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französischer General Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Charles II. de Lorraine, duc d’Elbeuf (deutsch Karl II. von Lothringen, Herzog von Elboeuf; * 5. November 1596; † 5. November 1657 ebenda) war ein französischer Lieutenant-général und kaiserlicher Feldmarschall.
Er ist der Sohn von Charles I. de Lorraine-Guise, dem ersten Herzog von Elbeuf, und Marguerite de Chabot, Dame de Pagny, Comtesse de Charny. 1605 wurde er durch den Tod seines Vaters der 2. Herzog von Elbeuf, Pair von Frankreich, Graf von Harcourt, Lillebonne und Rieux.
Am 17. Oktober 1610 repräsentierte er die Grafschaft Flandern bei der Krönung Ludwigs XIII. Am 31. Dezember 1619 wurde er in den Orden vom Heiligen Geist aufgenommen.
Am 13. Juli 1620 wurde er nach dem Demission des Herzogs von Longueville zum Gouverneur der Normandie ernannt. In diesem und dem Jahr danach war er beauftragt, den Herzog zu beobachten und ihn aufzuhalten, falls er eine Bewegung in der Provinz auslösen sollte. Im August 1621 wurde er bei der Belagerung von Saint-Jean-d’Angély verwundet, wo er als Freiwilliger diente. Er wurde am 16. Dezember 1621 zum Kommandanten der Armee der Basse Guyenne ernannt. Nachdem er 1622 die Truppen des Marquis de La Force geschlagen hatte, eroberte er Sainte-Foy-la-Grande, Montravel und Tonneins.
Der Herzog von Elbeuf begleitete den König bei der Belagerung von Montpellier. Nach dem Tod des Connétable de Lesdiguières (28. September 1626) wurde er am 30. Juli 1627 zum Lieutenant-général[1] der Picardie ernannt, weswegen er das Gouvernement der Normandie niederlegte.
Nachdem er sich Im Jahr 1631 der Partei des Herzogs von Orléans angeschlossen hatte, sah er sich gezwungen, das Königreich zu verlassen und flüchtete nach Flandern. Er wurde der Majestätsbeleidigung für schuldig befunden, am 10. Oktober seiner Regierung in der Picardie enthoben und durch ein Urteil des Parlements von Dijon vom 14. Januar 1633 zum Tode durch Enthaupten verurteilt.
Charles de Lorraine stellte sich nun in die Dienst Kaiser Ferdinands II., der ihn am 31. Januar 1636 zum Feldmarschall ernannte.[2]
Erst nach dem Tod Ludwigs XIII. (1643) konnte er nach Frankreich zurückkehren. Er wurde im gleichen Jahr Gouverneur von Flandern und nach dem Rücktritt des Maréchal von Chaulnes am 1. September wieder als Gouverneur der Picardie eingesetzt. Am 7. August 1644 erhielt er – gemeinsam mit Maréchal de Gassion – nach der Eroberung von Gravelines das Kommando in Flandern.
Während der Unruhen der Fronde im Jahr 1649 bot der Herzog von Elbeuf den Parisern seine Hilfe an. Als er zum General der Armee des Königs unter der Autorität des Parlements erklärt wurde, war er der absolute Herrscher in Paris; doch seine Stellung wurde bald durch die Ankunft des Prince de Conti zerstört, den das Parlament als Generalissimus anerkannte und bei dem der Herzog von Elbeuf nicht mehr als ein Lieutenant war. Nach der vom Hof gewährten Generalamnestie (Frieden von Saint-Germain vom 1. April) kehrte Kardinal Mazarin am 18. August nach Paris zurück.
Der Herzog von Elbeuf befehligte mit Vollmacht vom 15. Februar 1652 die Armee von Flandern als Oberbefehlshaber, doch aufgrund der Gräben, die das Königreich spalteten, war diese Armee nicht in der Lage, sich dem Vorrücken des Feindes entgegenzustellen. Damit endete der aktive Militärdienst des Herzogs von Elbeuf. Er nahm am 7. Juni 1654 lediglich noch an der Krönungszeremonie von König Ludwig XIV. in Reims teil.
Er heiratet per Ehevertrag aus Februar 1619 und persönlich am 20. Juni 1619 in Paris Catherine Henriette de Bourbon (* 11. November 1596[3] in Rouen; † 20. Juni 1663 in Paris), genannt Mademoiselle de Vendôme, die legitimierte Tochter von König Heinrich IV. und Gabrielle d’Estrées, Duchesse de Beaufort. Ihre Kinder sind:
Darüber hinaus hatte er uneheliche Kinder von zwei unbekannten Frauen:
Charles de Lorraine starb am 5. November 1657 in Paris und wurde in der Stiftskirche Saint-Louis von La Saussaye beigesetzt. Catherine Henriette de Bourbon starb am 30. Juni 1663 ebenfalls in Paris, sie wurde in der Pariser Pfarrkirche Saint-Paul beigesetzt.
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