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Kartenspiel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Brag ist ein sehr altes, englisches Glücksspiel und ist so wie Poch, Belle, Fluss und Einunddreißig und Bouillotte bzw. Brelan einer der Vorläufer des Poker. Edmond Hoyle (1672–1769) verfasste eine Abhandlung über Brag. Brag entwickelte sich möglicherweise aus Primero, einem dem L’Hombre verwandten, älteren spanischen Kartenspiel.
Brag wird von fünf oder sechs, manchmal auch mehr Spielern mit einem Paket französischer Spielkarten zu 52 Blatt gespielt. Die Rangfolge der Karten ist dieselbe wie beim Whist, mit einigen Ausnahmen. Es gibt keine Trümpfe.
Es werden drei Pots gebildet; jeder Spieler zahlt in jeden der drei Pots einen Einsatz (eine Spielmarke) und erhält drei Karten: die ersten beiden verdeckt, die dritte offen.
Der Besitzer der höchsten offenen Karte, unabhängig von der Farbe, gewinnt den ersten Pot. Besitzen zwei Spieler die gleiche höchste Karte, so gewinnt die Vorhand, d. h. derjenige, der näher zum Teiler sitzt. Eine Sonderregel betrifft das ♦-Ass: Wer diese Karte hält, gewinnt immer.
Beim zweiten Pot wetten (engl.: bet bzw. brag) die Spieler gegeneinander, wer das höchste Blatt besitzt. Die höchste Kartenkombination ist ein
Der ♣-Bube kann als Joker eingesetzt werden und jede beliebige Karte ersetzen: z. B. zwei Zweier mit dem ♣-Buben zählen als Pair-royal in Zweiern, zwei Asse mit dem ♣-Buben zählen als Pair-royal in Assen. Manchmal wird dem ♦-Buben dasselbe Recht eingeräumt, doch gilt der ♦-Bube weniger als der ♣-Bube: z. B. zwei Dreier und ♣-Bube schlagen die beiden anderen Dreier mit dem ♦-Buben.
Den dritten Pot gewinnt derjenige Spieler, dessen Kartenwert 31 Augen (Pips) zählt oder so nahe wie möglich an 31 Punkte heranreicht. Asse und Bildkarten zählen zehn Punkte, das Ass kann aber nach Vereinbarung auch mit einem oder elf Punkten gezählt werden. Die Spieler können Karten vom Talon kaufen, wer sich jedoch überkauft, verliert sofort (vgl. Vingt et un, Trente et un).
Falls ein Spieler alle drei Pots gewinnt, erhält er von jedem Spieler einen zusätzlichen Einsatz, manchmal auch zwei oder drei, je nach Vereinbarung.
Das Geben wechselt nach jedem Spiel im Uhrzeigersinn, so wie beim Whist. Eine Partie soll erst dann beendet werden, wenn jeder Spieler gleich oft die Karten geteilt hat.
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