Die Baumwürger-Arten sind meist sommergrüne, selten immergrüne, kletternde, meist windende Sträucher oder Lianen. Die Rinde der stielrunden oder kantigen Zweige ist mit zahlreichen länglichen oder runden, hellen Korkporen bedeckt. Das Mark kann gekammert sein. Die Knospen sind 2 bis 4 Millimeter lang, eiförmig bis länglich eiförmig und haben zahlreiche, oft spitze Schuppen.[1][2]
Die einfachen Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die Nebenblätter sind klein, linealisch und fallen oft früh ab. Die Blattspreite ist meist eiförmig, behaart oder kahl mit beinahe ganzrandigem, gesägtem oder gekerbtem Blattrand. Sie färbt sich im Herbst bei den meisten Arten gelb.[1][2]
Die Blüten sind meist eingeschlechtig, selten zwittrig und selten zweihäusig verteilt. Sie sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle, grünlich oder gelblich weiß. Der Diskus ist häutig oder fleischig, ringförmig oder schalenförmig, ganz oder schwach fünflappig. Die Staubblätter sind kurz, die Staubbeutel öffnen sich längs zum Zentrum der Blüte hin. Der Fruchtknoten ist oberständig, dreifächrig und je Fach werden ein bis zwei aufrechtstehende Samenanlagen gebildet.[2][1] Es können Staminodien oder Pistillode vorhanden sein.
Die bei Durchmessern von 8 bis 12 Millimetern annähernd kugelförmigen, selten länglichen, ledrigen Kapselfrüchte öffnen sich längs der drei Fruchtfächer und enthalten ein bis sechs Samen. Die Samen sind elliptisch, eiweißreich und fast vollständig von einem fleischigen, roten bis orange-roten Arillus eingeschlossen.[2][1]
Das natürliche Verbreitungsgebiet der etwa 30 Arten liegt in Asien, Nord- und Südamerika, Australien, Madagaskar und Fidschi. In Chine kommen 25 Arten vor; 16 davon nur dort.[2]Celastrus-Arten gedeihen in luftfeuchten Wäldern bis zu trockenen Dickichten in tropischem bis gemäßigtem Klima.[2][1]
Die Gattung Celastrus wurde 1753 durch Carl von Linné in seinem Werk Species Plantarumaufgestellt.[2] Der von ihm gewählte Gattungsname Celastrus wurde schon vor Linné für verschiedene immergrüne Arten verwendet und leitet sich vom griechischen kelastra für einen immergrünen Baum ab.[4]
Kantiger Baumwürger (Celastrus angulatusMaxim., Syn.: Celastrus latifoliusHemsl.): Er gedeiht in Höhenlagen von 1000 bis 2500 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, Gansu, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hebei, Henan, Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Shaanxi, Shandong, Sichuan sowie Yunnan.[2]
Celastrus caseariifoliusLundell: Sie kommt in Kolumbien vor.[6]
Celastrus cuneatus(Rehder & E.H.Wilson) C.Y.Cheng & T.C.Kao: Sie gedeiht in Höhenlagen von nahe 0 bis 600 Metern in den chinesischen Provinzen Hubei sowie östliches Sichuan.[2]
Celastrus flagellarisRupr. (Syn.: Celastrus ciliidensMiq.): Sie kommt in Russlands Fernem Osten, Japan, Korea und in den chinesischen Provinzen Hebei, Heilongjiang, Jilin sowie Liaoning vor.[2]
Celastrus franchetianusLoes.: Sie gedeiht in Bergwäldern nur in Höhenlagen von etwa 2300 Metern in Yunnan vor.[2]
Celastrus gemmatusLoes.: Sie kommt in weiten Teilen Chinas und in Taiwan vor.[5]
Celastrus glaucophyllusRehder & E.H.Wilson: Sie gedeiht in Mischwäldern in Höhenlagen von 700 bis 3700 Metern in den chinesischen Provinzen Guizhou, Hubei, Hunan, südliches Shaanxi, Sichuan sowie Yunnan.[2]
Celastrus grenadensisUrb. (Syn.: Celastrus colombianusCuatrec., Celastrus liebmanniiStandl., Celastrus mainsianusLundell, Celastrus pachyrhachisLundell, Celastrus racemosus (Reissek) Loes.): Sie kommt in den mexikanischen Bundesstaaten Veracruz sowie Oaxaca, in Zentralamerika, auf den Kleinen Antillen, in Trinidad-Tobago, im nördlichen Venezuela, in Bolivien, Peru sowie südöstlichen Brasilien vor.[6]
Celastrus hindsiiBenth. (Syn.: Celastrus cantonensisHance, Celastrus xizangensisY.R.Li): Sie kommt im tropischen Asien: im nordöstlichen Indien, Malaysia, Myanmar, nördlichen Vietnam, im östlichen Tibet, in weiten Teilen Chinas, Taiwan, Japan und vielleicht auf den nördlichen Marianen vor.[5][2]
Celastrus hirsutusComber: Sie gedeiht in Höhenlagen von 1400 bis 2500 Metern in den chinesischen Provinzen Sichuan sowie Yunnan vor.[2]
Celastrus homaliifoliusP.S.Hsu: Sie gedeiht lichten Wäldern und im Dickicht in Höhenlagen von 1400 bis 2300 Metern in den chinesischen Provinzen Sichuan sowie nördlichen Yunnan vor.[2]
Celastrus hypoleucoidesP.L.Chiu: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Anhui, Guangdong, Guangxi, Hubei, Hunan, Jiangxi, Yunnan sowie Zhejiang vor.[2]
Celastrus hypoleucus(Oliv.) Warb. ex Loes.: Sie gedeiht in Wäldern in Höhenlagen von 400 bis 2700 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, östliches Gansu, Guizhou, Henan, Hubei, Hunan, Shaanxi, Sichuan, Yunnan sowie Zhejiang.[2]
Celastrus kusanoiHayata: Sie kommt auf Hainan und in Taiwan vor.[2]
Celastrus lenticellatusLundell: Sie kommt nur im mexikanischen Bundesstaat Chiapas vor.[6]
Celastrus madagascariensisLoes.: Sie kommt in Madagaskar vor.[6]
Celastrus membranifoliusPrain: Sie kommt in Nepal und Assam vor.[6]
Celastrus microcarpusD.Don: Sie kommt im westlichen und zentralen Himalaja vor.[6]
Celastrus monospermoidesLoes.: Sie kommt in Yunnan und in Neuguinea vor.[2]
Celastrus monospermusRoxb.: Sie kommt in Indien, Pakistan, Bangladesch, Myanmar und in China vor.[5]
Celastrus novoguineensisMerr. & L.M.Perry: Sie kommt in Neuguinea vor.[6]
Rundblättriger Baumwürger (Celastrus orbiculatusThunb., Syn.: Celastrus strigillosusNakai): Er kommt in China, Japan, in der Mongolei, in Russlands Fernem Osten und in Korea vor.[5]
Celastrus panamensisLundell: Sie kommt in Panama und in nordwestlichen Kolumbien vor.[6]
Celastrus pringleiRose: Sie kommt in Mexiko vor.[6]
Celastrus punctatusThunb.: Sie kommt in China, Japan und Taiwan vor.[5]
Celastrus richiiA.Gray: Sie kommt nur in Fidschi vor.[6]
Celastrus rosthornianusLoes.: Es gibt zwei Varietäten:[2]
Celastrus rosthornianus var. loeseneri(Rehder & E.H.Wilson) C.Y.Wu: Sie gedeiht in Höhenlagen von 500 bis 1500 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, nordwestliches Guangxi, südliches Guizhou, Henan, nördliches Hubei, Shanxi sowie östliches Sichuan.[2]
Celastrus rosthornianusLoes. var. rosthornianus (Syn.: Celastrus reticulatusChen H.Wang): Sie gedeiht in Höhenlagen von 500 bis 1800, manchmal bis zu 3100 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, Gansu, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Henan, Hubei, Hunan, Jiangxi, südliches Shaanxi, Sichuan, Yunnan sowie Zhejiang.[2]
Celastrus stylosusWall.: Es gibt seit 1999 zwei Varietäten:[2]
Celastrus stylosus var. puberulus(P.S.Hsu) C.Y.Cheng & T.C.Kao: Seit 1999 hat sie den Rang einer Art. Sie gedeiht in Wäldern in Tälern in Höhenlagen von 300 bis 100 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, Guangdong, Hunan, Jiangsu, Jiangxi sowie Zhejiang.[2]
Celastrus stylosusWall. var. stylosus (Syn.: Celastrus crassifolius Chen H.Wang): Sie kommt in Indien, Bhutan, Nepal, Myanmar, nördlichen Thailand und China vor.[2]
Celastrus vaniotii(H.Lév.) Rehder (Syn.: Celastrus spiciformisRehder & E.H.Wilson): Sie gedeiht in Mischwäldern in Höhenlagen von 500 bis 2200 Metern in den chinesischen Provinzen Hubei, Hunan, Guangxi, Guizhou, Sichuan sowie Yunnan.[2]
Celastrus virens(F.T.Wang & Tang) C.Y.Cheng & T.C.Kao (Syn.: Monocelastrus virensF.T.Wang & T.Tang): Diese Neukombination erfolgte 1999. Dieser Endemit gedeiht an Hängen in Höhenlagen von 800 bis 1200 Metern nur in Xishuangbanna im südlichen Yunnan.[2]
Celastrus vulcanicolaDonn.Sm.: Sie kommt von Mexiko bis Nicaragua vor.[6]
Celastrus yuloensisX.Y.Mu: Sie wurde 2012 erstbeschrieben. Bisher wurde sie nur in dichten Wäldern in Höhenlagen von etwa 1300 Metern in Xishuangbanna sowie Yulo Shan in Yunnan gefunden.[2]
Wenige Arten werden als Zierpflanzen kultiviert und als Schmuck von Mauern, Lauben und Pergolen verwendet. Die Früchte bleiben bis lang in den Winter erhalten.[1]
Literatur
M. P. Simmons: Celastraceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants - Volume VI - Flowering Plants - Dicotyledons - Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. 2004, S. 29–64.
Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 172–173.
Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 172–173.
M. P. Simmons: Celastraceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants - Volume VI - Flowering Plants - Dicotyledons - Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. 2004, S. 29–64.
Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 137 (Nachdruck von 1996).
Celastrusim Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Abgerufen am 23. Dezember 2021.