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Unter der deutschen Aussprache des Lateinischen versteht man die traditionelle, für lateinische Texte und Fremdwörter verwendete deutsche Aussprache, die bis heute die gewöhnliche Aussprache für lateinische Fremdwörter geblieben ist.
Sie stimmt nicht mit der wissenschaftlich rekonstruierten lateinischen Aussprache und inzwischen auch nicht mehr mit der heute in der Bundesrepublik und in der Schweiz üblichen Schulaussprache des Lateinischen überein, sondern beruht auf Ausspracheregeln des Deutschen. Es handelt sich daher in erster Linie um eine Traditionsaussprache. Charakteristisch ist die Aussprache des „c“ vor „e, i, ae, oe“ als [ts] statt als [k].
Die deutsche Aussprache stellte im deutschen und slawischen Sprachraum lange den alleinigen Standard dar. Bis in die 1970er Jahre wurde sie in Deutschland generell auch als Schulaussprache des Lateinischen verwandt. Die deutsche Aussprache wird heute – neben der italienischen Aussprache – insbesondere für geistliche Vokalmusik verwendet. Ebenso wird sie für die verbliebenen lateinischen Elemente der Liturgie der katholischen Kirche gebraucht. Im Lateinunterricht an Schulen und Universitäten hört man sie heute dagegen nur noch selten.
Im Gegensatz zur klassischen lateinischen Aussprache gehorcht die Verteilung von langen und kurzen Vokalen keinen komplexen Regeln; es gibt lediglich Richtlinien. Diese lauten:
Wie im Deutschen herrscht Korrespondenz zwischen Vokalqualität (Vokalöffnung) und Vokalquantität (Länge):
Anmerkungen hierzu:
Im klassischen Lateinischen gab es vier Diphthonge, die auf Deutsch unterschiedlich realisiert werden:
Für fast alle Konsonanten gilt eine eindeutige Phonem-Graphem-Korrespondenz (dies ist immer die gleiche wie im Deutschen):
Wie man sieht, werden das ⟨p⟩ und das ⟨t⟩ wie im Deutschen behaucht ausgesprochen. Einem mit Vokalbuchstaben beginnendem Wort wird, wie im Deutschen, ein Glottisschlag vorangestellt. Bei folgenden Konsonanten gibt es mehrere Möglichkeiten:
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