Konrad von der Vorst, lateinisch Conrad Vorstius (* 19. Juli 1569 in Köln; † 29. September 1622 in Tönning) war ein deutsch-niederländischer Theologe und Reformer.
Leben
Vorst wurde in Köln geboren, studierte in Heidelberg und Genf und begann 1596, an der Akademie von Steinfurt zu lehren. Er machte sich als Reformer einen Ruf und nahm 1610 ein Angebot nach Leiden an, wo durch den Tod von Jacobus Arminius der Lehrstuhl freigeworden war.
Vorst schrieb dann ein Werk über Robert Bellarmin sowie ein weiteres über die Natur und die Eigenschaften Gottes, das den Ärger der konservativen niederländischen Calvinisten unter Franciscus Gomarus hervorrief.
Vorst verlor seinen Posten in Leiden, und die Synode von Dordrecht verurteilte ihn als Ketzer. Er emigrierte nach Schleswig-Holstein.
Vorst schrieb viele theologische Werke; er galt als bedeutendster Sprecher der Arminianer. Bei seiner Beerdigung in Friedrichstadt hielt Marcus Gualtherus die Grabrede.[1] Über seinem Grab wurde sodann die Remonstrantenkirche Friedrichstadt errichtet.
Literatur
- Marcus Gualtherus: De Vita Et Obitu Reverendi, Clarissimi & doctissimi viri, Dn. Conradi Vorstii SS. Theologiae Doctoris, qui pie & placide expiravit Tonningae, 29 Septemb: Anni 1622. & postridie Calend. Octobr. honorifice in nova Holsatiae Fridericopoli terrae mandatus est. 1624.
- Albert Röser: Conrad Vorstius und die Theologie. In: Albert Röser: Porträts aus vier Jahrhunderten. Arnoldinum Steinfurt 1588–1988 (= Steinfurter Schriften. Bd. 11). Steinfurt 1988, S. 35–76.
- Jacob Cornelis van Slee: Vorstius, Konrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 309–311.
- Erich Wenneker: Vorstius, Conrad. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 13, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-072-7, Sp. 84-90.
Einzelnachweise
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