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deutscher Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieter M. Gräf (* 24. November 1960 in Ludwigshafen am Rhein) ist ein deutscher Schriftsteller.
Gräf ist der Sohn eines Maschineneinstellers und einer Versicherungsangestellten. Nach dem Gymnasium studierte er Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Mannheim. Parallel dazu war er als Journalist tätig und arbeitete gemeinsam mit Performancekünstlern, Musikern und Schauspielern an intermedialen Projekten mit. Ab 1991 lebte er in Köln, hielt sich jedoch häufig zu Arbeitsaufenthalten u. a. in den Niederlanden, Schottland, den Vereinigten Staaten und in Indien auf. Seine Polemik über den angeblichen Niedergang der Kölner Literaturszene, mit der Gräf im Jahre 2005 seinen Umzug nach Berlin begründete, löste eine lebhafte Debatte unter Kölner Autoren aus.
In seiner Berliner Zeit nahm er Residenzaufenthalte u. a. in Polen, Italien, China, Japan und der Türkei wahr. Seit 2014 nähert sich Gräf verstärkt der Bildenden Kunst und zeigt auch Ausstellungen; seinen Ansatz, der Texte, Fotos und weitere visuelle Ausdrucksformen verbindet, nennt er „Hybride Poesie“[1].
Dieter M. Gräf, der seit seiner Schulzeit Gedichte schreibt, ist in erster Linie Verfasser hochartifizieller lyrischer Texte mit gesellschaftlicher Relevanz. „Seine Gedichtbände“, fasst das Kritische Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zusammen, „sind keine Sammlungen disparater Texte, sondern komplex gebaute, sorgfältig komponierte Forschungsberichte über die Erscheinungsformen des Wirklichen und die Vorstellungen, die sich mit ihnen verbinden [...]. Die Gedichte entwickeln von Band zu Band als lyrische Essays seine Themeninteressen weiter und begleiten als Bestandsaufnahmen eigener Erfahrung die individuelle biografische Entwicklung des Autors, zugleich reflektieren sie den aktuellsten Stand der poetischen Mittel ihrer Zeit.“[2] In einer Laudatio befand Thomas Lehr: „Gräf bewegt sich global, aber immer doch entlang der historischen Wirbelsäule der Deutschen. Er sucht in den Wurzelkanälen, an den neuralgischen Punkten, an denen die Schlüsselsymbole unserer Nationalgeschichte gelagert sind“.[3] Michael Braun fasste die Herangehensweise des Autors in einer Rezension für die Frankfurter Rundschau wie folgt zusammen: „Gräf webt aus zeitgeschichtlichen Stoffen komplexe Texturen, die sich manchmal als düsteres Echo aus Bekenntnissen der porträtierten Figuren ausweisen. In einigen besonders finsteren Gedichten löst sich das Gedicht aus den vertrauten Formen und geht über in ein traumversunkenes Murmeln, ein litaneihaftes Repetieren von magischen Formeln.“[4]
Seit 1996 ist er Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, 2012/13 unterrichtete er als Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
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