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Drögemüller

Familienname Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Drögemüller
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Drögemüller ist ein deutscher Familienname.

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Wappen der Nachfahren des Hans Peter Drögemüller (1742–1773)

Herkunft und Bedeutung

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Die frühste Erwähnung des Namens Drögemüller findet sich in einer Urkunde der Hansestadt Lübeck von 1397, laut derer der Bischof von Ratzeburg, Detlev von Berkentin, die im Jahre 1347 von Mitgliedern seiner Familie den Dominikanern in Lübeck gemachte Schenkung eines Grundstückes im mecklenburgischen Dassow bestätigt. In dieser Urkunde wird der Einwohner Tymmo Droghemolner aus Dassow genannt.[1]

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Der Hof des Ludeke Drogemoller (* um 1475) lag westlich des Hösseringer Mühlenteichs

Der Name Drögemüller setzt sich aus dem mittelniederdeutschen Wort dröge („trocken“, „dürr“) sowie der Berufsbezeichnung Müller zusammen.[2] Zur Entstehung des Namens findet sich in einem alten Kirchenbuch aus dem niedersächsischen Suderburg folgende Erläuterung: „Früher hießen diese Leute nur Müller. Da es aber so viele Müller im Orte gab, wurden die 'auf dem Drögen' d. h. Trockenen, hochwohnenden Müllers im Gegensatz zu den mehr in der sumpfigen Hardauniederung wohnenden Müllers 'Drögemüller' genannt!“[3] In dieser Gegend taucht der Name erstmals zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf.

Laut Urkunden des Klosters Ebstorf war im Jahre 1526 ein Ludeke Drogemoller (* um 1475) auf dem Viertelhof Nr. 13 in der Dorfmitte Hösseringens sesshaft, der 1522 in der Tat noch als Lutke Moller bzw. im Jahre 1523 als Ludeke Moller bezeichnet wurde.[4] Dieser Hof blieb noch bis ins 19. Jahrhundert in Besitz der Familie Drögemüller, die hier neben der Landwirtschaft einen Gasthof betrieb.[5] Die bis heute in Böddenstedt (Landkreis Uelzen; siehe Wappen) und Scharnhorst (Landkreis Celle) bestehenden Familienzweige stammen von Peter Drögemüller (* um 1575; † 1636) ab, der mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Nachfahre des erwähnten Ludeke Moller/Drogemoller gewesen ist.

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Varianten

Zum Familiennamen Drögemüller gibt es vor allem im angloamerikanischen und englischen Sprachraum die alternativen Schreibweisen Droegemueller, Drogemuller und Dragemuller und in Dänemark die Schreibweise Drøgemüller. Der Familienname Drögmöller ist etymologisch verwandt und häufig in Mecklenburg-Vorpommern anzutreffen.

Häufigkeit

In deutschen Telefonbüchern kommt der Name Drögemüller nur 52 mal – insbesondere im nordöstlichen Niedersachsen, in Hamburg und Schleswig-Holstein – vor. Damit ist der Name in Deutschland selten und unterdurchschnittlich häufig vertreten.

Wappen

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Die Blasonierung des Wappens des Böddenstedter Familienzweiges lautet wie folgt: „In Silber ein roter Wellenschrägbalken, begleitet oben von einem roten Wassermühlrad, unten von einem achtspeichigen roten Wagenrad. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsendes silbern-gehuftes und rot-gezungtes rotes Einhorn mit silbernem Horn.“[6]

Das Einhorn geht auf die einst am Stammsitz ansässigen Herren von Bodenstede zurück, während das Mühlrad den Namensbestandteil müller repräsentiert. Dieses findet sich im Drögen schwebend über dem welligen Schrägbalken, der einen Bachlauf darstellt. Das Wagenrad verweist auf das Stellmacherhandwerk, das Franz Drögemüller gen. Hilmer (1699–1743) und sechs nachfolgende Generationen zusätzlich zur Landwirtschaft betrieben.[7] Ab 1853 führte die Familie fast 130 Jahre lang auch einen Kolonialwarenladen, nachdem die Königl. Landdrostei dem Stellmachermeister und Kirchenvorsteher Heinrich Drögemüller (1829–1911) die Konzession zur Landkrämerei erteilte.[8] 1894 eröffnete die Reichspost zudem eine Post- und Telegraphenhilfstelle auf dem Hof. Letzter Posthalter war der Stellmacher-Obermeister und stellv. Bürgermeister Heinrich Drögemüller (1928–2017), unter dessen Leitung der Betrieb von 1963 bis zur Jahrtausendwende Leitpfosten für die Bundesrepublik produzierte.[9]

Das Wappen wurde in die Deutsche Wappenrolle eingetragen (Nr. 11626/13). Führungsberechtigt sind alle Nachkommen des Hans Peter Drögemüller (1742–1773), Vater des Stellmachereibesitzers und Bürgermeisters Jürgen Drögemüller (1772–1844)[10], solange sie den Familiennamen führen. Bei Hans Peter handelt es sich um einen Urururenkel des oben erwähnten Peter (* um 1575; † 1636).

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Figuren in Literatur und Film

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Straßennamen

Namensträger

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Todesanzeige von Leontine Drögemüller (1842–1932)
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Quellen

  • Hans Friedrich von Ehrenkrook (1964): Genealogisches Handbuch des Adels, Band 32. C. A. Starke, S. 174.
  • Tilman Grottian: Geschichte der Gemeinde Suderburg. Festschrift zum 1000-jährigen Jubiläum im Jahr 2004. Edition Anderweit, Suderburg-Hösseringen 2004, ISBN 3-931824-33-0.
  • Rolf Hillmer: Geschichte der Gemeinde Suderburg. Bahnsen, Böddenstedt, Graulingen, Hamerstorf, Hösseringen, Holxen, Oldendorf I, Räber (= Schriften zur Uelzener Heimatkunde. Nr. 6, ISSN 0941-1666). C. Becker, Uelzen 1986.
  • Horst Naumann (1994): Buch der Familiennamen. Falken, S. 96.
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Einzelnachweise

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