Ehringshausen (Gemünden)

Ortsteil von Gemünden (Felda) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Dorf Ehringshausen ist seit dem 31. Dezember 1971 ein Ortsteil der Gemeinde Gemünden (Felda) im mittelhessischen Vogelsbergkreis. Zu Ehringshausen und dessen Gemarkung gehört der bereits 1836 eingemeindete Ort Oberndorf.

Schnelle Fakten Gemeinde Gemünden (Felda) ...
Ehringshausen
Koordinaten: 50° 42′ N,  7′ O
Höhe: 247 (244–267) m ü. NHN
Fläche: 15,08 km²[1]
Einwohner: 651 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35329
Vorwahl: 06634
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Geographie

Das Straßendorf liegt in Oberhessen am Fuß des Vogelsbergs im Tal der Felda. Am nördlichen Ortsrand verläuft die Bundesautobahn 5, im Dorf treffen sich die Landesstraßen 3071 und 3146.

Innerhalb der Gemarkung Ehringshausen befinden sich zwei Wüstungen, Langenhain und Mehlbach, sowie zwei Hügelgräberanlagen südlich und östlich des nahen Himmenbergs.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des Orts erfolgte im Jahr 1244 unter dem Namen Iringeshusen im Urkundenbuch der Deutschordensballei Hessen.[1]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Ehringshausen:

„Ehringshausen (L. Bez. Kirtorf) evangel. Pfarrdorf; liegt 112 St. von Kirtorf an der Felda, hat 52 Häuser und 303 Einw., die bis auf 1 Juden evangelisch sind. Die Einwohner beschäftigen sich mit der Leineweberei. Der Ort gehörte zum Kirtorfer und Oberofleidener Kirchengebiet, welches wahrscheinlich darin seinen Grund finden mag, daß sich die Einwohner eines zerstörten Orts hier angebaut haben. Im Jahr 1424 wurde Heinrich von Ehringshausen von Graf Johann von Ziegenhain mit dem Kirchsatze belehnt.“[3]

Am 10. September 1836 wurde der um das Jahr 1300 bekannte Ort Oberndorf nach Ehringshausen eingegliedert.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Burg-Gemünden, Ehringshausen, Elpenrod, Hainbach, Nieder-Gemünden, Otterbach und Rülfenrod freiwillig zur neuen Gemeinde Gemünden.[4] Für alle eingegliederten ehemaligen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ehringshausen angehört(e):[6][1][7]

Gerichtszugehörigkeit seit 1803

In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Ehringshausen das „Amt Homberg an der Ohm“ zuständig. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übergingen. „Landgericht Homberg an der Ohm“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht in Homberg an der Ohm, das für Ehringshausen zuständig war.

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglichen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in „Amtsgericht Homberg an der Ohm“ und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[15] Am 15. Juni 1943 wurde das Gericht zur Zweigstelle des Amtsgerichtes Alsfeld,[16] aber bereits wieder mit Wirkung vom 1. Juni 1948 in ein Vollgericht umgewandelt.[17] Am 1. Juli 1968 erfolgte die Auflösung des Amtsgerichts Homberg und Ehringshausen wurde dem Bereich des Amtsgerichts Alsfeld zugeteilt.[18]

Bevölkerung

Zusammenfassung
Kontext

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ehringshausen 696 Einwohner. Darunter waren 12 (P,P %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 117 Einwohner unter 18 Jahren, 294 zwischen 18 und 49, nnn zwischen 50 und 64 und nnn Einwohner waren älter.[19] Die Einwohner lebten in 285 Haushalten. Davon waren 75 Singlehaushalte, 93 Paare ohne Kinder und 93 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften.

Einwohnerentwicklung

 1806:242 Einwohner, 49 Häuser[11]
 1829:303 Einwohner, 52 Häuser[3]
 1867:461 Einwohner, 76 bewohnte Gebäude[20]
 1875:457 Einwohner, 80 bewohnte Gebäude[21]
Ehringshausen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2020
Jahr  Einwohner
1791
 
247
1800
 
227
1806
 
242
1834
 
473
1840
 
436
1846
 
464
1852
 
448
1858
 
446
1864
 
450
1871
 
461
1875
 
457
1885
 
489
1895
 
498
1905
 
559
1910
 
568
1925
 
565
1939
 
811
1946
 
895
1950
 
881
1956
 
761
1961
 
724
1967
 
734
1970
 
725
1980
 
?
1990
 
?
2011
 
696
2015
 
622
2020
 
637
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[19]; Gemeinde Gemünden (Felda): Webarchiv (2015,2020)

Historische Religionszugehörigkeit

 1829:302 evangelische (= 99,67 %), ein jüdischer Einwohner[3]
 1961:616 evangelische (= 85,08 %), 102 römisch-katholische (= 14,09 %) Einwohner[1]

Politik

Ortsbeirat

Für Ehringshausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Ehringshausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 57 %. Alle Mitglieder gehören der „Dorfgemeinschaft Ehringshausen“ an.[22] Der Ortsbeirat wählte Jörg Müller zum Ortsvorsteher.[23]

Wappen

Am 16. Dezember 1965 wurde der Gemeinde Ehringshausen im damaligen Landkreis Alsfeld ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: Über schwarzem, mit einem silbernen Weberschiffchen belegten Schildfuß in dem von Rot und Gold gespaltenen Schild rechts ein halber, rotbezungter goldener Doppeladler mit silbernem Nimbus, links zwei rote Balken.[24]

Anmerkungen und Einzelnachweise

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