Die beste aller möglichen Welten
philosophisches Postulat Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
philosophisches Postulat Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Postulat, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, ist Teil des größeren philosophischen Arguments des 17. Jahrhunderts, dem zufolge Gott mit dem Kosmos nichts Geringeres als eben die beste unter allen möglichen Welten hervorbringen konnte. Die Argumentation fällt in ein Gefüge mit ihr verbundener logischer Überlegungen, die im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts mit Erfolg (und einkalkuliert paradoxen Ergebnissen) Kernfragen der Religion auf das Gebiet der philosophischen Debatte hinüberzogen.
Nach Leibniz’ Lehre wäre Gott nicht das vollkommene Wesen, wenn er etwas anderes als die „beste aller möglichen Welten“ für die Menschen erschaffen hätte.
„Gott kann zwar alle möglichen Welten denken, aber doch nur die beste von ihnen wollen, denn mit seiner Vollkommenheit wäre es unverträglich, das weniger Vollkommene, oder wenn man will, das Böse zu tun. […] Er hat die beste aller Welten durch seine Weisheit erkannt, durch seine Güte erwählt und durch seine Macht verwirklicht. Das ist der Grundgedanke von Leibniz’ Theodizee, die er auf Wunsch der Kurfürstin Sophie Charlotte von Brandenburg verfaßte.“
Voltaire war einer der ersten, der diese Art des Optimismus in seinem Roman Candide oder der Optimismus kritisierten, in dem der Protagonist Candide auf seiner Reise durch die ganze Welt auf die Lehre vom Guten und von „der besten aller möglichen Welten“ zu vertrauen versucht (u. a. wird hier am Erdbeben von Lissabon dieser Optimismusgedanke verdeutlicht). Dabei steht ihm der Philosoph und unverbesserliche Optimist Pangloss zur Seite. Doch Candide erlebt diese Welt mit all ihren Schrecken und ihm kommen mehr und mehr Zweifel an der Theorie von „der besten aller möglichen Welten“. Voltaire übt in seinem Werk insbesondere Kritik am Autoritätsglauben und am naiven Optimismus derjenigen, die auf das Gute im Menschen und in der Welt vertrauen.[2]
Gotthold Ephraim Lessing und Moses Mendelssohn kritisieren in ihrer Abhandlung „Pope als Metaphysiker!“ die bereits von antiken Philosophen vertretene These, „es sei alles gut“, als die „Weltweisheit der Faulen; denn was ist fauler, als sich bei einer jeden Naturbegebenheit auf den Willen Gottes zu berufen…“.[3]
Maßgebliche Schriften zum Theorem der besten aller möglichen Welten:
Leibniz’ Kurzschrift Die beste aller möglichen Welten wurde von Wilhelm Ludwig Wekhrlin satirisch als Monolog einer Milbe im siebenten Stock eines Edamerkäses persifliert.[4]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.