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Cristóbal Balenciaga
spanischer Modedesigner der Haute Couture Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Cristóbal Balenciaga Eizaguirre (sprich []; * 21. Januar 1895 in Getaria, Spanien; † 23. März 1972 in Valencia, Spanien) war ein einflussreicher spanischer Modeschöpfer der französischen Haute Couture. 1937 gründete er das bis heute bestehende Modeunternehmen Balenciaga. Christian Dior bezeichnete ihn als „unser aller Meister“[1], Coco Chanel als „Couturier im wahrsten Sinne des Wortes. [...] [D]ie anderen sind lediglich Modedesigner.“[2.1] Er galt als „Perfektionist seines Handwerks“[1] und „Gralshüter der Eleganz“.[3]


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Leben
Zusammenfassung
Kontext
Balenciaga war Sohn eines baskischen Fischers und einer Näherin. Gefördert durch die spanische Markgräfin Marquesa de Casa Torres[4], für die Balenciagas Mutter arbeitete, absolvierte er ab 1907 in San Sebastián eine Ausbildung zum Schneider. 1911 fand Balenciaga im gleichen Ort bei dem Modehersteller Grandes Almacenes Au Louvre als Designer für gehobene Damenmode eine Anstellung, die ihn regelmäßig nach Paris als Zentrum der internationalen Modewelt führte.[5] Mit finanzieller Unterstützung der Markgräfin eröffnete Balenciaga 1917 in San Sebastián einen Schneidersalon für hochpreisige Damenmode, dem sich Haute-Couture-Salons in Madrid und Barcelona anschlossen. Sein eigenes Unternehmen, Balenciaga y Compañia, gründete er 1918 zusammen mit den Unternehmerinnen Benita und Daniela Lizaso und benannte es nach der Trennung 1924 in Cristóbal Balenciaga um. Zu seinen Kundinnen zählten Königin Maria Christina und deren Enkelin Prinzessin Isabella Alfonsa (1904–1985).[5] 1927 eröffnete er ein Geschäft namens Eisa Costura (nach dem Geburtsnamen seiner Mutter, Eizaguirre) mit Konfektionsmode für Damen in San Sebastián. Nach dem Sturz der Monarchie in Spanien 1931 und der damit verbundenen Auswanderung vieler vermögender Spanier in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs musste Balenciaga Konkurs anmelden. 1932 startete er mit seinem Modesalon Eisa neu und eröffnete wieder Niederlassungen in Madrid und Barcelona.
Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs 1936 emigrierte Balenciaga nach einem erfolglosen Umweg über London nach Paris, wo er 1937 erstmals Haute-Couture-Mode präsentierte. Mit seinem Lebenspartner, dem französisch-polnischen Millionär Władzio Jawrorowski d’Attainville († 1948), und einem weiteren Unternehmer gründete er die Balenciaga SARL.[5][6] Seine spanischen Geschäfte hatte er vorübergehend geschlossen, eröffnete sie aber ab 1938 unter dem Namen Eisa Costura wieder sukzessive.[5] 1938 eröffnete er einen Haute-Couture-Salon in der Pariser Avenue George V. Seine eleganten und modernen, bisweilen strengen Kreationen für selbstbewusste Frauen fanden großen Anklang in der Pariser Modeszene. Spätestens ab den 1950er Jahren galt Balenciaga als der „König der Haute Couture“.[7]
Um seine Entwürfe vor Kopien zu schützen, fanden seine Modenschauen ab 1956 für die Presse immer einen Monat nach allen anderen Couture-Veranstaltungen statt, zu welchen Balenciaga seine Kreationen ausschließlich seinen Privatkunden und den Modeeinkäufern präsentierte. Sein Protegé Hubert de Givenchy, mit dem Balenciaga eine lebenslange Freundschaft verband, übernahm diese Vorgehensweise für Givenchy.[8.1]
1958 verlieh die französische Regierung Balenciaga wegen seiner Verdienste um die Modebranche die Ehrenlegion in der Ordensklasse Ritter (Chevalier de la Légion d’honneur).[8.1]
1968 schloss Balenciaga seine Unternehmen in Frankreich und Spanien, mit Ausnahme der Sparten für Parfüms, Tücher und Handtaschen.[1][9.1] Daraufhin reichten zahlreiche seiner Mitarbeiter der spanischen Marke Eisa Klage ein. Sie sahen die Schließung als ungerechtfertigt an, weil noch offene Bestellungen vorlagen.[9.2]
Von Juli 1970 bis zu seinem Tod 1972 arbeitete Balenciaga künstlerisch mit zwei spanischen Prêt-à-porter-Unternehmen zusammen, ohne jedoch finanzielle Mittel zu investieren.[9.3] Beide Unternehmen erzielten keine kommerziellen Erfolge, da Balenciaga hohe Qualitätsstandards stellte, die sich mit der Fertigung der Prêt-à-porter-Mode nicht vereinbaren ließen.[9.3]
Für die Hochzeit von María del Carmen Martínez-Bordiú y Franco, der Enkelin des spanischen Diktators Francisco Franco, mit Alfons Jaime de Borbón im März 1972 entwarf Balenciaga das Brautkleid.[9.4] Im Frühjahr desselben Jahres entschied der Tribunal Supremo, der oberste spanische Gerichtshof, im Rechtsstreit um die Schließung des spanischen Unternehmens Eisa zugunsten der Beschäftigten. Infolgedessen musste Balenciaga Eisa wieder eröffnen.[9.4]
Balenciaga verstarb am 23. März 1972 in einem Krankenhaus in Valencia infolge eines Herzinfarkts, der zu Herzversagen führte.[9.4][10] Er liegt in seinem Geburtsort Getaria begraben.[9.4]
Zeitlebens hatte Balenciaga die Öffentlichkeit gemieden.[11] Er gab lediglich zwei Interviews, beide erst nach der Schließung seines Modehauses: 1968 für das Magazin Paris Match und 1971 für die Zeitung The Times.[9.5]
Zu den berühmten Kundinnen von Balenciaga gehörten Mona von Bismarck, Grace Kelly, Ava Gardner, Audrey Hepburn und Jackie Kennedy.[3]
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Vermächtnis
1999 wurde in Spanien die Cristóbal-Balenciaga-Stiftung zur Wahrung der Erinnerung an den Designer ins Leben gerufen, der bis zu seinem Tod 2018 Hubert de Givenchy als Präsident vorstand.[12] Die spanische Königin Sophia eröffnete am 7. Juni 2011 in Getaria das ihm zu Ehren benannte Museum Cristóbal Balenciaga Museoa.[13][14]
Literatur
- Marie-Andrée Jouve: Balenciaga (Universe of Fashion) [Übersetzung aus dem Französischen], Universe Publishing, ISBN 0-7893-0091-5.
- Balenciaga: Haute Couture Paris, Retrospektive 1937–1968 (anlässlich der Ausstellung Cristóbal Balenciaga, Haute Couture Paris, Retrospektive 1937–1968, 10. Oktober 2000 bis 7. Januar 2001, Modemuseum im Münchner Stadtmuseum). Hrsg. Messe München GmbH, Weibl, München 2000.
- Myra Walker: Balenciaga and His Legacy. Yale UP, 2006, ISBN 0-300-12153-9.
- Lesley Ellis Miller: Cristobal Balenciaga (1895–1972): The couturiers’ couturier, A & C Black (Taschenbuch), 2007, ISBN 1-85177-522-6.
- Mary Blume: The Master of Us All. Balenciaga, His Workrooms, His World, Macmillan US, 2014, ISBN 978-0-374-53438-7.
- Cristobal Balenciaga in: Internationales Biographisches Archiv 38/1972 vom 11. September 1972, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar).
Weblinks
Commons: Cristobal Balenciaga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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