Brandenburg-Preußen Museum
Museum in Wustrau-Altfriesack, Brandenburg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Brandenburg-Preußen Museum ist ein privates Museum zur brandenburgisch-preußischen Geschichte in Wustrau (Landkreis Ostprignitz-Ruppin), das im September 2000 eröffnet wurde.[1] Auf einer Fläche von 350 m² werden Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung in Brandenburg und Preußen von 1415 bis 1918 unter den Hohenzollern dargestellt.
Gegründet und aufgebaut wurde das Museum im Jahr 2000 auf Initiative des Berliner Privatbankiers Ehrhardt Bödecker (1925–2016), der es in den Anfangsjahren bis 2013 selbst leitete. 220 Objekte seiner Privatsammlung bildeten den Grundstock für die heutige Dauerausstellung im Museum. Vier Jahre Vorbereitungsarbeit lagen vor der Eröffnung, insbesondere, da für das Museum ein zweistöckiger Neubau auf der Fläche eines ehemaligen Pfarrgartens errichtet wurde. Es handelt sich um ein Gebäude in Klinkerbauweise, das mit handgestrichenen Ziegeln versehen wurde.[2] Im Juni 2023 wurde das auf dem Gelände neu erbaute Veranstaltungshaus eröffnet.[3][4]
Die Person Ehrhardt Bödeckers und dessen Publikationen, auch im Zusammenhang mit dem Brandenburg-Preußen Museum, waren 2021 in die öffentliche Kritik geraten, da Äußerungen von ihm als antisemitisch und antidemokratisch gewertet wurden.[5] Das Museum bemüht sich diesbezüglich um einen offenen Umgang mit der eigenen Gründungsgeschichte. Die ursprüngliche Museumskonzeption Bödeckers wurde zwischenzeitlich grundlegend verändert.
Ab 2013 übernahm sein Sohn, Andreas Bödecker, die Leitung der Ehrhardt-Bödecker-Stiftung, die 2007 gegründet worden war, um die künftige Arbeit des Museums abzusichern. Interimsweise übernahm er auch die Museumsleitung, bis ein neuer wissenschaftlicher Leiter gefunden war. Ab Februar 2014 bis März 2019 war dies Stephan Theilig.[6] Die kommissarische Leitung übernahm in seiner Nachfolge zunächst Claudia Krahnert, die als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bereits im Museum beschäftigt war und direkt nach dem Direktionsübergang inhaltlich für die Sonderausstellung Marie Goslich – Aufbruch aus der Fontane-Zeit verantwortlich zeichnete.[7] Im Oktober 2020 übernahm Christian Arpasi die Museumsleitung. Er war zuvor stellvertretender Bereichsleiter im Schloss Sanssouci.[8]
Ein Schwerpunkt des Museums ist die Museumspädagogik. Dafür hat das Museum Kooperationen mit verschiedenen Schulen der Region initiiert. Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit polnischen Institutionen. Im Jahr 2022 startete das Museum auf Initiative von Christian Arpasi einen monatlichen Podcast unter dem Titel Preußisch Blau, der von Arpasi moderiert wird und zum Ziel hat, „unterhaltsam historisches Wissen“ zu vermitteln. Bisherige Themen waren etwa schwierige Vater-Sohn-Beziehungen am Preußischen Königshaus, die Frage, was Preußische Werte und Tugenden ausmacht sowie Reisen im Zeitalter der Industrialisierung.[9]
Die Sammlung und Ausstellungen konzentrieren sich auf die Geschichte Brandenburgs und Preußens, der Mark Brandenburg wie auch des historischen Preußens im Baltikum und heutigen Polen vom beginnenden 15. bis in das 20. Jahrhundert. Jährlich wechselnde Sonderausstellungen ergänzen die Kernausstellung, darunter 2014 die Ausstellung Türken, Mohren und Tataren – Muslime in Brandenburg-Preußen, die 2017 im Kreml von Kasan in der Republik Tatarstan gezeigt wurde. Im Jahr 2020 wurde die Hauptausstellung grundlegend neu konzipiert.
Die Hauptausstellung befindet sich im Erdgeschoss des zweistöckigen Museumsgebäudes. Sie beleuchtet die 500-jährige Geschichte Brandenburgs und Preußens von der Christianisierung im Mittelalter bis zum Ende des Ersten Weltkrieges und der Hohenzollernherrschaft im Jahr 1918.
Die Ausstellungsräume im 1. Obergeschoss des Museums sind wechselnden Sonderausstellungen vorbehalten.
Zu den mehr als 500 ausgestellten Exponaten gehören unter anderem:
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