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niederländischer Jurist, Philosoph, Literaturwissenschaftler und Logiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Cornelis Willem Opzoomer (* 20. September 1821 in Rotterdam; † 22. August 1892 in Oosterbeek) war ein niederländischer Jurist, Philosoph, Literaturwissenschaftler und Logiker.
Cornelis Willem war der Sohn des Kassierers Cornelis Opzoomer und dessen Frau Geertrui Vogel. Seine Kindheitsjahre erlebte er glücklich in einem streng kalvinistischen Elternhaus. Er besuchte das Erasmusgymnasium in Rotterdam und begann 1839 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leiden. Daneben interessierte er sich für philosophische Fragen, Literatur, Theologie und Naturwissenschaften. Dabei besuchte er unter anderem die Vorlesungen bei Johan Rudolf Thorbecke, Petrus Hofman Peerlkamp, John Bake, Frederik Kaiser, Jan van der Hoeven und Johannes Henricus Scholten. So kam er in Kontakt mit den Ideen von Karl Christian Friedrich Krause, welcher Opzoomer für eine Philosophie des Glaubens und der Vernunft begeisterte. Während seiner Studienzeit entstanden auch Freundschaften mit Joël Emanuel Goudsmit, Reinhart Dozy und Matthias de Vries.
Schon als Student wurde Opzoomer mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Er genoss bei seinen Lehrern hohes Ansehen und promovierte am 31. Oktober 1845 in Leiden mit der Abhandlung De naturali obligatione zum Doktor der Rechte. Am 21. Januar 1846 wurde Opzoomer zum außerordentlichen Professor der Philosophie und Literatur an die Universität Utrecht berufen, welche Aufgabe er am 9. Juni 1846 mit der Rede De wijsbegeerte, den mensch met zich zelven verzoenende übernahm. Damit hatte er quasi ein Tabu gebrochen, denn alle Antrittsreden wurden zu jener Zeit in lateinischer Sprache verfasst. Noch im selben Jahr erhielt er von der Leidener Hochschule die Ehrendoktorwürde der Philosophie, erhielt am 3. Februar 1854 eine Berufung als ordentlicher Professor der Geschichte, Philosophie, Logik, Metaphysik und Psychologie, welche er am 23. Juni 1854 antrat.
Wie sehr er anerkannt war, zeigt sich unter anderem darin, das er als außerordentlicher Professor 1851/52 zum Rektor der Alma Mater gewählt wurde. 1856 wurde er Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften, wessen Vorsitz er ab 1862 innehatte. Zudem war er Mitglied mehrerer Gelehrtengesellschaften seiner Zeit. So soll hier seine Ehrenmitgliedschaft in der Gesellschaft Natura Artis Magistra und sein 1870 erfolgter Vorsitz der Gesellschaft zum Nutzen der Allgemeinheit erwähnt sein. Im September 1886 zog sich Opzoomer ins Landleben zurück. Seine letzte Lebensstätte befand sich in der Weverstraat in Oosterbeek. Nachdem er am 16. September 1890 aus gesundheitlichen Gründen ehrenvoll aus seiner Professur entlassen worden war, verstarb er dort.
Als Vertreter des niederländischen Modernismus vertrat Opzoomer in der Philosophie eine Art Empirismus, schied aber das Gebiet des Glaubens von dem des Wissens, indem er als Quellen für die Erkenntnis auch das sittliche und das religiöse Gefühl annahm. Als Rechtswissenschaftler ist vor allem seine Arbeit am niederländischen Zivilgesetzbuch (Het burgerlijke wetboek) hervorzuheben, welches er bis zum zwölften Band selbst begleitet hatte und danach durch andere Juristen bis zum 16. Band fortgesetzt wurde.
Opzoomer verheiratete sich am 19. Oktober 1848 in Utrecht mit Adelaide (Adèle) Catharine Josepha Ackersdijck (* 19. Dezember 1826 in Lüttich; † 27. Januar 1900 in 's-Gravenhage?), die Tochter des Jan Ackersdijck und der Maria Anna Wallerthum (auch: Walterthum * 1804 in Stolberg (Rheinland); † 24. Oktober 1883 in Utrecht). Aus der Ehe stammen zwei Söhne und zwei Töchter. Von diesen kennt man:
Personendaten | |
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NAME | Opzoomer, Cornelis Willem |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Jurist, Philosoph, Literaturwissenschaftler und Logiker |
GEBURTSDATUM | 20. September 1821 |
GEBURTSORT | Rotterdam |
STERBEDATUM | 22. August 1892 |
STERBEORT | Oosterbeek |
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