Die Calag Carrosserie Langenthal AG ist ein Schweizer Unternehmen für Karosserieaufbauten, Fahrzeugbau und -reparatur mit Sitz in Langenthal. Im Jahr 1888 als Carrosserie Langenthal gegründet, wurde das Unternehmen für den Aufbau von individuellen PW-Karosserien auf Chassis bekannt.
Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser
Fließtext stehen sollte. Bitte hilf Wikipedia, das zu verbessern. Mehr zum Thema ist
hier zu finden.
- 1888 - Gründung Wagnerwerkstatt durch Fritz Grogg, Haus mit Wagnerwerkstatt an der Spitalgasse in Langenthal.[1][2]
- 1914 - Eintritt des Sohnes Fritz Grogg jun. ins väterliche Geschäft. In den Kriegsjahren beschäftigte sich das Unternehmen mit der Fabrikation von Feldtragbaren, Gewehrschäften aus Nussbaumholz für die Waffenfabrik und Fleischblöcken aus Eschenholz für amerikanische Feldküche. Anpassung an die neuen Verhältnisse: die ersten Aufbauten auf Automobil-Fahrgestellen entstehen. Übergabe der Firma an Fritz Grogg jun. Unerwarteter Hinschied des Firmengründers, Vater Grogg.
- 1926 - Umwandlung der bisherigen Einzelfirma in eine Kollektivgesellschaft: aktive Beteiligung von Robert Sommer-Grogg geb. 1886, Kaufmann und Ernst Grogg, geb. 1890, Schlossermeister und Absolvent der Wagenbauschule Hamburg. In der Folge wurde die Firmenbezeichnung vorerst in Grogg & Co., später in Grogg, Sommer & Cie. umgeändert.
- 1929 - Umwandlung der bisherigen Kollektivgesellschaft in eine Familien-Aktiengesellschaft. Carrosserie Langenthal AG.
- 1930/31 - Infolge allgemeiner Arbeitslosigkeit, beschloss der Bundesrat erhebliche Zollvergünstigungen für Automobil-Chassis (PW), die in der ganzen Schweiz carrossiert wurden. Das einheimische Carrosseriegewerbe erhielt dadurch einen willkommenen Auftrieb. Langenthal wurde führend und berühmt für solche Aufbauten, namentlich für das in der ganzen Schweiz bekannte „Langenthaler Cabriolet“.
- 1937 - Ersetzung des klassischen Carrosserie-Gerippes aus Eschenholz durch Leichtstahl oder Leichtmetall. Katastrophale Unterbrechung der Produktion durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Der Betrieb wurde durch Fabrikation und Einbau von Ersatztreibstoff-Anlagen (Holzgas) und Umbau von Motorfahrzeugen auf Elektro-Traktion aufrechterhalten. Erst nach Kriegsende boten Militäraufträge und die Konstruktion sowie Reparatur von Eisenbahnwagenkasten zusätzliche Arbeit.
- 1942 - Die bisher wichtigste Produktion von Cabriolets musste wegen Ausland-Konkurrenz aufgegeben werden. Die entstandene Beschäftigungslücke wurde durch Herstellung von Car-Carrosserien und Reparaturen überbrückt. Beginn der Kooperation mit Martin Nencki. Fabrikation und Montage der Nencki-Kipper für Lastwagen und Anhänger.
- 1970 - Bau von hydraulisch kippbaren Lastwagenbrücken. Übernahme der Generalleitung für Grossaufträge sowie Generalvertretung für Drögmöller-Car-Ersatzteile. Übergang der Aktien an Nencki AG und der Geschäftsleitung an Sepp Käppeli.
- 1993 - Konsequenter Ausbau der Reisebus-Service-Abteilung.
- 2002 - Teilweiser Abbruch der Halle 1 aufgrund des Tagbaues der Bahn 2000, Anbau einer Reparaturhalle von 1’310 m², davon 800 m² unterkellert (Tunnelhalle).
- 2004 - Calag Carrosserie Langenthal AG kauft die Firma auf. Kurt Späti ist neuer Geschäftsleiter.
- 2010/11 - Neubau an der Chasseralstrasse mit einer Nutzfläche von 12’610m2. Umzug im Dezember in die neue Liegenschaft an der Chasseralstrasse.[3]
- 2015 - Kauf der Berner Carrosserie Gangloff AG und damit Übernahme der Vertretung CHEREAU-Kühlfahrzeugen in der Schweiz.[4]
- 2018 - Einstieg in den Bau und Unterhalt von Luftseilbahnen, Standseilbahnen und Spezialkabinen durch Zukauf dieser Sparte von der Gangloff Cabins AG.
- 2022 - Übergabe der Geschäftsleitung von Kurt Späti an seinen Sohn, Michael Späti.[5]
Bereits in den 1940er Jahren wurde mit dem Aufbau von Kipplastern, primär für den landwirtschaftlichen Gebrauch, begonnen. Heute ist die Firma Calag Carrosserie Langenthal AG in den Bereichen Fahrzeugbau, Kabinenbau, Karosserie, Reparatur & Service, Lackierung und Beschriftung tätig.
- Ferdinand Hediger: Schweizer Carrossiers 1890–1970. 1. Auflage. SwissClassics Publishing AG, Bäch 2013, ISBN 978-3-9524171-0-2.
- Donald Brun: 50 Jahre Verband der Schweizerischen Carrosserie-Industrie 1919–1969
- Katalog zur Sonderausstellung Die Schweizer Carrossiers. Im Pantheon Basel vom 27. Oktober 2013 – 6. April 2014.
Dieter Günther, Rob de la Rive Box, Max Stoop: Schweizer Automobile. Personenwagen und Sonderkarossen von 1945 bis heute. Autovision-Verlag, Hamburg 1992, ISBN 3-9802766-2-7, S. 99–110.