Loading AI tools
deutscher Geologe, Paläontologe und Heimatforscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Daniel Häberle (* 8. Mai 1864 auf dem Daubenbornerhof in der Gemeinde Enkenbach; † 9. Juni 1934 in Heidelberg) war ein deutscher Geologe, Paläontologe und Pfälzer Heimatforscher.
Häberle entstammte einer aus dem Allgäu in die Pfalz eingewanderten Familie, die seit 1748 das Gut Daubenbornerhof (auf halbem Weg von Enkenbach nach Kaiserslautern) besaß. Er besuchte das Gymnasium in Kaiserslautern, da er ursprünglich protestantischer Pfarrer werden sollte, brach aber vorzeitig die Schule ab und ging 1883 zur Handelsmarine, mit der er weltweit zur See fuhr (Schweden, England, Frankreich, Nord-, Süd- und Mittelamerika, West- und Ostindien, Süd- und Ostasien, Australien, Südsee). Er war Einjährig-Freiwilliger und Reserveoffizier der Kriegsmarine und nahm 1888/1889 an der Bekämpfung eines Araberaufstands in Ostafrika als Teil der Schutztruppe teil. 1891 bis zum Ruhestand aufgrund einer Tropenkrankheit 1902 war er Kolonialbeamter in Deutsch-Ostafrika (Tansania) zuletzt als Vorstand der Gouvernmentshauptkasse in Daressalam und Kaiserlicher Regierungsrat (1902).
Ab 1902 studierte er an der Universität Heidelberg Geschichte, Geographie, Volkswirtschaft und Naturwissenschaften und wurde 1907 in Paläontologie mit einer Arbeit über die triassische Gastropodenfauna von Predazzo (Südtirol) promoviert. Ab 1907 war er freiwilliger geologischer Mitarbeiter der Universität Heidelberg und ab 1932 Lehrbeauftragter für Pfälzische Landeskunde. Außerdem lehrte er ab 1918 an der Handelshochschule Mannheim, ab 1924 als nebenamtlicher Dozent. Er war Stadtverordneter in Heidelberg (ab 1915 im Vorstand und ab 1919 stellvertretender Obmann) und hatte von 1914 bis 1919 die kaufmännische Leitung des größten Heidelberger Kriegslazaretts in der Stadthalle.
Hauptsächlich machte er sich aber als Pfälzer Heimatforscher einen Namen, hielt viele Vorträge und publizierte viel über Pfälzer Heimatgeschichte und ist für Beiträge zur Landes- und Volkskunde, Geologie und Geographie, Geschichte und Archäologie und Migrations- und Mundartforschung für die Pfalz bekannt. Er war Autor des sechsbändigen Standardwerks Pfälzische Bibliographie. Von ihm stammen rund 600 Veröffentlichungen und die Etablierung des Landschaftsbegriffs Pfälzerwald (der Begriff entstand nach Häberle durch Forstleute 1843 in Johanniskreuz). Er war aktiv im 1903 gegründeten Pfälzerwald-Verein, in dem er seine ersten heimatkundlichen Studien veröffentlichte. Er unternahm viele Lehrwanderungen mit Studenten, dem Pfälzerwald-Verein und dem Verein für Naturkunde Pollichia.
Er heiratete 1899 Emilie Grossarth aus Odernheim, mit der er zwei Töchter hatte.
Er war Herausgeber der Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, der Verhandlungen des Naturhistorischen-Medizinischen Vereins Heidelberg, der Beiträge zur Badischen Landeskunde, der Pfälzischen Heimatkunde (die er gründete und 1910 bis 1921 herausgab) und der Beiträge zur Landeskunde der Pfalz. Ab 1922 war er Mitherausgeber von Pfälzisches Museum. Er war Schriftleiter der Geographischen Zeitschrift. Er war darüber hinaus Leiter des Instituts für Pfälzische Landeskunde der von-Portheim-Stiftung für Wissenschaft und Kunst in Heidelberg und „Rechner“ der Stiftung.
Er liegt in Odernheim am Glan begraben. Ein Splitternachlass Häberles befindet sich im Archiv für Geographie des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig.[1]
1917 erhielt er vom Großherzog von Baden den Professorentitel und 1934 wurde er Honorarprofessor an der Universität Heidelberg.
Nach ihm wurden der Brachiopode Waldheimia (Curatula) häberlei und der Gastropode Worthenia häberlei benannt.
In Kaiserslautern trägt die Daniel-Häberle-Straße seinen Namen.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.