirigenten, Schriftsteller und Journalisten Hellmuth von Ulmann (1913–1987), dessen Namen sie nach der Heirat (1985) annahm. Nach der Eheschließung schrieb sie ihre niederdeutschen Werke weiterhin unter dem Namen Elisabeth Meyer-Runge, während sie im hochdeutschen Bereich den Namen Elisabeth von Ulmann verwandte.
Elisabeth und Hellmuth von Ulmann lebten von 1982 bis 1984 gemeinsam zunächst in Itzehoe, von 1984 bis 1987 in Ulm und zuletzt in Heide, wo Hellmuth von Ulmann im September 1987 verstarb. Er wurde auf dem Friedhof in Heide beerdigt.
Bis zu ihrem Tod betreute Elisabeth von Ulmann den kompositorischen und schriftstellerischen Nachlass Hellmuth von Ulmanns, der nunmehr in die Betreuung durch die Elisabeth-von-Ulmann-Gesellschaft e.V. übergegangen ist.
Elisabeth von Ulmann war acht Jahre Beiratsmitglied im Bibliotheksverband Schleswig-Holstein, Mitglied und Beirat des Schriftstellerverbandes in Schleswig-Holstein, Mitglied im Eutiner Kreis und in der Hamburger Autorenvereinigung. Von 1977 bis 1980 amtierte sie als Vorsitzende der niederdeutschen Autoren- und Wissenschaftler-Tagung (Bevensen-Tagung e.V.). 1987 wurde sie Gründungsmitglied des CLUB ULM/NEU-ULM der Soroptimisten International.
Nach dem Tod ihres Ehemannes zog Elisabeth von Ulmann wieder nach Kiel. Sie hatte einen Sohn.
Lesen und Schreiben gehörte für sie zusammen. Die Zeitgeschichte seit 1945 erlebte sie in steter Verwunderung und eher schmerzhafter Skepsis. Kunst galt ihr als Richtungshilfe im unentwegten Bemühen, die Gegebenheiten des Menschlichen von ihrem Ursprung her und in ihren Differenzierungen zu erfassen. Die Zukunft hatte sie dabei real und mit utopischem Sinn zugleich im Blick. „Unterwegs sein – das Seiende im sich Wandelnden aufspüren“. Sie selbst und Verleger machten für ihre Arbeitsweise die Unterscheidung Poetin und Schriftstellerin. In ihren niederdeutschen Texten suchte sie oft die Distanz, um menschliche Verhaltensweisen und gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu bewerten.
Elisabeth von Ulmann liebte ihr Geburtsland Schleswig-Holstein und fand in ihm eine ständige Inspirationsquelle. Hier lebte sie, in dem Land, in dem neben Hochdeutsch auch die niederdeutsche Sprache zu Hause ist. Sie schrieb in beiden Sprachen, und zwar Lyrik, Prosa, Hörspiele, Essayistisches, Dialogisches.
Frühzeitig suchte Elisabeth Meyer-Runge auch den Kontakt zur darstellenden Kunst. So war sie nebenberuflich fünfundzwanzig Jahre lang als Bühnenschauspielerin und auch Regisseurin an der niederdeutschen Bühne Kiel tätig. 1971 wurde ein von ihr verfasstes Märchen aufgeführt. Autodidaktische Studien in Germanistik und Philosophie. Veröffentlichte als Poetin und Schriftstellerin Lyrik, Erzählungen, Essays und Dialogisches – auch in Niederdeutsch. Mitglied verschiedener Autoren- und Schriftstellervereinigungen.
Die Autorin arbeitete ebenfalls eng mit bildenden Künstlern zusammen und baute dies gemeinsame Schaffen später noch aus. Von ihrem Bemühen um Mitsprache und -entscheidung im schriftstellerischen Bereich zeugen mehrere Mitgliedschaften in diversen Vereinigungen. Sie trat bei zahlreichen Lesungen, auch in Galerien, in Erscheinung. 1981 besuchte sie den Poeten-Weltkongress in San Francisco, sicher ein Höhepunkt in ihrer bisherigen künstlerischen Laufbahn. Sie war zeitweise als VHS-Dozentin tätig und trat bei unzähligen Lesungen auf.
Nach ihrem Tod erschien das Buch Unvermindertes Entzücken – Notizen einer späten Liebe. Kurz vor ihrem Tod im Frühjahr 2005, einem Vermächtnis gleich, übereignet Elisabeth von Ulmann ihrer Freundin Ingeborg Körber ein Notizbuch, mit der lapidaren Bemerkung: „Mach’ damit, was du willst!“
Und so kam es, dass die Elisabeth-von-Ulmann-Gesellschaft e.V., die sich ein Jahr nach dem Tod der Lyrikerin als Literatur- und Namensgesellschaft formierte, von diesem Heft Kenntnis erhielt. Mit den Mitgliedern, den Freundinnen und Freunden der von Ulmanns, entstand nun in gemeinsamer Erinnerungsarbeit das vorliegende Werk. Es enthält eine Sammlung meist handschriftlicher Notizen, Aphorismen, Anspielungen und Dialog-Bruchstücke: abwechselnd aufgezeichnet von Hellmuth und Elisabeth. „Fragmente einer späten und doch so großen und wunderbaren Liebe“, immerhin war Hellmuth von Ulmann bereits 68 Jahre alt; seine Frau 52 Jahre.
Die Notizen stammen aus dem Zeitraum vom 17. November 1982 bis zum 11. Mai 1986. Sie regen dazu an, sich den Kontext dieses Liebespaares zu erschließen. Mit einer erinnernden Einführung von Ingeborg Körber und Erläuterungen aus literaturwissenschaftlicher Sicht von Marianne Beese. Der ebenso spannende wie emotional anrührende Bericht wird durch eine Auswahl von Bildern Ingeborg Körbers farblich gewürzt und nimmt auf die Liebe der von Ulmanns, feinsinnig und temperamentvoll zugleich, gestalterisch Bezug.
Die Elisabeth-von-Ulmann-Gesellschaft e.V. (gegründet am 17. Oktober 2007) hat sich außer der Pflege des Vermächtnisses der Lyrikerin und ihres Ehemannes, des Komponisten Hellmuth von Ulmann, zum Ziel gesetzt, zeitgenössische Literatur in ihrem Sinne zu fördern.
Veröffentlichungen unter Elisabeth Meyer-Runge
Veröffentlichungen unter Elisabeth von Ulmann
Veröffentlichungen mit Hellmuth von Ulmann
Personendaten | |
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NAME | Ulmann, Elisabeth von |
ALTERNATIVNAMEN | Erichsen, Elisabeth (Geburtsname); Meyer-Runge, Elisabeth |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 21. April 1929 |
GEBURTSORT | Kiel |
STERBEDATUM | 1. April 2005 |
STERBEORT | Kiel |
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