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Familie der Ordnung Malvenartige (Malvales) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Malvenartigen (Malvales).
Flügelfruchtgewächse | ||||||||||||
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Dipterocarpus retusus, Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dipterocarpaceae | ||||||||||||
Blume |
Es sind meist immergrüne Bäume, manche Arten werfen während der Trockenzeit einen Teil ihrer Blätter ab. Manche Arten sind sehr harzhaltig. Es gibt kleine Bäume, aber einige Arten sind in den asiatischen Tieflandregenwäldern die größten Bäume (sogenannte „Urwaldriesen“, die über das Kronendach ragen). Typisch für die meisten Arten ist ihr hoher gerader, (mindestens bis 10 Meter Höhe) unverzweigter Stamm. Oft ist die Borke rissig.
Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die Blattspreiten sind einfach, ganzrandig und ledrig. Nebenblätter sind vorhanden (bei manchen Arten schnell abfallend).
Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig; sie sind meistens groß. Pro Blüte gibt es je fünf Kelch- und Kronblätter, meistens 15 (5 bis 110) Staubblätter und zwei bis drei verwachsene (synkarpe) Fruchtblätter. Der Fruchtknoten ist oberständig, jedes Fruchtknotenfach enthält zwei bis vier Samenanlagen.
Es werden einsamige Schließfrüchte mit holzigem Perikarp (Nüsse, Kapselfrüchte) ausgebildet. Die Kelchblätter bleiben bis zur Fruchtreife erhalten, oft vergrößern sich zwei bis alle fünf während der Reife. Sie bilden meistens die typischen langen Flügel aus (Namen der ganzen Familie!). Die Früchte sind also meistens Flügelfrüchte (Pseudosamaras)→ Flügelnüsse.
Die Bäume bilden oft die typischen Brettwurzeln, wie sie bei vielen Tropenbäumen zu finden sind. Manche Arten bilden die oberste Etage der Regenwälder, der untere Teil der Stämme hat selten Zweige, an ihrer Spitze bilden sie meist nur eine spärliche Krone aus. Die Bestäubung erfolgt meist durch Insekten.
Mastjahre sind ein Phänomen, das bei Arten dieser Familie, allerdings auch in anderen Baum-Familien auftritt. Bäume einer Art blühen gleichzeitig und produzieren über einige Monate Früchte. Das hat weitreichende Folgen für das Ökosystem, denn zu dieser Zeit vermehren sich auch die bestäubenden Insekten rasant, die ihrerseits die Nahrungsquelle für andere Tiere bilden. Auch die Früchtefresser vermehren sich. In den folgenden Jahren werden keine oder nur sehr wenige Früchte gebildet. Der Vorteil für die Pflanzen ist, dass zwar die Früchtefresser sich sättigen, aber trotzdem durch die hohe Zahl genug Samen und Sämlinge übrig bleiben, die das Überleben der Art sichern. Es ist bekannt, dass dieses Phänomen durch die ENSO-Ereignisse (El Niño / Southern Oscillation) ausgelöst wird. Durch das Abholzen der alten fruchtenden Bäume ist dieser Teil des Ökosystems nicht mehr intakt.
Zum Beispiel sind in Höhenlagen von 0 bis etwa 750 Meter die Tiefland-Dipterocarpaceen-Mischwälder die artenreichsten und ökologisch komplexesten Wälder Bruneis, 13 bis 24 % der Bäume sind darin Dipterocarpaceen-Arten.[1]
Die Familie der Dipterocarpaceae wurde 1825 durch Carl Ludwig Blume in Bijdragen tot de flora van Nederlandsch Indië, S. 222 aufgestellt. Ein Synonym für Dipterocarpaceae Blume ist Monotaceae Kosterm.[2]
Die Arten haben eine überwiegend paläotropische Verbreitung, seltener kommen sie in der Neotropis vor. Einen Schwerpunkt der Artenvielfalt haben sie im indo-malaysischen Raum.
Die Familie der Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae s. l.) wurde bis 2016 in drei Unterfamilien gegliedert und enthält etwa 17 Gattungen[2] mit etwa 680 Arten:
Fossilfunde sind mindestens seit dem Tertiär vorhanden: Zum Beispiel Anisopteroxylon und Dryobalanoxylon aus Fundstätten in den zentralen Ebenen von Myanmar in Birma (Mittleres Miozän). Nachdem im Norden Indiens (Provinz Gujarat) rund 50 Millionen Jahre alter Bernstein gefunden wurde, der auf Harz von Flügelfruchtgewächsen zurückgeführt wird, muss davon ausgegangen werden, dass zumindest im Norden Indiens ausgedehnte Flächen bereits im Eozän mit Bäumen aus dieser Familie bedeckt gewesen sind.[5]
Arten dieser Familie dominieren die ursprünglichen asiatischen Regenwälder. Sie bilden Hartholz (auch bekannt als Keruing). Diese Arten sind der Hauptgrund für den Raubbau in den Indo-Malayischen Urwäldern. Ihr Holz macht zum Beispiel 85 % des indonesischen Holzexports aus. Man ist bemüht mit diesen Arten wieder aufzuforsten.
Genutzt wird das oft reichlich produzierte Harz (in Borneo wird es als „damar“ bezeichnet). Beispielsweise dient es zum Färben bei Batik und als Bindemittel für wasserlösliche Farben. Dammaharz aus der südasiatischen Art Vateria indica liefert den Rohstoff für Bindemittel in Lacken und Firnissen, Einbettungsmittel für mikroskopische Präparate und für Pflaster.
Gurjunbalsam und Gurjunbalsamöl wird aus Flügelfruchtbaum-Arten (Dipterocarpus) gewonnen. Man erzeugt eine Höhlung im Stamm des Baumes und zündet darin ein Feuer an, dadurch wird das Ausfließen des Gurjunbalsams angeregt.
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