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US-amerikanischer Historiker und Linguist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christopher Ehret (* 27. Juli 1941) ist ein US-amerikanischer Linguist und Historiker. Er ist emeritierter Professor für Afrikanische Geschichte an der University of California at Los Angeles und ein international angesehener Experte für Geschichte Afrikas und afrikanische Historische Linguistik. Bekannt wurde er vor allem für seinen Ansatz, linguistische Taxonomie und archäologische Erkenntnisse miteinander zu verknüpfen.
Ehret studierte an der University of Redlands in Kalifornien (B.A. 1963) und der Northwestern University in Illinois (M.A. 1966). Anschließend forschte er als Stipendiat des Social Science Research Council zwei Jahre am damaligen University College Nairobi in Kenia. An der Northwestern University promovierte er im September 1968 zum Ph.D. Thema seiner Dissertation war die Geschichte der südlichen Niloten, deren Vergangenheit er mit linguistischen Methoden zu rekonstruieren versuchte (A Linguistic Approach to the Study of the Past: Southern Nilotic History).
Noch im selben Jahr wurde er als Assistant Professor an die Abteilung für Geschichte der University of California, Los Angeles (UCLA) berufen, wo er nach vier Jahren zum Associate Professor aufstieg und 1978 eine ordentliche Professur erhielt.
Er warb Fördermittel der Ford Foundation für die Erforschung der afrikanischen Religionsgeschichte sowie der National Science Foundation ein und erhielt 1982 ein Fulbright-Stipendium für einen Forschungsaufenthalt in Somalia. 1995–2000 war er am Aufbau des von der Rockefeller Foundation geförderten Institute for the Study of Gender in Africa an der UCLA beteiligt. Seit seiner Emeritierung 2011 trägt er den Titel eines Distinguished Research Professor der University of California at Los Angeles.
Gemeinsam mit dem Archäologen Merrick Posnansky veröffentlichte er 1982 das Standardwerk The Archaeological and Linguistic Reconstruction of African History, das Bezüge zwischen linguistischen und archäologischen Forschungsergebnissen in verschiedenen Teilen Afrikas herstellt. In An African Classical Age (1998) begründet Ehret seine These, dass die Epoche von 1000 v. Chr. bis 400 n. Chr. in Ostafrika ein „klassisches Zeitalter“ gewesen sei, in dem verschiedene wichtige Technologien und gesellschaftliche Strukturen erstmals Gestalt annahmen. Sein Buch Civilizations of Africa: A History to 1800 (2002) umspannt die afrikanische Geschichte vom Ende der letzten Eiszeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.
Zu Ehrets linguistischen Arbeiten gehört eine Rekonstruktion des Kuschitischen (1980), des Proto-Afroasiatischen (1995) und des Proto-Nilosaharanischen (2002). In methodischer Hinsicht steht er dabei in der Tradition der Junggrammatiker.
In jüngerer Zeit hat sich Ehret mit der Rekonstruktion von frühmenschlichen Verwandtschaftssystemen beschäftigt. Sein Interesse gilt neuerdings auch der Übertragung der Methoden linguistischer Rekonstruktion auf anthropologische und weltgeschichtliche Theoriebildung sowie der Verknüpfung linguistischer und genetischer Befunde.
Personendaten | |
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NAME | Ehret, Christopher |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Linguist und Historiker |
GEBURTSDATUM | 27. Juli 1941 |
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