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Schule in Polen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Conradinum war eine für die preußische Schulgeschichte bedeutsame höhere Schule in Jenkau (heute polnisch: Jankowo Gdańskie) bei Danzig, die auf eine Stiftung von Karl Friedrich Freiherr von Conradi (1742–1798) zurückgeht. Sie bestand von 1801 bis 1945.
Freiherr von Conradi entstammte einem Danziger Patriziergeschlecht. In seinem Testament 1794 verfügte er die Gründung des „Von Conradi’schen Provinzial-Schul- und Erziehungs-Instituts“ in Jenkau, etwa 10 Kilometer südwestlich der Stadt auf der Danziger Höhe, an der Straße von Danzig nach Berent. Als Conradinum hat es in der deutschen Bildungsgeschichte und in der Schulgeschichte Danzigs große Bedeutung gehabt. Die polnische Schule hat 1995 den Namen Conradinum in ihren offiziellen Namen aufgenommen und nimmt damit die Tradition der deutschen Schule für sich in Anspruch. Sie hat in Polen einen guten Ruf.
Günter Grass, der das Conradinum besuchte, erwähnt es in seiner Danziger Trilogie, insbesondere in Katz und Maus (Novelle). Die in inhaltlichem Zusammenhang damit genannten Personen sind allerdings fiktiv.
Zu Michaelis 1801 wurden Conradis Absichten im Einvernehmen mit der preußischen Regierung in Danzig umgesetzt. Zwei Landschulen in Nassenhuben und Bankau und das Institut in Jenkau, verbunden mit einem Alumnat (Internat mit einigen Freiplätzen) nahmen ihren Betrieb auf. Für Jenkau wurde als erster Direktor Reinhold Bernhard Jachmann, der dritte Prediger und Rektor der gelehrten Schule in Marienburg, gewonnen. Er versuchte eine Schule im Sinne des Neuhumanismus zu gründen, wozu jedoch der Ort nicht geeignet war. Das Gymnasium Danzig setzte sich durch. Von 1806 bis 1811 war Karl Heinrich Pudor Lehrer am Conradinum.
In die beiden Landschulen, Nassenhuben in der Danziger Niederung, Bankau auf der Höhe, sollten „alle Kinder aus meinen Gütern männlichen und weiblichen Geschlechts und die Kinder aus angrenzenden Dörfern“ Zutritt haben, hieß es im Testament. Daneben stand die Provinzialschule in Jenkau, „welche zur Ausbildung der in denen von mir fundirten Landschulen, und in anderen Schulen in den ersten Vorkenntnissen unterrichteten Jünglinge männlichen Geschlechts dergestalt bestimmt ist, daß der größere Theil zu erfahrenen Landwirthen, zu Schullehrern und zu Handwerkern vorbereitet, ausgezeichnete Genies aber im Studiren so weit geführet werden, daß sie entweder auf die Academie oder auf ein Gymnasium geschickt werden können.“
Entwicklung des Conradinums:
Nach dem Krieg wurde in dem unversehrt gebliebenen Gebäude, an dem auch der Schriftzug „Conradinum“ über dem Eingangsportal erhalten geblieben war, das „Liceum Budownictwa Okrętowego“ (eine Schiffbauschule), später das „Technikum Budowy Okrętów“ eingerichtet. Im Juni 1991 begann das „XVIII Liceum Ogólnokształcące“ (das XVIII. allgemeinbildende Lyzeum). Im Jahre 1995 begann ein neuer Schultyp: das „Liceum Techniczne Nr 3“. Die Schule nennt sich jetzt „Szkoły Okrętowe i Ogólnokształcące Conradinum“ (Schifffahrts- und Allgemeinbildende Schule Conradinum).
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