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Costa-Gavras (* 12. Februar 1933 in Loutra Iraias, Arkadien, als Konstantínos Gavrás, griechisch Κωνσταντίνος Γαβράς) ist ein griechisch-französischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Er wurde vor allem mit seinen vielfach ausgezeichneten politisch engagierten Filmen international bekannt. Als genreprägende Klassiker drehte er beispielsweise Z (1969), Das Geständnis (1970), Der unsichtbare Aufstand (1972) und Vermißt (1982).

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Costa-Gavras (2015)

Leben

Costa-Gavras’ Vater war ein Regierungsbeamter, der sich am kommunistisch geprägten Widerstand gegen die deutsche Besatzung beteiligte. 1945 zog die Familie nach Athen, ehe der Vater nach Ausbruch des Griechischen Bürgerkriegs 1946 seine Arbeitsstelle verlor.[1]

Costa-Gavras wanderte 1954 nach Frankreich aus, nachdem er in seiner Heimat keinen Studienplatz erhalten hatte. 1956 erhielt er die französische Staatsangehörigkeit. Er begann ein Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Pariser Sorbonne, lernte aber am privaten Filminstitut Cinémathèque française eine Vielzahl anspruchsvoller Filme kennen und wechselte an das Institut des hautes études cinématographiques. Dort erwarb er ein Diplom in Regie und Filmproduktion.[1] Ab 1965 war er als Regisseur tätig. Seine Filme bilden meist eine von politischen Missständen geprägte Gesellschaft ab, gegen die Costa-Gavras Stellung bezieht. Von 1982 bis 1987 leitete er bereits die Cinémathèque française, seit Juli 2007 tut er dies wieder.

Unter seiner Regie entstanden mehrere Klassiker des Genres Politthriller:[2] Z (Oscar für den besten fremdsprachigen Film 1969), der die Hintergründe der Errichtung der griechischen Militärdiktatur unter dem Obristenregime in den 1960er Jahren thematisiert, Das Geständnis über Slánský-Prozess und stalinistische Schauprozesse in der Tschechoslowakei, Der unsichtbare Aufstand, der den Widerstand der Tupamaros gegen die von den Vereinigten Staaten unterstützte Militärdiktatur in Uruguay zum Thema hat, und Missing (deutscher Titel: Vermißt), der vor dem Hintergrund des Militärputsches 1973 in Chile erneut das US-amerikanische Engagement zugunsten eines postfaschistischen Regimes kritisch aufgreift.

2002 verfilmte er mit Der Stellvertreter das gleichnamige Theaterstück von Rolf Hochhuth aus dem Jahr 1963 die auf Tatsachen basierende Geschichte des SS-Mannes Kurt Gerstein, der aus christlichen Motiven heraus versuchte, die katholische Kirche gegen den Holocaust zu mobilisieren, nachdem er selbst durch seine wissenschaftliche Beteiligung an der Giftgasentwicklung zum Mitwisser und unter Gewissensbelastungen zum Mitverantwortlichen am Holocaust geworden war. Der Film brachte Costa-Gavras zusammen mit Jean-Claude Grumberg 2003 einen César für das Filmskript ein. Eine weitere César-Nominierung erhielt der Filmemacher zwei Jahre später für die Satire Die Axt, in der José Garcia als arbeitsloser Ingenieur, der seinen Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt nach dem Leben trachtet, zu sehen ist.

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Costa-Gavras (2. von links) mit Dieter Kosslick, Luc Jochimsen und Lothar Bisky in Berlin (2011)

Bei der Berlinale war Costa-Gavras 2008 Präsident der Internationalen Jury.[3] 1990 wurde er beim Berliner Filmfest für seinen Thriller Music Box – Die ganze Wahrheit mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.

Am 9. Oktober 2017 erklärte Costa-Gavras, er wolle auf Grundlage des Berichts des ehemaligen griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis mit dem Titel Adults in the Room über seine Erfahrungen auf dem europäischen politischen Parkett einen Film drehen. Den Bericht zu lesen, habe ihn traurig gemacht, jedoch auch wütend auf die „Gewalt und Gleichgültigkeit der Mitglieder der Eurogruppe, insbesondere Deutschlands, gegenüber dem Drama und der unerträglichen Situation, in der die Menschen in Griechenland leben und lebten“.[4]

1968 heiratete Costa-Gavras das frühere französische Mannequin Michèle Ray, die als Journalistin und Filmproduzentin bekannt wurde. Aus der Beziehung stammen drei Kinder, darunter Romain Gavras und Julie Gavras, die wie ihr Vater beide im Filmgeschäft aktiv wurden.[1]

2018 erschien seine ausführliche Autobiographie unter dem Titel: Costa-Gavras, Va où il est impossible d'aller.

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Filmografie (Auswahl)

Regie

Produktion

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Auszeichnungen (Auswahl)

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Autobiographie

  • Va où il est impossible d'aller, Paris, Le Seuil, coll. « Mémoires », 2018, ISBN 9782021393897.

Literatur

  • Wassili Zygouris / Redaktion: Constantin Costa-Gavras * 1933. In: Thomas Koebner (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010662-4, S. 153–156.
Commons: Costa-Gavras – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Costa-Gavras bei prisma
  • Wie die Machtpyramide funktioniert – das ist Politik – Interview mit Martin Walder auf nzz.ch, 21. September 2008
  • Costa-Gavras. In: Zelluloid.de. Archiviert vom Original am 8. April 2016;.

Einzelnachweise

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