Deutsch Schützen-Eisenberg

Gemeinde im Bezirk Oberwart, Burgenland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Deutsch Schützen-Eisenberg

Deutsch Schützen-Eisenberg (kroatisch Livio-Čjeka, ungarisch Németlövő-Csejke) ist eine Gemeinde mit 1061 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich. Die Gemeinde ist Teil des Naturparks in der Weinidylle.

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
Deutsch Schützen-Eisenberg
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Deutsch Schützen-Eisenberg
Deutsch Schützen-Eisenberg (Österreich)
Deutsch Schützen-Eisenberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberwart
Kfz-Kennzeichen: OW
Hauptort: Deutsch Schützen
Fläche: 28,43 km²
Koordinaten: 47° 10′ N, 16° 26′ O
Höhe: 227 m ü. A.
Einwohner: 1.061 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 37 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7474
Vorwahl: 03365
Gemeindekennziffer: 1 09 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Untere Hauptstraße 24
7474 Deutsch Schützen
Website: www.deutsch-schuetzen.at
Politik
Bürgermeister: Franz Wachter (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(19 Mitglieder)
14
3
2
14 3 2 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Deutsch Schützen-Eisenberg im Bezirk Oberwart
Lage der Gemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)Bernstein
Lage der Gemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Schließen
BW

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Südburgenland, rund dreißig Straßenkilometer südöstlich von Oberwart.[1]

Gemeindegliederung

Ortschaften der Gemeinde sind (in Klammern Einwohner Stand 1. Jänner 2024[2]):

Weitere Informationen Deutscher Ortsname, Ungarischer Ortsname ...
Deutscher Ortsname Ungarischer Ortsname Kroatischer Ortsname
Deutsch SchützenNémetlövőLivio / Nimške Šice
Edlitz im BurgenlandAbdalócHobdelci
Eisenberg an der PinkaCsejkeČjeka
HöllPokolfaluPaklišće
Sankt Kathrein im BurgenlandPósaszentkatalinKatalena
Schließen

Nachbargemeinden

Badersdorf Hannersdorf
Kohfidisch Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ungarn
Tobaj (GS) Eberau (GS) Bildein (GS)

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Archäologische Funde belegen eine menschliche Bau- und Siedlungstätigkeit im unteren Pinkatal vor ca. 7.500 Jahren. Später, zur Zeit des Römischen Reiches war die Gegend Teil der Provinz Pannonia superior. Während der nächsten Jahrhunderte kam es durch Völkerwanderung und Kriegswirren zu einem regelmäßigen Herrschaftswechsel (siehe Geschichte des Burgenlandes), bis die Gegend schließlich um 900 Teil des Großfürstentums Ungarn wurde.[3]

Auf dem Gebiet von Deutsch-Schützen gründeten die Zisterzienser im 13. Jahrhundert das Kloster Pernau, dessen letzte Reste 1799 abgebrochen wurden. Ursprünglich lag hier die Siedlung Perwolff, die 1274 zerstört worden sein soll. Der Name Perwolff geht auf die karolingische Zeit zurück. Vertriebene Bogenschützen des ungarischen Gyepűsystems siedelten sich wahrscheinlich an einer anderen Stelle des Hotters an, dem heutigen Deutsch-Schützen. Dieser Ort wurde 1289 erstmals als zu den Schuzen urkundlich erwähnt. Obgleich er zum Marktplatz aufstieg, besaß er keine eigene Kirche, da diese an ihrer ursprünglichen Stelle in Perwolff bestehen blieb. 1221 umfasste Perwolff auch den Hotter von Schauka, das erst im 20. Jahrhundert in Eisenberg umbenannt worden war.[4] Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland als Deutsch-Westungarn bis 1920/21 zum Königreich Ungarn. Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Németlövő-Csejke verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Seit 1921 gehört Deutsch-Schützen zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Am 29. März 1945 erschossen Mitglieder der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ und der Feldgendarmerie 57[5] vornehmlich aus Ungarn stammende jüdische Zwangsarbeiter.[6] Dieses Endphaseverbrechen wird als „Massaker von Deutsch Schützen“ bezeichnet. Eine Gedenktafel an der St. Martins-Kirche und ein Gedenkstein erinnern heute in Deutsch-Schützen an diese Tat.[7]

Die heutige Großgemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg wurde 1971 aus den Gemeinden Deutsch Schützen, Edlitz im Burgenland, Eisenberg an der Pinka und Sankt Kathrein im Burgenland gebildet.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Thumb
Pfarrkirche Deutsch Schützen
Thumb
Filialkirche Eisenberg an der Pinka
Thumb
Magdalenenkapelle Sankt Kathrein im Burgenland

Politik

Zusammenfassung
Kontext

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2022
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
71,02 %
(+5,42 %p)
17,12 %
(−7,13 %p)
11,86 %
(+1,70 %p)
20172022

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 19 Mitglieder.

Weitere Informationen Partei, Sti. ...
Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[8] 2017[9] 2012[10] 2007[11] 2002[12] 1997[12]
Sti. % M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M.
ÖVP 647 71,02 14 63365,6013 67770,1614 64571,0414 65668,7614 67476,7716
FPÖ 156 17,12 3 23424,254 15616,173 12413,662 13514,152 424,780
SPÖ 108 11,86 2 9810,162 13213,682 13915,313 16317,093 16218,453
Wahlberechtigte 1159 1172 1191 1140 1113 1100
Wahlbeteiligung 82,83 % 86,09 % 85,81 % 84,12 % 89,13 % 85,82 %
Schließen

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2002 Franz Wachter (ÖVP). Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde er mit einem Wählervotum von 74,03 % in seinem Amt bestätigt. Sein Mitbewerber Markus Wiesler (FPÖ) erreichte 25,97 %.[9] Im Jahr 2022 erhielt er 71,46 % im ersten Wahldurchgang.[8]

In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 21. Oktober 2017 wurde Herbert Weber (ÖVP) zum Vizebürgermeister gewählt.[13]

Amtsleiter ist Berthold Schlaffer.[13]

Liste ehemaliger Bürgermeister

  • 1900–1906 Franz Kopfensteiner
  • 1907–1911 Joseph Mayer
  • 1911–1919 Joseph Windisch
  • 1919–1923 Paul Wiesler
  • 1923–1927 Joseph Wachter
  • 1927–1938 Joseph Kopfensteiner
  • 1934–1938 Johann Wachter
  • 1938–1939 Joseph Mayer
  • 1939–1941 Johann Kopfensteiner
  • 1941–1942 J. Graf
  • 1942–1945 Joseph Weber
  • 1945–1946 Martin Fasching
  • 1946–1947 Franz Rabold
  • 1947–1950 Joseph Kopfensteiner (ÖVP)
  • 1950–1952 Joseph Mayer (ÖVP)
  • 1952–1954 Eduard Wiesler (ÖVP)
  • 1954–1967 Franz Wachter (ÖVP)
  • 1967–1992 Felix Pinter (ÖVP)
  • 1992–2002 Hermann Krutzler (ÖVP)

Persönlichkeiten

Literatur

  • Günter Unger (Hrsg.): 750 Jahre Deutsch-Schützen – Eisenberg: 1221–1971. Eine Festschrift. Horvath, Eisenstadt 1971.
Commons: Deutsch Schützen-Eisenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.