Der Kleine Hund bzw. Canis Minor (aus dem Latein für dt. ‚kleinerer Hund‘) ist ein Sternbild nördlich des Himmelsäquators.
Sternbild Kleiner Hund | |
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Aus der Uranometria von Johann Bayer. | |
Astronomischer Name | Canis Minor |
Genitiv | Canis Minoris |
Kürzel | CMi |
Rektaszension | 07h 06m 39s bis 08h 11m 41s |
Deklination | +0° 22′ 10″ bis +13° 13′ 26″ |
Fläche | 183,367 deg² Rang 71 |
Vollständig sichtbar | 89,6° N bis 77,4° S |
Beobachtungszeit für Mitteleuropa | Winter |
Anzahl der Sterne heller als 3 mag | 2 |
Hellster Stern (Größe) | Prokyon, 0,4 mag (0,40 mag) |
Meteorströme |
Geminiden |
Nachbarsternbilder (von Norden im Uhrzeigersinn) |
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Quellen | IAU |
Beschreibung
Der Kleine Hund ist ein wenig ausgedehntes Sternbild südlich der markanten Zwillinge. Der Hauptstern Prokyon ist ein auffällig heller, weißlich leuchtender Stern. Östlich des Sternbildes erstreckt sich das Band der Milchstraße. Der Kleine Hund kann im Winter beobachtet werden und ist mit Ausnahme der inneren Antarktis überall auf der Erde sichtbar.
Mythologie und Geschichte
Der Kleine Hund gehört zu den 48 Sternbildern der antiken griechischen Astronomie, die bereits von Claudius Ptolemäus beschrieben wurden.
Er wurde von den Griechen als Jagdhund betrachtet und dem Bärenhüter oder dem Orion zugeordnet.
In der Antike bestand das Sternbild allerdings nur aus dem Hauptstern Prokyon. Der Name bedeutet im Altgriechischen „vor dem Hund“ und bezieht sich darauf, dass dieser Stern kurz vor dem „Hundstern“ Sirius aufgeht.
Himmelsobjekte
Sterne
Der dritthellste Stern im Kleinen Hund, γ Canis Minoris, ist etwa 200 Lichtjahre entfernt. Er ist ein roter Riesenstern der Spektralklasse K3 mit einer scheinbaren Helligkeit von 4,33 mag.
Doppelsterne
Prokyon (α Canis Minoris) ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 0,4 mag der achthellste Stern am Nachthimmel. Mit einer Entfernung von 11,4 Lichtjahren ist er einer der nächsten Sterne. Es handelt sich um ein Doppelsternsystem. Der Hauptstern sendet ein weißliches Licht aus und gehört der Spektralklasse F5 an. Er ist sechsmal heller als unsere Sonne, hat einen doppelt so großen Durchmesser und etwa 40 Prozent mehr Masse. Der Begleiter ist ein lichtschwacher Weißer Zwergstern, der nur etwa doppelt so groß ist wie die Erde. Das System ist schwierig zu beobachten, da der helle Hauptstern den Begleiter überstrahlt.
Der zweithellste Stern im Kleinen Hund, β Canis Minoris, ist mit 150 Lichtjahren Entfernung wesentlich weiter entfernt. Er ist ein bläulicher, riesenhafter Doppelstern der Spektralklasse B8.
Der Name Gomeisa ist arabischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „die Frau mit dem verschleierten Blick“.
Messier- und NGC-Objekte
Im Kleinen Hund befinden sich keine nebligen Objekte, die mit kleineren oder mittleren Teleskopen beobachtet werden können.
Siehe auch
Literatur
- Philip M. Bagnall: The Star Atlas Companion : What You Need to Know About the Constellations. Springer, New York 2012, ISBN 978-1-4614-0829-1, S. 109–112.
- Gerhard Fasching: Sternbilder und ihre Mythen. Springer, Wien 1998, ISBN 3-7091-7336-1, S. 128–130.
- Albin Haebler: Canis 4. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 1481 f.
- Robin Hard: Constellation Myths, with Aratus's Phaenomena. Oxford University Press, Oxford 2015, ISBN 978-0-19-871698-3, Kap. 20. Canis Minor, the Little Dog, known to the Greeks as Procyon.
- Ian Ridpath: Star Tales. Lutterworth, 1988, ISBN 0-7188-2695-7, S. 42f (online).
Weblinks
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