Die Chronik der Speerdienststellen ist eine seit 1941 geführte Zusammenstellung unter anderem von Rudolf Wolters über die Vorgänge der unter Albert Speers Verantwortung liegenden Dienststellen des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt und des Rüstungsministeriums.
Der Weg der Chronik wurde von dem Historiker Matthias Schmidt recherchiert. Die ungereinigte Fassung (Coesfelder-Version) dokumentiert u. a. die Beteiligung Speers an den sogenannten Judenentmietungen in Berlin. 1980 hatte Wolters den jungen Historiker Schmidt auf Originaldokumente und auf Fälschungen Speers hingewiesen. Speer selbst hatte Schmidt auf Wolters hingewiesen.
Speer hatte eine 1964 von Wolters gereinigte Fassung 1969 an das Bundesarchiv in Koblenz übermittelt, obwohl er wusste, dass der britische Autor David Irving eine Kopie besaß.
Weitere Kopien soll ein Dr. Lotz gehabt haben. In Auszügen war auch Material aus der Chronik bei einem Dr. Goerner vorhanden. Dieser Mitarbeiter hatte die Monatsversion der Chronik für September 1943 aus der Erinnerung neu formuliert, weil das in der Berliner Viktoriastraße 11 befindliche Amtsgebäude des Ministeriums durch einen Bombenangriff am 22. November 1943 zerstört wurde.
- Heinrich Breloer: Speer und er: Nachspiel – Die Täuschung, Deutschland 2005, 90 Min., Dokumentation.
- Susanne Willems: Der entsiedelte Jude. Albert Speers Wohnungsmarktpolitik für den Berliner Hauptstadtbau. Ed. Hentrich, Berlin 2002, ISBN 3-89468-259-0 (Publikationen der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz 10), (Zugleich: Bochum, Univ., Diss., 1999: Stadtmodernisierung, Wohnungsmarkt und Judenverfolgung in Berlin 1938 bis 1943.).
- Matthias Schmidt: Albert Speer. Das Ende eines Mythos. Speers wahre Rolle im Dritten Reich. Scherz, München u. a. 1982, ISBN 3-502-16668-4 (WDR: Auszüge aus diesem Buch: ).
- Gregor Janssen (2005). Ein Meister der Auslassungen. Albert Speer organisiert sein Bild in der Geschichte – Erfahrungen mit einem Forschungsgegenstand. In: Heinrich Breloer: Speer und er. Dokumentarfilm. : Mir wurde mitgeteilt, meine Examensarbeit befände sich zur „Durchsicht auf höchster Ebene“, also in Speers Spandauer Zelle, und meine Promotion hätte Aussicht auf Unterstützung durch die Fritz-Thyssen-Stiftung. Die Unterlagen, über die Wolters verfüge – in erster Linie die „Chronik der Speerdienststellen“ – sollten Professor Hubatsch und mir in Coesfeld zur Einsicht überlassen werden. Vorher müsse man aber noch überlegen, inwieweit dort erwähnte Personen eventuell durch eine Veröffentlichung geschädigt werden könnten. Diese Überlegungen, steht zu vermuten, mündeten in die Wolters'sche „Säuberung“ der Speer-Chronik vor allem von jenen Textpassagen ein, in denen von den Räumungsaktionen des Generalbauinspektors gegen die Berliner Juden die Rede ist; jedenfalls gibt Wolters genau dieses Mitarbeiterschutz-Motiv an, als er Speer gegenüber später seine Fälschungs-Aktion aus eben diesem Jahr 1964 begründet. Professor Hubatsch sagte den Speer-Vertretern tiefste Verschwiegenheit zu. Er sollte gegebenenfalls mit der Durchsicht von Speers Erinnerungen, ihrer Einordnung in den historischen Gesamtzusammenhang beauftragt werden, während es meine Aufgabe sein sollte, den „sachlichen Teil von Speers Leistung“ darzustellen.