Paspels (rätoromanisch Pasqual) ist ein Dorf in der politischen Gemeinde Domleschg in der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Paspels | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Viamala | |
Politische Gemeinde: | Domleschg | |
Postleitzahl: | 7417 | |
frühere BFS-Nr.: | 3634 | |
Koordinaten: | 753095 / 179546 | |
Höhe: | 778 m ü. M. | |
Fläche: | 4,53 km² | |
Einwohner: | 542 (31. Dezember 2021)[1] | |
Einwohnerdichte: | 120 Einw. pro km² | |
Website: | www.domleschg.ch | |
Paspels | ||
Karte | ||
Wappen
Blasonierung: «In Silber (Weiss) über grünem Dreiberg ein roter Laurentiusrost.» | |
Das Wappenmotiv verweist auf die ehemalige Talkirche Sankt Laurentius. |
Geographie
Die ehemalige Gemeinde liegt auf einer Terrasse über dem rechten Ufer des Hinterrheins am Westhang des Stätzerhorns. Der Ort besteht nebst dem Dorf aus den drei Teilen Canova, Dusch und Pardisla. Nachbargemeinden waren Tomils, Almens, Rodels und Cazis. Vom gesamten ehemaligen Gemeindegebiet von 457 ha sind 259 ha von Wald und Gehölz bedeckt. Immerhin 152 ha können landwirtschaftlich genutzt werden. Daneben gibt es 28 ha Siedlungsfläche und 18 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge). In Paspels wird vorwiegend Viehwirtschaft, Acker-, etwas Obst- und Weinbau betrieben.
Geschichte
Funde aus der Jungstein- und Römerzeit belegen, dass das Gebiet um Paspels damals schon besiedelt war. Erstmals urkundlich erwähnt wird Paspels im Jahre 1237. Damals war die Burg Alt-Süns der Mittelpunkt des umfangreichen Besitzes der Freiherren von Vaz im Domleschg. Wie die Burg Canova (Neu-Süns) wurde sie 1451 während der Schamserfehde zerstört. 1527 kaufte sich Paspels frei. Das 1237 erstmals erwähnte, frühmittelalterliche Kirchenkastell St. Lorenz diente der rechten Talseite als Mutterkirche; die Dorfkirche St. Johannes Baptista stammt von 1662.
Am Ende des 16. Jahrhunderts trat nur der Weiler Dusch oberhalb des Dorfes zur Reformation über. Die dortige katholische Kapelle St. Maria Magdalena gehörte 1508 dem Kloster Churwalden. Um 1695 liess Johann Viktor von Travers, Enkel des Pompejus Planta, das Schloss Paspels auf dem vom Grossvater geerbten Besitz erbauen. 1896–97 wurde die Fahrstrasse gebaut. Dank der ruhigen und sonnigen Wohnlage entwickelte sich in neuester Zeit eine starke Bautätigkeit.
Bis am 31. Dezember 2014 war Paspels eine eigene politische Gemeinde.
Seit dem 1. Januar 2015 gehört Paspels infolge Fusion mit Almens, Pratval, Rodels und Tomils zur neuen Gemeinde Domleschg und ist somit eine Fraktion von Domleschg.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1808 | 1850 | 1900 | 1950 | 1960 | 1980 | 1990 | 2000 | 2005 | 2014 | 2021 |
Einwohner | 245 | 323 | 302 | 350 | 286 | 318 | 358 | 409 | 464 | 498 | 542 |
Sprachen
1880 gaben noch 89 % der Bewohner Sutselvisch als Muttersprache an, 1910 waren es noch 77 % und 1941 noch 56 %. Obwohl die ehemalige Gemeinde in der Nachkriegszeit zum Deutschen wechselte, gaben 1970 noch 40 % der Einwohnerschaft Romanisch als Muttersprache an. Von den Ende 2005 464 Bewohnern waren 448 Schweizer Staatsangehörige.
Sprachen in Paspels | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 246 | 77,36 % | 320 | 89,39 % | 386 | 94,38 % |
Rätoromanisch | 63 | 19,81 % | 31 | 8,66 % | 15 | 3,67 % |
Italienisch | 3 | 0,94 % | 3 | 0,84 % | 4 | 0,98 % |
Einwohner | 318 | 100 % | 358 | 100 % | 409 | 100 % |
Sehenswürdigkeiten
Das Dorf ist im Verzeichnis der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) aufgeführt.
- Katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist[2]
- Kapelle St. Lorenz
- Kapelle St. Maria Magdalena
- Burg Alt-Süns
- Burg Neu-Süns (Canova)
- Schloss Paspels (Schloss Sins)
- Oberstufenschulhaus von Valerio Olgiati, Praktikant: Raphael Zuber[3]
- Canovasee, 777 m ü. M.: mit Wassertemperaturen bis etwa 24° einer der wärmsten (Bade-)Seen der Alpen, wohl der wärmste Graubündens.
Literatur
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
- Plasch Barandun: Das Domleschg/La Tumgleastga. Chur 2005, ISBN 3-905342-26-X.
- Mathias Kundert: Der Sprachwechsel im Domleschg und am Heinzenberg (19./20. Jahrhundert). Kommissionsverlag Desertina, Chur 2007, ISBN 978-3-85637-340-5.
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5
- Jürg Simonett: Paspels. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2016.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Domleschg
- Paspels auf viamala.ch
- Paspels auf der Plattform ETHorama
- Paspels auf eLexikon
Einzelnachweise
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