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Usability-Inspektionsmethode Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Cognitive Walkthrough (CW), zu deutsch kognitiver Durchgang, Durchdenken eines Problems, ist eine Usability-Inspektionsmethode und gehört zu den analytischen Evaluationsverfahren im Gegensatz zu empirischen Evaluationsverfahren wie dem Usability-Test. Beim Cognitive Walkthrough versetzt sich ein Usability-Experte in einen hypothetischen Benutzer und analysiert konkrete vorgegebene Handlungsabläufe. Dabei geht er davon aus, dass der Anwender den Weg des geringsten kognitiven Aufwands gehen wird.
Der Cognitive Walkthrough wurde in den frühen 1990er Jahren von Cathleen Wharton unter anderem entwickelt und basiert auf der Theorie zum explorierenden Lernen, die aus der Kognitionswissenschaft stammt.
Mit einem Cognitive Walkthrough wird vor allem die leichte Erlernbarkeit der Bedienung eines Produktes ermittelt. Ziel eines Cognitive Walkthroughs ist es, dem Designer zu erklären, ob, wo und warum das Design die Interaktion zwischen Benutzer und Produkt beeinträchtigen wird. Differenzen zwischen der Sicht des Benutzers und des Entwicklers bezüglich der Bewältigung von Aufgaben werden aufgedeckt. Auch eine schlechte Menübezeichnung und unzureichende Rückmeldungen des Systems können durch einen Cognitive Walkthrough erkannt werden.
Der Ablauf eines Cognitive Walkthrough gliedert sich in vier Schritte.
Zunächst muss der Cognitive Walkthrough gut vorbereitet werden.
Der Gutachter prüft nun die Einzelschritte des korrekten Lösungswegs, wobei für jede Benutzereingabe die zuvor nötigen Voraussetzungen, sowie die daraus resultierenden Folgen zu durchdenken sind. Folgende Fragen können dazu hilfreich sein:
In dieser Phase des Cognitive Walkthroughs hält der Gutachter zwei Arten von Informationen fest, die er während der Analyse des Produkts gewonnen hat:
Während des Tests sollen die zuvor festgelegten Abläufe nicht mehr verändert werden.
Um aus einem Cognitive Walkthrough Verbesserungsvorschläge abzuleiten, können verschiedene Möglichkeiten bei der Behebung dieser Fehler helfen. Dabei ist es entscheidend zu wissen, welches Problem auftritt. Wie zuvor bei den Handlungssequenzen können auch hier die vier Fragen helfen, die möglichen Lösungen zu erkennen.
Beispiel: Wird der Benutzer nicht erkennen, dass die richtige Funktion zur Verfügung steht, bieten sich verschiedene Ansätze zur Lösung des Problems an:
Die Vorteile des Cognitive Walkthroughs im Vergleich zu anderen Methoden liegen darin, dass er die einzige Methode zur Überprüfung der Handhabung eines Produktes ist. Weiterhin ist positiv zu vermerken, dass er schnell und einfach durchführbar ist und nur geringe Kosten verursacht. Darüber hinaus kann er schon in einem frühen Entwicklungsstadium eingesetzt werden, wenn Benutzertests noch undurchführbar sind.
Nachteilig ist, dass Experten testen und kein tatsächlicher Anwender. Aufwendig ist die vorausgehende detaillierte Aufgabenanalyse und dass für jede Aufgabe ein eigener Cognitive Walkthrough entwickelt werden muss.
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